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Alexander Wolf (Politiker)
Alexander Wolf (* 19. April 1967 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker (AfD). 1989 war er Gründungsvorsitzender des Republikanischen Hochschulverbandes. Seit 2015 ist er für die AfD Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Er ist stellvertretender Vorsitzender der AfD Hamburg, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Bürgerschaftsfraktion und seit 2019 Beisitzer im AfD-Bundesvorstand.
Leben
Wolf wurde 1967 in Leipzig geboren. 1979 siedelte seine Familie in die Bundesrepublik Deutschland über.
1987 legte Wolf das Abitur am Ludwigsgymnasium München ab. Von 1987 bis 1993 studierte er Rechtswissenschaft sowie Philosophie, Geschichte und Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während des Studiums in München wurde er Mitglied der völkischen Burschenschaft Danubia.[1] 1994 legte er das Erste Staatsexamen ab. Von 1994 bis 1996 absolvierte er sein Referendariat in Bayern mit einer Auslandsstation in Windhoek (Namibia). 1996 war er bei Arndt Raupach, Oppenhoff & Rädler tätig. 1996 legte er das Zweite Staatsexamen ab. Weitere Stationen führten ihn 1996/97 nach Speyer und 1997/98 als DAAD-Stipendiat an das Brasenose College nach Oxford (M.Jur.). 1998 wurde er bei Peter Lerche an der LMU München mit der staatsrechtlichen Dissertation Prozessuale Probleme des „Maastricht“-Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Dr. jur. promoviert.
Anschließend war er in der europäischen Wirtschaftskanzlei Noerr Rechtsanwälte in München und Berlin tätig und machte sich 2008 mit einer Kanzlei für Wirtschaftsrecht in Hamburg selbständig. Wolf war Geschäftsführer der my green invest GmbH.
Er war Gastautor und Interviewpartner der Zeitung Junge Freiheit.[2] Außerdem leitete er den 1991 gegründeten JF-Arbeitskreis im Jungkonservativen Club in München.[3]
Wolf übernahm 1998 für eine Amtszeit den Vorsitz des Altherrenverbands der Burschenschaft Danubia[1] und war bis Ende 2015 Leiter der Ehemaligenvereinigung Oxford University Society in Hamburg.[4]
Wolf ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Politik
Partei
Wolf war 1989 gemeinsam mit Alexander von Schrenck-Notzing und Hans-Ulrich Kopp auf dem Haus der Burschenschaft Danubia Gründungsvorsitzender des Republikanischen Hochschulverbandes,[5] den er im Frühjahr 1990[6] wieder verließ. Außerdem gehörte er 1990 für einige Monate der Partei Die Republikaner an, trat aber nach eigenen Angaben aus, weil er sich „als liberal-konservatives Feigenblatt“ missbraucht gefühlt habe.[1]
Seit 2014 ist er Mitglied der Alternative für Deutschland. Beim Landesparteitag im Oktober 2015 wurde Wolf zum stellvertretenden Vorsitzenden der AfD Hamburg gewählt.[7] 2017 kandidierte er für den Landesvorsitz in Hamburg. Bei der Abstimmung während des Landesparteitags am 25. November 2017 unterlag er mit 54 zu 74 Stimmen Dirk Nockemann.[8]
Wolf wurde am 1. Dezember 2019 auf dem AfD-Bundesparteitag in Braunschweig zum Beisitzenden im AfD-Bundesvorstand gewählt.[9][10]
Abgeordneter
Über die Landesliste (Platz 9) wurde er bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Er kandidierte als Direktkandidat für den Wahlkreis Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg (Wahlkreis 9) und erlangte 1,9 Prozent der Erststimmen. In der Bürgerschaft war er ab September 2017 Fraktionsvorsitzender der AfD-Bürgerschaftsfraktion.[11] Seit März 2021 ist er nur noch stellvertretender Fraktionsvorsitzender.[12] Zudem ist er Vorsitzender des Europaausschusses und Mitglied des Schulausschusses sowie Sprecher für Migration und Integration sowie für Schulpolitik.
Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020 schaffte er für die AfD den Wiedereinzug in die Hamburgische Bürgerschaft.[13]
Politische Positionen
Eine Senatsantwort auf eine Anfrage[14] des AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Wolf zeigte, dass fast jede vierte Klassenfahrt im Schuljahr 2018/2019 mit dem Flugzeug absolviert wurde. Wolf kritisierte dieses Verhalten mit Es ergibt wenig Sinn, für das Klima auf die Straßen zu gehen und Forderungen zur Rettung der Welt aufzustellen, aber sich selbst nicht zu mäßigen, selbst nicht mit gutem Beispiel voranzugehen. Besonders absurd sind die ‚Klassenflüge‘ der ‚Klimaschulen‘, die diesen Namen offenkundig nicht verdienen.[15][16]
Kritik
Kurz vor dem Landesparteitag der Hamburger AfD Ende November 2017 berichteten Medien über eine Liedersammlung unter dem Titel Der Schlachtruf, die Alexander Wolf 1994 herausgab. Das Liederbuch zeigt einen schwarzen Adler auf rotem Grund. Darin ist neben vielen anderen Liedern auch das Lied des Reichsjugendführers der Nationalsozialisten Baldur von Schirach zu finden: Unsere Fahne flattert uns voran – das Lied der Hitlerjugend.[17] Im Liedtext wurden die Worte Hitler und Führer durch Deutschland ersetzt. Wolf verwies darauf, dass auch Wanderlieder und Lieder von Hans Albers und Zarah Leander enthalten seien und keines der aufgeführten Lieder verboten sei. Heute aber „würde er für die Herausgabe dieser Liedersammlung nicht mehr zur Verfügung stehen“.[18]
Schriften (Auswahl)
- Der Schlachtruf, 1994 (als Herausgeber)
- Prozessuale Probleme des "Maastricht"-Urteils des Bundesverfassungsgerichts (= Schriften zum Staats- und Völkerrecht. Bd. 81). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1999, ISBN 3-631-34577-1.
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:Biographie bei der Hamburgischen Bürgerschaft
- Literatur von und über Alexander Wolf (Politiker) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Alexander Wolf in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Webseite von Alexander Wolf
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Christian Unger: AfD-Kandidat ist Mitglied in Burschenschaft. In: Die Welt. 13. Februar 2015, abgerufen am 2. März 2015.
- ↑ Helmut Kellershohn: Die selbsternannte Elite. Herkunft und Selbstverständnis des Personals der Jungen Freiheit. In: Ders. (Hrsg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit. DISS, Duisburg 1994, ISBN 3-927388-44-0, S. 51–116. hier: S. 101 f.
- ↑ Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus (= Antifa-Edition). Elefanten-Press, Berlin 1996, ISBN 3-88520-585-8, S. 199.
- ↑ Mitgliedschaften von Dr. Alexander Wolf. AfD-Fraktion Hamburg, abgerufen am 7. Dezember 2019.
- ↑ Jens Mecklenburg (Hrsg.): Handbuch deutscher Rechtsextremismus (= Antifa-Edition). Elefanten-Press, Berlin 1996, ISBN 3-88520-585-8, S. 323.
- ↑ Helmut Kellershohn: Die selbsternannte Elite. Herkunft und Selbstverständnis des Personals der Jungen Freiheit. In: Ders. (Hrsg.): Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit. DISS, Duisburg 1994, ISBN 3-927388-44-0, S. 51–116. hier: S. 72.
- ↑ Die Hamburger AfD hat einen neuen Vorsitzenden. abendblatt.de, 3. Oktober 2015.
- ↑ Nockemann ist neuer AfD Landeschef. Alternative für Deutschland - Landesverband Hamburg, 25. November 2017. Abgerufen am 26. November 2017.
- ↑ n-tv: Das ist die neue Spitze der AfD. In: n-tv.de. Abgerufen am 7. Dezember 2019.
- ↑ Alexander Wolf (AfD-Fraktionsvors. Bürgerschaft Hamburg) im Interview am 30.11.19. phoenix, abgerufen am 7. Dezember 2019.
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2015 hamburg.de. Abgerufen am 23. März 2015.
- ↑ Nockemann alleiniger AfD-Fraktionsvorsitzender. 29. März 2021, abgerufen am 30. März 2021.
- ↑ Vorläufiges Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2020: Gewählte Abgeordnete der 22. Hamburgischen Bürgerschaft. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein - Anstalt des öffentlichen Rechts - (Statistikamt Nord)., 24. Februar 2020, abgerufen am 10. März 2020.
- ↑ Klassenfahrten im Schuljahr 2018/19. Drucksache 21/18828, 2018-11-05.
- ↑ AfD Hamburg: AfD-Anfrage zeigt: Fast jede vierte Klassenfahrt erfolgt per Flugzeug. AfD-Fraktion Hamburg, abgerufen am 7. Dezember 2019.
- ↑ tagesschau.de: Fast jede vierte Klassenfahrt per Flugzeug? In: Tagesschau.de. Abgerufen am 7. Dezember 2019.
- ↑ Der AfD-Fraktionschef und die Nazi-Lieder NDR 22. November 2017
- ↑ Hamburger AfD-Chef gab Nazi-Liederbuch heraus. welt.de, 23. November 2017.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wolf, Alexander |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (AfD) |
GEBURTSDATUM | 19. April 1967 |
GEBURTSORT | Leipzig |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexander Wolf (Politiker) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |