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Islamische Expansion

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(Weitergeleitet von Arabische Expansion)
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Die islamische Expansion bis 750
  • Ausbreitung unter dem Propheten Mohammed, 622-632
  • Ausbreitung unter den vier „rechtgeleiteten Kalifen“, 632-661
  • Ausbreitung unter den Umayyaden, 661-750
  • Die Islamische Expansion bezeichnet die Eroberungspolitik der Araber von der Mitte der 630er Jahre an und (in diesem Artikel) die weitere Ausdehnung des Islam bis ins 8. Jahrhundert hinein. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf der militärischen Expansion. Die wissenschaftliche und kulturelle Entwicklung wird im Artikel Blütezeit des Islam dargestellt.

    Mit dem Beginn der islamischen Expansion wird häufig auch das Ende der Antike angesetzt.

    Ausgangssituation

    Der islamische Machtbereich erstreckte sich beim Tod des Propheten Mohammed 632 n. Chr. auf die arabische Halbinsel,[1] deren Randgebiete weitgehend unter der Kontrolle Ostroms und des Sassanidenreichs standen.

    Diese beiden Großmächte der Spätantike hatten sich bei ihrer Grenzverteidigung lange großteils auf arabische Stämme verlassen. Doch hatte der sassanidische Großkönig Chosrau II. das Reich der Lachmiden, deren Hauptstadt Hira im heutigen Südirak lag, bereits um 602 vernichtet. Wenig später hatten die Araber in einem kleineren Gefecht mit den Persern festgestellt, dass ihre leichte Reiterei den schwer gepanzerten sassanidischen Kataphrakten gewachsen bzw. überlegen war.

    Als Mohammed gestorben war, kam es unter den muslimischen Arabern zu einer Abfallbewegung (ridda), da viele Stämme der Ansicht waren, nur dem Propheten selbst verpflichtet gewesen zu sein. Der erste Kalif entschied sich, weiter an einem nicht nur religiösen, sondern auch politischen Führungsanspruch festzuhalten, und unterwarf die Abtrünnigen militärisch; zugleich hielt man Ausschau nach neuen, gemeinsamen Feinden. Die Araber hatten bereits lange zuvor Raub- und Plünderungszüge unternommen. Da aber der Islam den Muslimen untersagte, einander zu überfallen, während der Prophet zugleich die Verbreitung seiner Lehren gepredigt hatte (ob diese damals bereits als neue Religion verstanden wurden oder ob der frühe Islam anfangs eher als eine anti-trinitarische christliche Lehre zu verstehen ist, wird in der Forschung seit einigen Jahren sehr kontrovers diskutiert; siehe Christoph Luxenberg und Karl-Heinz Ohlig), kamen religiöse, ökonomische und innenpolitische Motive zusammen, die die Araber antrieben, bereits ab 632 militärisch über die Grenzen der Arabischen Halbinsel hinaus vorzustoßen.

    Begünstigt wurden sie dabei durch die damalige ungewöhnliche Schwäche ihrer Gegner: Die Oströmer (Byzantiner) stützten sich seit dem fünften Jahrhundert vielfach auf die teilweise christlichen arabischen Ghassaniden, die südlich von Damaskus herrschten. Doch waren sowohl Ostrom als auch Persien von einem langen Krieg erschöpft, den sich beide bis 629 geliefert hatten (siehe dazu Römisch-Persische Kriege). Beide Reiche waren ganz aufeinander fixiert und militärisch nicht auf einen Angriff der Araber eingerichtet. Kurz vor dem Tod des Kaisers Herakleios (610 bis 641), der die Sassaniden mit Mühe besiegt und so sein Reich noch einmal gerettet hatte, sollte dann die Hauptphase der arabisch-islamischen Expansion beginnen – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als die Römer die Zahlungen an ihre arabischen Verbündeten einstellten und hohe Abgaben von den zurückeroberten Gebieten einforderten, um die Kriegskosten zu decken.[2]

    Islamische Expansion

    Die arabische Eroberung des römischen Orients

    Solidus des Herakleios mit seinen Söhnen Konstantin III. und Heraklonas

    Bereits 629 war ein islamisch-arabisches Heer in Palästina eingefallen, jedoch im September bei Muta von oströmischen und verbündeten christlich-arabischen Verbänden geschlagen worden. Im Herbst 633 rückte nun wieder eine starke Armee nach Palästina und Syrien vor. Sie konnte kleinere kaiserliche Verbände schlagen, kam aber insgesamt nur langsam voran. Tatsächlich leisteten die oströmischen Grenztruppen zum Teil wohl erbitterten Widerstand. So forderte der Kalif Abu Bakr beim Kommandeur der Truppen im Südirak, Chalid ibn al-Walid, dringend Verstärkung an:

    Beeilt euch! Beeilt euch! Denn bei Gott, die Eroberung eines Dorfes in Syrien kommt mich teurer zu stehen als eine große Provinz im Irak.[3]

    Mit Hilfe der angeforderten Verstärkung wurde der lokale römische Widerstand nun gebrochen. Kaiser Herakleios, der nicht mit einem Angriff von solcher Wucht aus der Wüste gerechnet hatte, sandte nun stärkere Truppen nach Syrien, die jedoch Mitte 634 südwestlich von Jerusalem geschlagen wurden.

    Bald darauf eroberten die Araber nach längerer Belagerung Damaskus. Der Kapitulationsvertrag der Stadt sollte Modellcharakter erhalten: Die nicht-muslimische Bevölkerung sollte eine Kopfsteuer (dschizya) entrichten, war dafür aber von den islamischen Steuern, der Zakat und der Sadaqa befreit. Außerdem wurde den Christen und Juden die freie Ausübung ihrer Religion gewährt.[4] Wahrscheinlich am 20. August 636 fand die Schlacht am Jarmuk im heutigen Jordanien statt. Die oströmischen Truppen – vielleicht 40.000 Mann, eventuell aber auch deutlich weniger – waren zwar zunächst wohl in der Überzahl, jedoch auch erschöpft vom Marsch. Vor allem führten Streitigkeiten innerhalb ihrer militärischen Führung zu schweren Fehlern. Die Überlegenheit der arabischen schnellen leichten Reiterei über die römischen Panzerreiter, insbesondere aber die Streitigkeiten im kaiserlichen Oberkommando, Verständigungsprobleme innerhalb des multiethnischen Heeres und topographische Nachteile vor Ort bewirkten schließlich, dass die Oströmer, deren arabische Verbündete zudem angeblich teilweise zu Beginn des Gefechts zu den Muslimen überliefen, nach einem erbitterten Kampf entscheidend geschlagen wurden. Ein weiteres kaiserliches Aufgebot wurde wenig später in der Ebene zwischen Emesa und Damaskus besiegt. Damit war das bislang christlich-römisch bestimmte Schicksal Syriens und Palästinas besiegelt. Kaiser Herakleios, der nur wenige Jahre zuvor mit Mühe die Perser abgewehrt hatte, sah sein Lebenswerk zusammenbrechen und verließ Antiochia, bevor auch diese Stadt an die Araber fiel. Die kaiserlichen Armeen zogen sich nach Kleinasien zurück, und Herakleios fiel angeblich in Lethargie. Die Städte Syriens leisteten zwar teilweise selbstständig Widerstand, doch letztlich fielen alle an die Eroberer.

    Spätestens 638 kapitulierte auch das isolierte Jerusalem zu günstigen Bedingungen, während die bedeutende Hafenstadt Caesarea Maritima sich dank der kaiserlichen Flotte noch bis 640 halten konnte. Den Arabern stand nun keine römische Feldarmee mehr im Weg, so dass sie im Herbst 640 nach Ägypten vorstießen, wo sie im Juli 641 die kaiserlichen Truppen, die dem dortigen Statthalter Theodorus unterstanden, in der Schlacht von Heliopolis schlugen. Alexandria, die Weltstadt des Hellenismus, fiel endgültig 642 in ihre Hände, nachdem eine letzte Gegenoffensive der Oströmer gescheitert war. Nachdem der organisierte militärische Widerstand der kaiserlichen Truppen gebrochen war, arrangierte sich der größte Teil der Zivilbevölkerung in Syrien und Ägypten mit den Arabern – dies vielleicht umso eher, als die dortigen Christen zumeist „Miaphysiten“ waren und sich im Dauerstreit mit den „orthodoxen“ Kaisern befunden hatten. Inwieweit Streitigkeiten innerhalb der christlichen Kirche zum Erfolg der Araber beitrugen, ist aber in der Forschung inzwischen wieder sehr umstritten. Als wichtiger gilt heute oft der Umstand, dass Syrien und Ägypten zuvor jahrelang sassanidisch gewesen und erst seit kurzem wieder oströmisch geworden waren; die kaiserliche Verwaltung hatte dort kaum wieder Fuß fassen können, als die Muslime angriffen. So musste es vielen Einheimischen so vorkommen, als wechsle man lediglich zum dritten Mal in zehn Jahren die Herren. Loyalität gegenüber Konstantinopel scheint allenfalls die hellenisierte Elite empfunden zu haben. So hatten die Araber leichtes Spiel, sobald die reguläre Armee des Kaisers geschlagen war. Verstärkt wurde die Bereitschaft, sich mit den Muslimen zu verständigen, auch dadurch, dass Kaiser Herakleios nach 630 verlangt hatte, die Steuern, die während der Zeit der persischen Besatzung fällig geworden waren, nun auf einen Schlag nachzuzahlen (im Falle von Damaskus etwa forderte die kaiserliche Kasse 100.000 Goldstücke). Die Abgaben, die die Araber verlangten, waren hingegen weitaus niedriger.

    Im Norden überrannten die Araber Armenien bis in die 650er Jahre, während in Kleinasien die Gebirgskette des Taurus ein schnelles Vordringen verhinderte. Dies rettete den Rumpf des Imperiums vor dem Untergang. Die Oströmer nutzten hier erfolgreich eine Taktik der verbrannten Erde, dezentralisierten die Verteidigung und wichen einer erneuten großen Feldschlacht aus, so dass Kleinasien von ihnen trotz häufiger arabischer Raubzüge letztlich gehalten werden konnte. Ein letztes Mal zeigten die Römer damit, dass sie notfalls flexibel auf militärische Herausforderungen reagieren konnten. Der mehrjährige innerarabische Bürgerkrieg ab 656 verschaffte ihnen zudem eine entscheidende Atempause. Um 659 fiel sogar ein Teil der arabischen Truppen in Ägypten vom Islam ab, verbündete sich mit den Römern und musste von den Anhängern des neuen Kalifen Muʿāwiya I. militärisch bezwungen werden. Die Oströmer, deren Widerstand nach der Schlacht von Phoinix 655 schon fast gebrochen gewesen war, konnten diese Phase nutzen, um ihre Verteidigung zu reorganisieren. Konstans II., der Enkel des Herakleios, konnte die oströmische Position im Kaukasusraum stabilisieren und verlegte sodann die kaiserliche Residenz für einige Jahre nach Sizilien, um einen Gegenschlag vorzubereiten, zu dem es aber nicht kam. Zwei großangelegte arabische Angriffe auf Konstantinopel wurden danach abgewehrt (siehe unten); doch genügten die oströmischen Kräfte, die nach dem langen Perserkrieg erschöpft waren, nicht mehr für eine erfolgreiche Gegenoffensive.

    In Nordafrika kämpften sich die Araber bis ins heutige Marokko vor. Das oströmische Karthago vermochte sich jedoch bis 697/698 zu halten, denn die Berber bekämpften zunächst die Araber, wie sie zuvor auch die Römer bekämpft hatten. Doch für Ostrom bzw. Byzanz blieb entscheidend, dass das Imperium mit den vorderorientalischen Besitzungen zwei Drittel seines Territoriums, drei Viertel seiner Steuereinnahmen und über die Hälfte der Bevölkerung verloren hatte. Die arabischen Razzien führten zudem auch in Kleinasien zum Untergang der meisten Poleis, die nun aufgegeben oder durch kleine, befestigte Siedlungen – man nannte ein solches Wehrdorf Kastron – ersetzt wurden.

    Byzanz brauchte längere Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen und wieder zu einer (begrenzten) Offensive überzugehen, wenngleich einige byzantinische Gegenschläge noch in den 670er Jahren erfolgten. Doch blieb der Verlust nordafrikanischer Territorien wie auch von großen Teilen Syriens und Palästinas endgültig; er besiegelte das Ende der spätantiken Phase des Reiches, das in der Folge administrativ, militärisch und strukturell einen massiven Wandel durchlief. Die alte senatorische Aristokratie war bereits während der Herrschaft des Phokas schweren Schlägen ausgesetzt gewesen, mit dem Arabereinfall verschwand sie fast ganz, und mit ihr die antike Lebensart sowie der Großteil der klassischen Bildung. Sie wurde durch eine neue Elite aus militärischen Aufsteigern ersetzt.

    Trotz einer insgesamt toleranten Haltung der arabischen Eroberer, berichten mehrere Quellen, dass diese Eroberungen nicht ohne Gewaltakten an der Bevölkerung abgelaufen sind. Der ägyptische Christ Johannes von Nikiu berichtet in seiner wohl um 660 verfassten Chronik von Übergriffen seitens der Araber während der Eroberung des Nillandes, wenngleich andere Quellen ein positiveres Bild vermitteln.[5] Die arabischen Eroberungszüge verliefen aber offensichtlich allgemein nicht ohne Zerstörungen und Plünderungen.

    Die Zahl der Konvertiten blieb in den eroberten Gebieten zunächst offenbar gering, da sich die damit verbundenen Vorteile in den ersten Jahrzehnten in engen Grenzen hielten: Bis zur Machtübernahme der Abbasiden konnten unabhängig von der Religion nur Männer Karriere machen, die eine arabische Herkunft nachzuweisen vermochten. Erst als diese Beschränkung im 8. Jahrhundert aufgegeben wurde, traten Angehörige der Oberschichten und bald auch viele andere Menschen in großer Zahl zum Islam über.

    Das oströmische Kleinasien war noch jahrzehntelang von arabischen Angriffen betroffen, was sich auch auf das dortige Alltagsleben auswirkte. Zahlreiche Flüchtlinge strömten in die verbliebenen byzantinischen Gebiete und stärkten somit langfristig gesehen das Kaiserreich, das nun gänzlich seinen lateinisch-römischen Charakter verlor und sich zum griechisch-byzantinischen Reich des Mittelalters wandelte.[6]

    Die arabische Eroberung des sassanidischen Perserreiches

    Die islamische Expansion bis 945.
    Aus G. Droysens Historischem Handatlas, 1886

    Etwa gleichzeitig mit der Invasion der römischen Besitzungen begann auch die Eroberung des Sassanidenreichs, das seit über 400 Jahren neben den Römern die wichtigste Macht in der Region gewesen war. In Mesopotamien kamen die Araber zunächst schnell voran, da der Puffer durch die persischen Vasallen nach dem Ende der Lachmiden weggefallen war. Besonders die Macht- und Bruderkämpfe der Sassaniden nach dem verlorenen Krieg gegen Herakleios schwächten das persische Widerstandsvermögen. Zwischen 628 und 632 regierten 14 verschiedene Herrscher, darunter zwei Frauen. Erst 632 war wieder innere Ruhe eingekehrt; der neue Großkönig Yazdegerd III. verweigerte den Arabern den geforderten Tribut und bereitete energisch die Verteidigung vor. Tatsächlich konnte ein erster arabischer Angriff 634 in der Schlacht an der Brücke erfolgreich abgewehrt werden.

    Bei Kadesia im Südirak kam es dann 638 zur ersten entscheidenden Schlacht (nach anderen Quellen 636 oder 637, doch sprechen neuere Forschungen eher für 638). Der sassanidische spahbedh („Reichsfeldherr“) Rostam Farrokhzād, der die westlichen Grenztruppen befehligte, kam nach erbittertem Kampf ums Leben, und den Arabern fiel das reiche Mesopotamien samt der sassanidischen Hauptstadt Ktesiphon (mit dem Staatsschatz) in die Hände. Der schnelle Zusammenbruch der sassanidischen Grenzverteidigung im Zweistromland war dabei vielleicht auch durch die Reformen bedingt, die Chosrau I. im 6. Jahrhundert durchgeführt hatte: Seither stand immer nur eine Grenzarmee eventuellen Angreifern gegenüber, während in der Tiefe keine weiteren Truppen gestaffelt waren. Mit der Niederlage von Kadesia scheinen die sassanidischen Soldaten, deren Prestige bereits durch die Niederlage gegen Herakleios beschädigt gewesen war, ihren Nimbus verloren zu haben; die Quellen berichten davon, dass sich die Bewohner Mesopotamiens gegen die persischen und armenischen Truppen des Großkönigs erhoben und vielfach zu den siegreichen Arabern übergelaufen seien. 639 gelang diesen die Einnahme der reichen Provinz Chuzistan.

    Die weiteren Abwehrmaßnahmen der Perser verliefen zunächst unkoordiniert, später verstärkte sich der Widerstand aber wieder. Besonders im persischen Kernland, der iranischen Hochebene östlich des Tigris, kamen die Araber anfangs nur langsam voran, und offenbar wurde erwogen, weitere Offensiven gegen Iran einzustellen. 642 bereitete aber Yazdegerd III. eine große Gegenoffensive vor, und so versammelten auch die Araber ein starkes Heer. Nun entschied sich das Schicksal der Sassaniden. Bei Nehawend, südlich des heutigen Hamadan in Iran, kam es zur Entscheidungsschlacht. Die Perser waren wohl in der Überzahl, allerdings sind Zahlen von 150.000 Mann oder mehr dem Bestreben arabischer Chronisten zuzuschreiben, den Sieg noch glorreicher erscheinen zu lassen. Das sassanidische Heer zählte wohl höchstens 70.000 Mann, eher 40.000; die Araber führten etwa 37.000 Mann in die Schlacht. Zunächst schienen die Perser zu siegen, doch dann wurden sie von den Arabern, die selbst schwere Verluste erlitten, aus ihrer Position gelockt und nach hartem Kampf niedergemacht. Die schwergepanzerte sassanidische Kavallerie konnte gegen die leichte, schnell operierende arabische Reiterei wenig ausrichten. Die Perser unterlagen, und damit stand auch das iranische Hochplateau den Invasoren offen. Der letzte Sassanide Yazdegerd III. zog sich schließlich in den äußersten Nordosten des Reiches, nach Merw im heutigen Turkmenistan, zurück.

    Der organisierte Widerstand brach bald zusammen, viele persische Adlige verständigten sich offenbar mit den Invasoren, auch wenn es in der Bevölkerung immer wieder zu Aufständen kam und die Araber teils als „Teufel“ bezeichnet wurden.[7] In einigen Regionen sollte noch jahrzehntelanger Widerstand geleistet werden. 651 wurde Yazdegerd III. von einem Untergebenen getötet – noch Jahrhunderte später trugen dessen Nachfahren aufgrund dieser Tat den Beinamen „Königsmörder“. Versuche seines ältesten Sohnes Peroz, die Macht mit chinesischer Hilfe wieder zu erringen, scheiterten; er starb im Fernen Osten am Hof der Tang-Kaiser. Das Sassanidenreich und damit die letzte Reichsbildung des Alten Orients verschwand so von der Bühne der Weltgeschichte, auch wenn die sassanidische Kultur einen starken Nachhall im Kalifat der Abbasiden fand und somit den staatlichen Untergang überdauerte. Erst um 900 bildeten die Moslems im Iran die Mehrheit, und bezeichnenderweise behielten die Perser im Gegensatz zu den meisten anderen von den Arabern eroberten Gebieten auch ihre Sprache bei.[8]

    Die arabischen Eroberungen in Europa und Zentralasien

    Die Araber rüsteten sich unter dem Kalifen Umar Ibn al-Chattab als Seemacht und trafen damit den Lebensnerv von Byzanz. 649 unternahmen sie einen Vorstoß nach Zypern, 654 plünderten sie Rhodos und 655 konnten die Araber in der Schlacht von Phoinix das erste Mal eine byzantinische Flotte schlagen.[9]

    Zweimal, 674 bis 678 und 717/18, belagerten sie Konstantinopel, ohne dass ihnen freilich die Einnahme gelang. Tatsächlich kommt dem Aufhalten der arabischen Expansion durch den überaus fähigen byzantinischen Kaiser Leon III., der 717/18 wichtige Unterstützung von dem bulgarischen Herrscher Terwel erhielt, mindestens der gleiche Rang zu wie der spätere und oft wohl überschätzte Sieg der Franken (siehe unten). Damit war der arabisch-islamische Vorstoß in Kleinasien beendet, da auch die Ressourcen bei weitem überstrapaziert waren. Auch im Kaukasus gelang zwar 737 die Durchbrechung der chasarischen Sperrlinien und kurzzeitig die Besetzung des Chasarenreichs an der Wolga, doch 740 musste das Kalifat seine Garnisonen zurückziehen und das Gebiet aufgeben. Besonders die innerarabischen Bürgerkriege sorgten denn auch dafür, dass der Osten des Iran und Teile der palästinensischen Küste sowie Zypern zeitweilig der Kontrolle des Kalifats entglitten.

    Al-Andalus, das von Muslimen eroberte Gebiet der Iberischen Halbinsel um 910

    Im Westen erfolgte dagegen die Eroberung der nordafrikanischen Küstengebiete, und 711 wandten sich die muslimischen Truppen (vorwiegend Berber) unter Tāriq ibn Ziyād bei Gibraltar (Berg des Tariq) gegen das christliche Europa und landeten in Spanien. Die Westgoten wurden im Juli 711 in der Schlacht am Rio Guadalete geschlagen. 711-719 wurde die Iberische Halbinsel erobert, bis 725 hatten sie die Pyrenäen überwunden und eroberten auch die zuvor westgotische Region Septimanien in Südwestfrankreich. Dieser arabische Vorstoß in das Frankenreich wurde durch Karl Martell 732 in der Schlacht von Tours und Poitiers gestoppt, jedoch hielten die Muslime einen Landstrich um Narbonne bis 759. In der Folgezeit entstand, nach dem Ende des umayyadischen Kalifats, in Al-Andalus ein selbständiges umayyadisches Reich, das Emirat von Córdoba, das später zum Kalifat von Córdoba wurde.

    Im Osten drangen die Araber bis 712 an die Grenzen Chinas und Indiens vor. In Transoxanien eroberten sie die türkischen Besitzungen, verbunden mit deren langsamer und folgenschwerer Islamisierung, wobei den Arabern teils hartnäckig Widerstand geleistet wurde.[10] Bald unternahmen die Araber auch erste Vorstöße nach Sindh; ein weiteres Ausgreifen nach West-und Zentralindien wurde jedoch durch die Niederlage von 738 gegen die dortigen Regionalherrscher verhindert, deren Armeen den arabischen Truppen durchaus gewachsen waren. 751 besiegten die Araber schließlich in der Schlacht am Talas ein chinesisches Heer, da angeblich weite Teile der Truppen die Araber als Befreier ansahen und zu ihnen überliefen. In Folge dessen wurde der chinesische Einfluss in Zentralasien zu Gunsten des arabisch-islamischen zurückgedrängt.

    Damit verlor die erste große und entscheidende Phase der arabisch-islamischen Expansion an Dynamik. Bis zum 9. Jahrhundert gelang die Eroberung der Balearen und Siziliens, der weiteren Islamisierung Italiens waren jedoch nur begrenzte Erfolge beschieden. Über Südfrankreich drangen die Araber bis in die Schweiz vor. Die Araber konnten im Mittelmeer noch jahrzehntelang fast ungestört operieren, bevor Byzanz wieder in die Offensive ging und es damit zu einer faktischen Pattsituation im östlichen Mittelmeerraum kam. Ab dem 12. Jahrhundert kam eine Schwächung der islamischen Kräfte durch die Kreuzzüge des christlichen Europa in die arabischen Machtzentren und die dort errichteten christlichen Reiche hinzu. Im Westen wurden die islamischen Emirate ab dem Hochmittelalter Stück für Stück zurückgedrängt; auf der Iberischen Halbinsel durch die Reconquista der christlichen Könige, die 1492 ihren Abschluss fand, und im 11. Jahrhundert durch die normannische Eroberung Siziliens.

    Administrative Maßnahmen der Araber in den eroberten Gebieten

    In Syrien teilten die Araber das Land nach byzantinischem Vorbild in vier Verwaltungsregionen auf. Es wurden auch griechischsprachige Verwaltungsbeamte übernommen, was zur Folge hatte, dass Griechisch und Persisch (im ehemaligen Sassanidenreich) als Verwaltungssprache erst in der Regierungszeit Abd al-Maliks durch das Arabische ersetzt und erst im 8. Jahrhundert langsam zurückgedrängt wurden. Offenbar änderten die Araber relativ wenig an dem bestehenden Verwaltungssystem, das ja auch effektiv arbeitete. Zunächst war der neue Großstaat aber relativ locker aufgebaut, wobei die Gouverneure weitgehend freie Hand hatten. Erst Muawiya I., der eigentliche Organisator des Kalifenreiches, schuf eine straffere Zentralverwaltung. Dabei waren in den ehemals byzantinischen Gebieten immer noch überwiegend Christen tätig, wie etwa Sarjun ibn Mansur, der unter Muawiya für die Finanzen zuständig war. Die Islamisierung bzw. Arabisierung der eroberten Gebiete zog sich über einen längeren Zeitraum hin und machte anfangs nur langsam Fortschritte. Das Christentum in Syrien und Ägypten blieb noch lange eine lebendige Kraft und auch der zoroastrische Glaube wurde nur nach und nach zurückgedrängt; wohl erst um das Jahr 1000 sprach die Mehrheit der Bevölkerung Ägyptens und des Irak Arabisch, während in Persien die eigene kulturelle Identität stärker bewahrt werden konnte.[11]

    Im religiösen Bereich waren die Araber relativ tolerant, jedenfalls solange es nicht „Heiden“ betraf: Anhänger der Buchreligionen – also insbesondere Christen, Juden und Zoroastrier – mussten eine spezielle Kopfsteuer (Jizya) entrichten, durften ihren Glauben behalten, jedoch nicht in der Öffentlichkeit ausüben und keine Waffen tragen bzw. wurden auch nicht zum Wehrdienst einberufen. Dieser Status wird als Dhimma bezeichnet. Abgesehen von Übergriffen während der Eroberungszüge, kam es erst später (so spürbar im 9. Jahrhundert, wo Kirchen geplündert und zerstört wurden) zu größeren Ausschreitungen von Seiten der Moslems.[12] Ebenso nahm später auch die Steuerbelastung zu. Eine wichtige Quelle für diese Repressionen stellt unter anderem die Chronik des Pseudo-Dionysius von Tell Mahre dar.[13]

    Die Araber gründeten auch neue Städte (Kufa, Basra, Fustat, Kairouan, Fès), welche die Funktion von bedeutenden Verwaltungs- und Kulturzentren übernahmen.

    Gründe für den Fall Persiens und für die byzantinischen Gebietsverluste

    Die Gründe für dieses nahezu einmalige historische Phänomen werden in der Forschung immer noch diskutiert: Es ist höchstens mit dem Alexanderzug und den mongolischen Eroberungen vergleichbar, wenn auch nur entfernt. Sicher ist es aber so, dass es nicht eine allgemeingültige Erklärung für den Erfolg der Islamischen Expansion gibt, sondern eine Vielzahl von Faktoren den Erfolg begünstigten.

    Tatsache ist, dass Ostrom/Byzanz und Persien vom langen Krieg erschöpft waren. Seit 540 hatte es nur gut 20 Jahre lang Frieden zwischen den beiden Mächten gegeben, im letzten Krieg hatten die Sassaniden die Römer an den Rand des Untergangs gebracht (siehe auch Römisch-Persische Kriege). Zudem hatte man wohl nicht mit einer derartigen religiösen Energie gerechnet, geschweige denn mit einer derartigen Invasion, wenn es auch zuvor einige Anzeichen gegeben hatte. Die Religion hatte schon im letzten römisch-persischen Krieg eine wichtige Rolle gespielt.

    Nicht vergessen werden darf des Weiteren, dass die orientalischen Provinzen Ostroms erst wenige Jahre vor dem arabischen Angriff wieder in das Imperium integriert worden waren; die Identifizierung mit der fernen Zentrale in Konstantinopel, die eigentlich nur durch gnadenlose Steuereintreiber in Erscheinung trat, dürfte bei vielen Menschen gering gewesen sein. Weiter war die orthodoxe kaiserliche Reichsregierung in Syrien und Ägypten ohnehin nicht beliebt. Hier herrschte zum einen der Miaphysitismus, zum anderen spielte die ethnische (semitische) Verwandtschaft zu den Arabern vielleicht eine größere Rolle als vergleichsweise die Beziehung zu den griechisch geprägten „Byzantinern“. Allerdings ist es wohl keineswegs so gewesen, dass die Ankunft der Araber überall auf Wohlgefallen stieß; oft genug beteiligten sich etwa Ägypter und Syrer am Widerstand gegen die Invasoren. Vielleicht wurde die Begründung, dass man in Ägypten und Syrien mit der Religionspolitik der Kaiser unzufrieden war, auch von der älteren Forschung zu oft undifferenziert übernommen; in der neueren Forschung ist diese These jedenfalls wieder sehr umstritten.[14]

    Außerdem genehmigten die Araber der unterworfenen Bevölkerung die Ausübung ihrer Religion gegen eine Kopfsteuer – dies galt sowohl für die Christen wie für die Anhänger des Zoroastrismus. Erst allmählich wurde die Bevölkerung islamisiert, sicherlich auch, weil sonst kaum Aufstiegschancen gegeben waren und ihre Rechtsposition (siehe Dhimma) insgesamt prekär war. Vorerst durften die Eroberer auch kein Land als privates Eigentum übernehmen (später änderte sich dies). Allerdings gab es reiche Beute, was für viele Stämme sicherlich ein großer Anreiz bei diesen Kriegszügen war. Elemente der bisherigen Verwaltung wurden von den Arabern übernommen. So blieb etwa Griechisch bis zum Ende des 7. Jahrhunderts die Amtssprache in den eroberten oströmischen Gebieten, und das sassanidische Steuersystem wurde in Persien beibehalten.

    Schließlich war auch die oströmische Armee nach den langen Kriegen gegen die Perser demobilisiert worden und benötigte eine lange Vorlaufzeit, um wieder aktiviert zu werden. Das Sassanidenreich war durch die vorangegangene innere Krise noch zusätzlich geschwächt gewesen und wurde von den arabischen Angriffen überrascht, bevor es zu einer Konsolidierung kommen konnte. In Persien scheint die Legitimität der sassanidischen Könige erschüttert gewesen zu sein, was dazu führte, dass sich viele Adlige nach den beiden Niederlagen gegen die Araber endgültig von ihrem Herrscher abwandten und eine Verständigung mit den Invasoren suchten.

    Quellenlage

    Die Quellenlage zu den arabischen Eroberungsfeldzügen gegen Ostrom/Byzanz und Persien ist ebenso wie die darauf aufbauenden Rekonstruktionen sehr problematisch.[15] Lange Zeit folgte man in den Grundzügen weitestgehend den sehr detailreichen islamisch-arabischen Quellen. In der neueren Forschung nehmen aber inzwischen die meisten Forscher eine kritischere Haltung gegenüber den erst mehrere Jahrzehnte oder Jahrhunderte später entstandenen islamischen Texten, von denen ein Teil der Berichte nicht zutreffend oder verfälscht ist, und den darauf fußenden Rekonstruktionsversuchen ein.[16] Auch jene Historiker, die die umfangreiche arabische Überlieferung zu den Feldzügen (futuh) weiterhin und aufgrund der schwierigen Quellenlage notgedrungen heranziehen, sehen inzwischen meistens die Problematik der Quellenüberlieferung und bewerten viele Aussagen skeptischer, als es in der älteren Forschung üblich war.[17] Eine sehr umstrittene Extremposition nehmen Forscher ein, welche den gesamten Ereignisablauf der frühislamischen Geschichte in Frage stellen.[18]

    Über die arabischen Feldzüge berichten auf islamischer Seite unter anderem Baladhuri und Tabari detailliert, wobei ihre Schilderungen (etwa bzgl. Chronologie und Zahlenangaben) aber nicht immer zuverlässig sind und mit Vorsicht zu benutzen sind. Aus christlicher Sicht liegen nur verstreute Aussagen vor, die teilweise aber recht zeitnah zum Geschehen verfasst wurde und wichtige Informationen vermitteln. Dazu zählen etwa das armenische Geschichtswerk des Pseudo-Sebeos (das in der Forschung als recht zuverlässig gilt), die ihrerseits problematische Chronik des Johannes von Nikiu sowie verschiedene syrisch-christliche Chroniken. Mittelbyzantinische Autoren wie Theophanes konnten zudem auf einige heute verlorene Werke zurückgreifen. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die verlorene syrische Chronik des Theophilos von Edessa, die wichtige und wohl weitgehend korrekte Informationen enthielt. Sie wurde (teilweise indirekt) von mehreren syrischen Autoren sowie dem christlichen Araber Agapios von Hierapolis herangezogen; vermittelt über eine Zwischenquelle wurde sie im frühen 9. Jahrhundert dann auch von Theophanes benutzt.[19] In pseudo-historischen Quellen wurde von christlichen Autoren zudem die überraschende Herrschaftsübernahme durch die Araber verarbeitet (z. B. Pseudo-Methodius).

    Neben den erzählenden Quellen spielen ebenso Münzen, Inschriften, Papyri und Bauwerke eine Rolle, wenngleich diese nur jeweils über (teils jedoch bedeutende) Einzelaspekte Aussage geben; die Interpretation dieser Zeugnisse (so etwa der arabischen Inschrift im Felsendom) ist allerdings zum Teil ihrerseits umstritten.

