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Amberbäume
Amberbäume | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Liquidambar | ||||||||||||
L. |
Die Amberbäume (Liquidambar) sind eine Pflanzengattung in der kleinen Familie der Altingiaceae. Der botanische Gattungsname leitet sich vom lateinischen Wort liquidus für flüssig und dem arabischen Wort anbar عنبر für Bernstein ab.
Name
Der botanische Gattungsname leitet sich vom lateinischen Wort liquidus für flüssig und dem arabischen Wort anbar عنبر für Bernstein. Der Name Liquidambar bedeutet also flüssiger Bernstein, wobei Bernstein fossiles Baumharz ist. Der arabische Name anbar wurde zu Mittellateinisch ambar, Mittelfranzösisch ambre und Englisch amber gleich Bernstein.
Nutzung
Harz, Stämme, Blätter und Früchte werden medizinisch genutzt.[1]
Aus einigen Arten wird ein als Styrax bezeichnetes Harz gewonnen, das für Räucherwerke verwendet wird. Fälschlicherweise werden die Bäume oft auch als Storaxbäume oder Styrax bezeichnet. Dies kommt daher, dass bis zum 18. Jahrhundert das Harz hauptsächlich aus dem Storaxbaum (Styrax officinalis) gewonnen wurde, danach jedoch meist aus dem zum echten Storax geruchlich sehr ähnlichen, aber dennoch nicht näher verwandten Orientalischen Amberbaum (Liquidambar orientalis). Dieser wächst im südlichen Kleinasien, auf der Insel Rhodos, vor allem aber in Syrien.
Eine ursprüngliche Art der Gattung wächst im östlichen Nordamerika von New York bis Guatemala und Honduras in Mittelamerika (Liquidambar styraciflua), die ebenfalls der Harzgewinnung dient. Viele Sorten dieser Varietät sind unter dem Namen Amerikanischer Amberbaum bekannt.
Beschreibung
Liquidambar-Arten wachsen als laubabwerfende Bäume und erreichen Wuchshöhen von 20 bis 40 Metern, teilweise auch bis 45 Metern. Pflanzenteile können einfache Haare (Trichome) besitzen. Die Borke ist grau-braun. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist relativ lang. Die Blattspreite ist ahornähnlich, drei-, fünf- oder siebenlappig (manchmal auch mit mehr Lappen) oder sie sind selten einfach. Der Blattrand ist gesägt. Die linealen Nebenblätter sind mehr oder weniger mit der Basis der Blattstiele verwachsen und hinterlassen beim frühen Abfallen schmale Blattnarben.
Liquidambar-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütenstandsschäfte sind lang und dünn. Die männlichen Blüten sitzen in köpfenartigen oder ährigen Teilblütenständen, von denen mehrere in traubigen Gesamtblütenständen zusammengefasst sind. Der meist kugelige, weibliche Blütenstand ist eigentlich eine zusammengedrängte Rispe und besitzt ein Hochblatt. Die männlichen Blüten besitzen viele Staubblätter, wobei die Staubfäden und die eiförmigen Staubbeutel etwa gleich lang sind. Die weiblichen Blüten enthalten Staminodien, die als Schuppen oder Zähne rund um das Gynözeum ausgebildet sind, und einen halbunterständigen Fruchtknoten mit vielen Samenanlagen, von denen nur die untersten fertil sind. Die Griffel sind auch noch auf den reifen Früchten erkennbar. Die kugeligen Fruchtstände enthalten viele holzige Kapselfrüchte und öffnen sich mit zwei Klappen. Das Perikarp ist dünn. Jede Kapselfrucht enthält viele Samen, von denen die meisten steril, winzig und unregelmäßig kantig sind. Die fertilen Samen sind groß, ellipsoid, etwas zusammengepresst und besitzen häutige Flügel. Die Samenoberfläche ist netzartig strukturiert. Das Endosperm ist dünn und Embryo ist gerade.
Die Chromosomenzahlen betragen 2n = 30, 32.
Verbreitung
Die Gattung Liquidambar besitzt ein disjunktes Areal: zum einen im östlichen Asien (zwei in China, eine davon kommt nur dort vor) und im südwestlichen Asien (Türkei und Rhodos), zum anderen in Zentral- und Nordamerika.
Die Gattung Liquidambar ist fossil seit dem Tertiär nachgewiesen, so in den Braunkohlelagerstätten Deutschlands. Aus dem Tagebau Garzweiler ist aus dem Pliozän mit einem Alter von ca. 5 Mio. Jahren die Art Liquidambar lievenii bekannt.
In Deutschland ist nur der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) frost- und winterhart. Der Amerikanische Amberbaum wird als Großbaum zwischen 20 und 45 Meter groß und bis zu 10 Meter breit. Neben Bergulme, Gemeine Esche, Ginkgo, Ahornblättrige Platane, Silberpappel, Sommerlinde und Stieleiche zählt er somit zu den höchsten Laubbäumen in Europa. In Baumschulen kann man verschiedene Kleinbaum-Züchtungen und -Sorten des amerikanischen Amberbaums auch als Hochstamm kaufen, wie z. B. die Sorten Oktoberglut (Liquidambar styraciflua ‘Oktoberglut’) wird ca. 3 m gross oder Gumball (Liquidambar styraciflua `Gumball`) mit kugelförmiger Krone (auch Kugelamberbaum genannt) wird ca. 5 m groß
Systematik
Diese Gattung wurde von manchen Autoren auch zur Unterfamilie Liquidambaroideae in der Familie der Hamamelidaceae gestellt. Der Gattungsname wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 999 erstveröffentlicht. Typusart ist Liquidambar styraciflua L.
Die Gattung umfasst ungefähr vier Arten:
- Liquidambar acalycina H.T. Chang: Heimisch im zentralen und südöstlichen China.
- Chinesischer Amberbaum, Taiwanischer Amberbaum oder Formosa-Amberbaum (Liquidambar formosana Hance): Heimisch im zentralen und südöstlichen China, im südöstlichen Korea, in Taiwan, Laos und dem nordöstlichen Vietnam.
- Orientalischer Amberbaum (Liquidambar orientalis Mill.): Heimisch in der südwestlichen Türkei und auf der griechischen Insel Rhodos.
- Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua L.): Heimisch in Nord- und Mittelamerika von den USA südlich bis nach Guatemala und Nicaragua.
Quellen
- Zhi-Yun Zhang, Hongda Zhang & Peter K. Endress: Hamamelidaceae in der Flora of China, Volume 9, S. 21: Liquidambar – Online. (Abschnitt Beschreibung, Systematik)
- Frederick G. Meyer: Hamamelidaceae in der Flora of North America, Volume 3: Liquidambar – Online. (Abschnitt Beschreibung)
- David John Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press 1987. ISBN 0-521-34060-8
- Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7
Einzelnachweise
- ↑ Zhi-Yun Zhang, Hongda Zhang & Peter K. Endress: Hamamelidaceae in der Flora of China, Volume 9, S. 21: Liquidambar – Online.
Literatur
- Margaret T. Hoey, Clifford R. Parks: Genetic Divergence in Liquidambar styraciflua, L. formosana, and L. acalycina (Hamamelidaceae), in: Systematic Botany, Band 19, Nummer 2 (Apr. – Jun. 1994), S. 308–316.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Amberbäume aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |