Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Anna Lesznai
Anna Lesznai, eigentl. : Amália J. Moscovitz (geb. 3. Januar 1885 in Alsókörtvélyes; gest. 2. Oktober 1966 in New York City) war eine ungarische Schriftstellerin, Malerin und Grafikerin.
Leben
Amália Moskowitz (genannt Máli) wurde in der ungarischen Reichshälfte der k.u.k Monarchie geboren und wuchs in der Nähe[1] von Kassa auf dem Landgut Leznai ihres geadelten Vaters Gejza Moskowitz (-1913) und der Hermina Hatvany auf. Dieser war persönlicher Sekretär des Reichskanzlers Gyula Andrássy gewesen. In der zweiten Ausstellung der Künstlergruppe „Nyolcak“ (Die Acht) war sie 1911 vertreten und konnte auch Gedichte in der Literaturzeitschrift Nyugat veröffentlichen. Sie war die gemeinsame Freundin von Georg Lukács und Béla Balázs, der ihr 1911 das Stück Fee Ferne widmete, und war auch mit der Psychoanalytikerin Edit Gyömrői[2] befreundet. Máli war Mitglied des Budapester Sonntagskreises. Nach ihrer Ehe mit Károly Garai, aus der der Sohn Kari stammte, war sie zwischen 1913 und 1920 in zweiter Ehe mit dem Soziologen Oszkár Jászi verheiratet und hatte mit ihm drei Söhne. Nach der Niederschlagung der ungarischen Räterepublik 1919 hielt sie sich zunächst auf ihrem Landsitz in Körtvélyes auf, emigrierte dann nach Wien und heiratete dort den fünfzehn Jahre jüngeren Illustrator Tibor Gergely, den sie aus dem Sonntagskreis kannte, der noch eine kurze Zeit von Balázs in Wien aufrechterhalten werden konnte. Sie wurde Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) und wurde 1930 in den Hagenbund aufgenommen.[3] Für Balázs illustrierte sie 1925 den Phantasie-Reiseführer. Das ist ein Baedeker der Seele für Sommerfrischler[4]. Wegen der politischen Repression und des Antisemitismus wanderte sie 1939 mit Gergely in die Vereinigten Staaten aus. Während sie den sprachlichen Anschluss nicht mehr schaffte[5], konnte Gergely dort als Schöpfer und Illustrator von Bilderbüchern für Kinder reüssieren.
Postum wurde 1976 ihrem Werk eine Ausstellung in der Ungarischen Nationalgalerie Budapest gewidmet.
Autobiografie
- Spätherbst in Eden. Roman. Aus d. Ungar. übers. von Ernst Lorsy, Karlsruhe : Stahlberg, 1965
- Tagebuch, unveröffentlicht, auszugsweise bei: Éva Karádi, Erzsébet Vezér [Hrsg.]: Georg Lukács, Karl Mannheim und der Sonntagskreis, S. 129-140
- Erzsébet Vezér im Gespräch mit Anna Lesznai, 23. Juni 1965 bei Literaturmuseum Petőfi
Schriften in deutscher Übersetzung
- Wahre Märchen aus dem Garten Eden, Berlin : Das Arsenal, 2008 ISBN 978-3-931109-49-3
- Die Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna und nach den benachbarten Feenreichen, Hanau : Dausien, 1980 ISBN 3-7684-3944-5
- Die Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna u. nach den benachbarten Feenreichen, Wien : Rosenbaum, 1913
Literatur
- Valéria Dienes : Brief an Anna Lesznai, In: Amália Kerekes (Hrsg.), Mehr oder Weininger. eine Textoffensive aus Österreich, Ungarn Wien 2005. ISBN 3-7003-1526-0
- Hanno Loewy, Medium und Initiation. Béla Balázs: Märchen, Ästhetik, Kino. Diss Frankfurt 1999 [deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=958461252&dok_var... Archivserver deposit.d-nb.de]
- György Litván, A twentieth-century prophet: Oscár Jászi, 1875-1957, Budapest, New York : Central European University Press, 2006.
- Éva Karádi, Erzsébet Vezér [Hrsg.]: Georg Lukács, Karl Mannheim und der Sonntagskreis ,Frankfurt am Main : Sendler , 1985 ISBN 3-88048-074-5
Weblinks
- Literatur von und über Anna Lesznai im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Collegium Hungaricum, Berlin. Konferenz am 13. März 2007 Anna Lesznai, György Lukács, Béla Balázs und Freunde um die Jahrhundertwende in Budapest und Berlin... HSK
- Lesznai Anna Kurzbiografie mit Fotografien, auch ihrer Malerei, bei: Emlékmúzeum igazgatója (hu)
Einzelnachweise
- ↑ heute Okres Topoľčany in der Slowakei
- ↑ Hanno Loewy, Medium und Initiation, S. 261
- ↑ Die Künstlergenossenschaft und ihre Rivalen Secession und Hagenbund Wien : Österreichischer Kunst- und Kulturverl. , 2003. Band 1 von Das Wiener Künstlerhaus 1861 - 2001 ISBN 3-85437-189-6, S. 288, 337
- ↑ Hanno Loewy, Medium und Initiation, S. 315
- ↑ Ursula Seeber [Hrsg.]: Kleine Verbündete : vertriebene österreichische Kinder- und Jugendliteratur, Österreichische Exilbibliothek . Wien : Picus-Verl. , 1998 ISBN 3-85452-276-2, S. 84
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lesznai, Anna |
KURZBESCHREIBUNG | ungarische Malerin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1885 |
GEBURTSORT | Alsókörtvélyes (Curtuiuşu Dejului, Cluj) |
STERBEDATUM | 2. Oktober 1966 |
STERBEORT | New York City |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Anna Lesznai aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |