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Apperzeption

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Apperzeption (aus neulat. adpercipere hinzuwahrnehmen)[1] bedeutet die klare und bewusste Aufnahme des jeweiligen Inhaltes eines Erlebnisses, einer Wahrnehmung oder eines Denkens.[2]

Geschichte

Im Unterschied zur Perzeption hat Leibniz den Begriff Apperzeption für den seelischen Vorgang geprägt, durch den sinnlich Gegebenes mittels Aufmerksamkeit und Gedächtnis aufgefasst, angeeignet, ins Bewusstsein erhoben und in einen Bewusstseinszusammenhang eingeordnet wird.[3]

Kant unterschied zwischen der psychologischen oder empirischen Apperzeption, dem Vermögen des Verstandes, klare Vorstellungen aus der sinnlichen Wahrnehmung zu bilden und die mannigfaltigen Anschauungen durch Tätigkeit des inneren Sinnes zu einer einheitlichen Vorstellung zusammenzufassen, und der reinen oder transzendentalen Apperzeption als dem Vermögen des Bewusstseins überhaupt, das Verstand und Vernunft umschließt und aus dem die allgemeingültige und notwendige Einheit aller Verstandes- und Vernunfterkenntnisse entspringt.

Eine weitere Verwendung des Begriffs findet sich bei Wilhelm Wundt (Grundzüge der physiologischen Psychologie, 1874, III § 15), der zwischen aktiver, willkürlicher und passiver, unvorbereiteter Apperzeption unterschied.

Ein moderner Begriff, der dem der Apperzeption nahesteht, ist Kognition.

Den Gegenbegriff der Apperzeptionsverweigerung hat vor allem der Romancier Heimito von Doderer im bildungssprachlichen Kontext populär gemacht, vielleicht sogar erfunden.[4] Er meint die Weigerung, die Welt so wahrzunehmen, wie sie ist.

Weblinks

Wiktionary: Apperzeption – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Georgi Schischkoff (Hrsg.) : Wörterbuch der Philosophie. 22. Aufl. Kröner, Stuttgart 1991, Lemma Apperzeption.
  2. Brockhaus: Philosophie. Mannheim u. Leipzig 2004, Lemma Apperzeption.
  3. Monadologie, verfasst 1714, dt. 1720, LS 14; Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand, vermutlich 1707, Buch II: Von den Ideen, Kap. 1 f.
  4. Heimito von Doderer Albert Paris Gütersloh Briefwechsel. München 1986, S. 19 Google Books.
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