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Andy Murray

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Dieser Artikel behandelt den Tennisspieler. Zum Eishockeyspieler und -trainer siehe Andy Murray (Eishockeytrainer).
Andy Murray Tennisspieler
Andy Murray
Spitzname: Andy
Nationalität: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag: 15. Mai 1987
Größe: 190 cm
Gewicht: 84 kg
1. Profisaison: 2005
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer: Ivan Lendl
Preisgeld: 30.271.843 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 422:131
Karrieretitel: 28
Höchste Platzierung: 2 (17. August 2009)
Aktuelle Platzierung: 4
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 51:57
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 51 (17. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 110
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Letzte Aktualisierung der Infobox: 21. Oktober 2013

Andrew Barron „Andy“ Murray, OBE (* 15. Mai 1987 in Glasgow) ist ein britischer Tennisspieler aus Schottland. Seine bisher größten Erfolge sind der Gewinn der Einzelturniere der US Open 2012 und der Wimbledon Championships 2013 sowie der Olympiasieg im Einzelturnier der Olympischen Sommerspiele 2012.

Leben

Andy Murray (rechts) gemeinsam mit seinem Bruder Jamie (2011)

Andy Murray wuchs im schottischen Dunblane zusammen mit seinem ein Jahr älteren Bruder James („Jamie“) auf. Seine Eltern trennten sich, als er noch ein Kind war. Murray besuchte die Grundschule des Ortes, wo er im März 1996 ein Schulmassaker miterlebte, bei dem ein 43-jähriger Mann 16 Erstklässler und eine Lehrerin erschoss. Mehrere Jahre habe er eigenen Angaben zufolge gebraucht, das Ereignis zu verarbeiten.[1]

Bereits im Alter von drei Jahren wurde Murray an den Tennissport herangeführt. Seine Mutter Judy Murray, Tochter des schottischen Profi-Fußballers Roy Erskine (Hibernian)[2] und spätere Teamchefin der britischen Fed-Cup-Mannschaft, war selbst Tennistrainerin für den schottischen Verband und begleitete anfangs die Karriere ihres Sohnes. Bis zum elften Lebensjahr spielte Murray auch parallel Fußball. Später ermöglichten die Eltern dem angehenden Profi-Tennisspieler Trainingsmöglichkeiten in Spanien.[1] Sein Bruder Jamie wurde ebenfalls Tennisprofi, in erster Linie trat dieser aber als Doppelspieler in Erscheinung. Die beiden Brüder spielten öfter gemeinsam Doppel und konnten bisher zwei gemeinsame Titel gewinnen.

2008 veröffentlichte er unter dem Titel Hitting Back (dt.: „Zurückschlagen“) seine Autobiografie.

Andy Murray ist seit mehreren Jahren mit der gleichaltrigen Kim Sears liiert, die die Tochter des englischen Tennistrainers Nigel Sears ist. Beide leben gemeinsam auf einem Anwesen in Surrey.[3]

2013 wurde Murray wegen seiner Verdienste um das Tennis zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (OBE) ernannt.[4]

Karriere

2004 gewann Murray die US Open im Juniorenbereich, 2005 wurde Murray Profi. Im selben Jahr gab er sein Debüt im Davis Cup.

2006−2008

2006 gewann Murray das ATP-Turnier in San José (Kalifornien), wo er im Finale Lleyton Hewitt bezwang. Im selben Jahr erreichte er in Wimbledon unter anderem mit einem Sieg gegen den zweimaligen Finalisten Andy Roddick erstmals das Achtelfinale. Dort unterlag er jedoch dem Zyprioten Marcos Baghdatis deutlich in drei Sätzen. Im ATP-Masters Series Turnier von Cincinnati bezwang er in der zweiten Runde den Weltranglisten-Ersten Roger Federer mit 7:5 und 6:4. Bei den US Open erreichte er das Achtelfinale.

Bei den Katar Open 2007 erreichte Murray das Finale, unterlag aber dort Ivan Ljubičić. Am 18. Februar 2007 gewann Murray den zweiten Titel seiner Karriere. Der Schotte verteidigte den 2006 gewonnenen Titel von San Jose. Im Finale schlug er den Kroaten Ivo Karlović mit 6:7, 6:4, 7:6. Im Mai verletzte sich Murray am Handgelenk und musste seitdem pausieren.

In seinem ersten Turnier nach der verletzungsbedingten Pause schied er beim Rogers Cup (Montreal) in Runde zwei aus. Er verlor 6:2, 6:2 gegen Fabio Fognini. Im selben Jahr beendete Murray die Zusammenarbeit mit seinem Coach Brad Gilbert. Er beendete das Jahr 2007 als Weltranglistenelfter.

2008 gewann Murray die Katar Open. Er besiegt im Finale Stanislas Wawrinka aus der Schweiz mit 6:4, 4:6 und 6:2. Seinen fünften Titel holte er in Marseille. Das Finale gewann er gegen Mario Ančić mit 6:3, 6:4. Seit diesem Jahr betreut ihn Miles Maclagan. Sein erstes Turnier der ATP Masters Series konnte Murray in Cincinnati gewinnen. Im Endspiel besiegte er den Serben Novak Đoković in zwei Sätzen jeweils im Tie-Break mit 7:6 und 7:6.

Andy Murray vertrat das Vereinigte Königreich bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, wo er in der ersten Runde des Herreneinzels gegen Lu Yen-hsun ausschied. In der Doppelkonkurrenz gewann er an der Seite seines Bruders Jamie die Auftaktrunde gegen die Kanadier Daniel Nestor und Frédéric Niemeyer. Im Achtelfinale unterlagen sie Arnaud Clément und Michaël Llodra aus Frankreich jedoch deutlich mit 1:6 und 3:6.

Im September erreichte er zum ersten Mal das Finale eines Grand-Slam-Turniers. Bei den US Open konnte er im Halbfinale den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal in vier Sätzen mit 6:2, 7:6, 4:6 und 6:4 besiegen. Das Finale verlor er gegen Roger Federer glatt in drei Sätzen mit 2:6, 5:7 und 2:6. Nach dem Turnier von Cincinnati war Madrid die nächste Station der ATP Masters Series. Auch dieses konnte Andy Murray erfolgreich abschließen. Den zweiten Titel in Folge holte er sich gegen den ungesetzten Franzosen Gilles Simon, den er mit 6:4 und 7:6 besiegen konnte. Auch das folgende Turnier in Sankt Petersburg gewann er und holte sich damit seinen achten ATP-Titel.

2009−2011

Murray bei den French Open 2009

Beim Turnier in Doha konnte Murray 2009 seinen Titel verteidigen. Im Halbfinale besiegte er Roger Federer und im Finale triumphierte er über Andy Roddick.

Bei den Australian Open wurde er als einer der Favoriten gesehen. Allerdings scheiterte Murray überraschend an Fernando Verdasco im Achtelfinale. Er unterlag beim anschließenden Masters in Indian Wells im Finale dem Weltranglistenersten Rafael Nadal, nachdem er Roger Federer im Halbfinale geschlagen hatte. Das Miami Masters konnte er gewinnen. Im Finale schlug er Novak Đoković. Durch den Sieg im Canada Masters konnte er erstmals am 17. August 2009 den zweiten Platz in der ATP-Weltrangliste erringen.

Bei den Australien Open 2010 erreichte Murray zum ersten Mal das Finale; dort verlor er in drei Sätzen gegen Roger Federer. In Wimbledon erreichte Andy zum zweiten Mal in Folge das Halbfinale und scheiterte am späteren Titelgewinner Rafael Nadal in drei Sätzen. Im weiteren Jahresverlauf gewann Murray die Masters in Kanada und Shanghai, bei denen er beide Male im Finale Roger Federer in jeweils zwei Sätzen besiegte.

Murray bei den Australian Open 2011

Bei den Australian Open 2011 erreichte Murray zum zweiten Mal nach 2010 das Finale; dort verlor er in drei Sätzen gegen Novak Đoković. Dieser Finalniederlage folgten drei Erstrundenniederlagen in Folge bei den Turnieren in Rotterdam, Indian Wells und Miami. Daraufhin trennte sich Murray von seinem Trainer Àlex Corretja, der ihn seit April 2008 betreut hatte.[5] Bei den Masters-Turnieren in Monte Carlo und Rom, welche beide auf Sand gespielt werden, erreichte Murray jeweils das Halbfinale. Während er in Monte Carlo in drei Sätzen am späteren Turniersieger Rafael Nadal scheiterte, war Murray in Rom nur zwei Punkte von einem Triumph über Novak Đoković entfernt, was für diesen die erste Saisonniederlage bedeutet hätte. Letztendlich gewann der spätere Turniersieger Đoković das Match jedoch noch im Tie-Break des dritten Satzes. Bei den ATP World Tour Finals gab er auf Grund einer Verletzung im Adduktorenbereich während der Gruppenphase auf, nachdem er sein erstes Match gegen David Ferrer verloren hatte. Seit dem 31. Dezember 2011 wird Murray vom ehemaligen Weltklassespieler Ivan Lendl als Trainer betreut.[6] Unter Lendls Einfluss hat er viel an mentaler Stärke gewonnen.[7]

2012: Olympiasieg und erster Grand-Slam-Titel

Anfang Januar 2012 gewann Murray das ATP-Turnier von Brisbane. Bei den folgenden Australian Open gelangte er bis ins Halbfinale, wo er jedoch wie im Vorjahr dem späteren Sieger Novak Đoković unterlag. Hatte er gegen den an Nr. 1 gesetzten Serben zu Anfang noch 2:1 nach Sätzen geführt, unterlag er aber in fünf Sätzen. Nach Finalniederlagen bei den Dubai Duty Free Tennis Championships (März) und im Miami Masters (April) jeweils in zwei Sätzen gegen Roger Federer und Novak Đoković erreichte Murray bei den French Open das Viertelfinale, wo er dem schwächer eingestuften Spanier David Ferrer in vier Sätzen unterlag.

Anfang Juli zog Murray beim Tennisturnier von Wimbledon nach unter anderem Siegen über Ferrer und den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ins Finale ein. Dort traf der seit den French Open 2011 stets bei Grand-Slam-Turnieren hinter Đoković, Nadal und Federer auf Platz vier gesetzte Spieler auf Roger Federer. Es war der erste Finaleinzug Murrays, nachdem er von 2009 bis 2011 jeweils im Halbfinale von Wimbledon gescheitert war. Gleichzeitig war er der erste britische Finalteilnehmer im Einzel seit Henry „Bunny“ Austin 1938. Nach einer 1:0-Satzführung unterlag Murray aber Federer in vier Sätzen.

Wenige Wochen nach dem verlorenen Finale gewann Murray das in Wimbledon ausgetragene Finale des Olympischen Tennisturniers, in dem er erneut auf Federer getroffen war. Er besiegte den Schweizer in drei Sätzen mit 6:2, 6:1 und 6:4. Nach einer Verletzung Rafael Nadals hinter Federer und Đoković als Nummer drei gesetzt, hatte Murray den Serben zuvor im Halbfinale in zwei Sätzen (7:5, 7:5) besiegt. In der Doppelkonkurrenz schied Murray bereits in der Auftaktrunde aus, er trat dort mit seinem Bruder Jamie an. Im Mixed startete er dank einer Wildcard mit Laura Robson, mit der er das Finale erreichen konnte. Gegen Wiktoryja Asaranka und Max Mirny unterlagen sie knapp in drei Sätzen, was den Gewinn der Silbermedaille zur Folge hatte.

Nach dem Erfolg bei den Olympischen Spielen gelang Murray bei den folgenden US Open 2012 sein erster Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Finale bezwang er Novak Đoković in fünf Sätzen (7:6, 7:5, 2:6, 3:6, 6:2). Es war der erste Grand-Slam-Erfolg eines britischen Tennisspielers seit dem US-Open-Sieg von Fred Perry im Jahr 1936. Gleichzeitig egalisierte es mit 4:54 Stunden den Rekord des bis dahin längsten US-Open-Herren-Finales von 1988.[8]

2013: Sieg in Wimbledon

Andy Murray begann seine Saison beim Turnier in Brisbane. Mit dem Finalsieg gegen Grigor Dimitrow verteidigte er erfolgreich seinen Titel aus dem Vorjahr. Bei den Australian Open erreichte Andy Murray zum dritten Mal das Finale und verlor dort gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Đoković in vier Sätzen. Einen weiteren Titel erspielte sich Murray beim Masters in Miami, bei dem er im Finale gegen David Ferrer in drei Sätzen siegte. An seinem 26. Geburtstag gab er das Zweitrunden-Spiel gegen Marcel Granollers beim Rom Masters aufgrund einer Hüftverletzung auf. Aufgrund von Rückenproblemen verzichtete er auch auf die Teilnahme an den French Open, kehrte aber bereits am 10. Juni zu den Aegon Championships in London zurück und gewann das Turnier. Im Endspiel bezwang er den Kroaten Marin Čilić in drei Sätzen.

Am 7. Juli 2013 gewann Andy Murray das Einzelfinale in Wimbledon gegen Novak Đoković in drei Sätzen. Er ist damit der erste Brite seit Fred Perry 1936, dem dies gelang.

Bei den US Open erreichte Murray das Viertelfinale, wo er an Stanislas Wawrinka scheiterte.

Turnierplan 2013

Vorlage:Turnierplan Andy Murray

Leistungsbilanz

Turniersiege

Vorlage:Turniersiege Andy Murray

Leistungsbilanz bei den wichtigsten Turnieren

Vorlage:Statistik Andy Murray

Grand-Slam-Resultate Doppel

Angegeben ist immer die erreichte Runde

Turnier 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 Karriere
Australian Open - - - - - 1R - 0
French Open - - - - - 2R - 0
Wimbledon - - - - - - 1R 0
US Open - - - 2R - 1R - 0
Gesamt 0 0 0 0 0 0 0 0
Spielbilanz 0:0 0:0 0:0 1:1 0:0 1:3 0:1 2:5

Literatur

Weblinks

 Commons: Andy Murray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Andy Murray. In: Internationales Sportarchiv 12/2012 vom 20. März 2012, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 14/2012
  2. Viner, Brian: More than a tennis mum. In: The Independent, 30. Juni 2012, S. 42.
  3. Carpenter, Julie: Murray’s dream team. In: The Express, 2. Juli 2012, S. 21.
  4. guardian.co.uk: New Year honours 2013: the full list
  5. Murray trennt sich von Coach Corretja
  6. Legende Lendl trainiert Murray auf Spiegel-online vom 31. Dezember 2011, abgerufen am 1. Januar 2012
  7. Peter Penders, "Murray wird Andy, der Schotte ein Engländer", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Juli 2013, S. 24.
  8. US Open: Murray feiert ersten Grand-Slam-TitelVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_ParameterVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_ParameterVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_Parameter bei ftd.de, 11. September 2012 (abgerufen am 11. September 2012).
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