    Literatur

    • Averil Cameron u. a. (Hrsg.): The Byzantine and Early Islamic Near East. Band 1ff. Darwin Press, Princeton NJ 1992ff., ISBN 0-87850-107-X.
    • Fred M. Donner: Muhammad and the Believers. At the Origins of Islam. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 2010, ISBN 978-0-674-05097-6.
    • Fred M. Donner: The Early Islamic Conquests. Princeton University Press, Princeton NJ 1981, ISBN 0-691-05327-8.
    • James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century. Oxford University Press, Oxford u. a. 2010, ISBN 978-0-19-920859-3.
    • Robert G. Hoyland: Seeing Islam as Others Saw It. A Survey and Evaluation of Christian, Jewish and Zoroastrian Writings on Early Islam. Darwin Press, Princeton NJ 1997.
    • Walter E. Kaegi: Byzantium and the Early Islamic Conquests. Cambridge University Press, Cambridge 1992, ISBN 0-521-48455-3.
    • Walter E. Kaegi: Confronting Islam: emperors versus caliphs (641–c. 850). In: Jonathan Shepard (Hrsg.): The Cambridge History of the Byzantine Empire. c. 500–1492. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2008, ISBN 978-0-521-83231-1, S. 365ff.
    • Hugh Kennedy: The Great Arab Conquests. How the Spread of Islam changed the World we live in. Da Capo, Philadelphia PA 2007, ISBN 978-0-306-81585-0.
    • Hugh Kennedy: The Byzantine and Early Islamic Near East. Ashgate Variorum, Aldershot u. a. 2006, ISBN 0-7546-5909-7 (Variorum Collected Studies Series 860).
    • Ralph-Johannes Lilie: Die byzantinische Reaktion auf die Ausbreitung der Araber. Studien zur Strukturwandlung des byzantinischen Staates im 7. und 8. Jahrhundert. München 1976.
    • Michael G. Morony: Iraq after the Muslim Conquest. Princeton University Press, Princeton NJ 1984, ISBN 0-691-05395-2 (Princeton studies on the Near East).
    • Albrecht Noth: Früher Islam. In: Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt. 3. erweiterte Auflage. Beck, München 1994, S. 11–100, ISBN 3-406-38113-8.
    • Werner Schmucker: Untersuchungen zu einigen wichtigen bodenrechtlichen Konsequenzen der islamischen Eroberungsbewegung. Selbstverlag des Orientalistischen Seminars der Universität, Bonn 1972 (Bonner Orientalistische Studien. NS 24, ISSN 0340-6377).
    • Thomas Sizgorich: "Do Prophets Come with a Sword?" Conquest, Empire and Historical Narrative in the Early Islamic World. In: American Historical Review 112, 2007, S. 993–1015.

    Weblinks

    Anmerkungen

    1. Siehe W. Montgomery Watt: Muhammad at Medina. Oxford University Press, 1962. S. 78-151 sowie Elias Shoufani: Al-Ridda and the Muslim Conquest of Arabia. University of Toronto Press, 1973. S. 10-48
    2. Eine allgemeine und wichtige Gesamtdarstellung zur Lage des oströmischen Reiches im 7. Jahrhundert hat Haldon vorgelegt: John Haldon: Byzantium in the Seventh Century. 2. Aufl. Cambridge 1997.
    3. Zitiert nach Berthold Rubin, Propyläen Weltgeschichte, Bd. 5, Berlin 1990 (ND), S. 185
    4. Detailliert dazu Jens Scheiner: Die Eroberung von Damaskus. Quellenkritische Untersuchung zur Historiographie in klassisch-islamischer Zeit. Leiden 2009.
    5. Zu diesen unterschiedlichen Berichten vgl. Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 350ff.
    6. Allgemein zur Eroberung des römischen Orients durch die Araber siehe die aktuelle Darstellung von Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 66ff. Allgemein auch Kaegi, Byzantium and the Early Islamic Conquests.
    7. Vgl. Abd al-Husain Zarrinkub: The Arab Conquest of Iran and Its Aftermath. In: The Cambridge History of Iran. Band 4 (The period from the Arab invasion to the Saljuqs). Cambridge 1975, S. 28.
    8. Zur Eroberung des Sassanidenreiches (mit weiterer Literatur): Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 98ff. und 169ff.
    9. Zum Krieg zur See siehe zusammenfassend Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 324ff. Ausführlicher ist Ekkehard Eickhoff: Seekrieg und Seepolitik zwischen Islam und Abendland. Das Mittelmeer unter byzantinischer und arabischer Hegemonie. Berlin 1966.
    10. Vgl. Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 225ff.
    11. Zusammenfassend und mit weiterer Literatur: Chris Wickham: The Inheritance of Rome: A History of Europe from 400 to 1000. London 2009, S. 285–288.
    12. Vgl. etwa Geschichte des Christentums. Bd. 4: Bischöfe, Mönche und Kaiser (642-1054). Hrsg. von G. Dagron/P. Riché/A. Vauchez. Dt. Ausgabe hrsg. von Egon Boshof. Freiburg u.a. 1994, S. 395f. und S. 430.
    13. Zur „Sicht der Besiegten“: Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 344ff.
    14. Knapp resümierend: Wolfram Brandes: Herakleios und das Ende der Antike im Osten. Triumphe und Niederlagen. In: Mischa Meier (Hrsg.), Sie schufen Europa. München 2007, S. 248–258, hier S. 257. Zu Kritik an der Ansicht, miaphysitische Illoyalitäten hätten die arabische Eroberung begünstigt, vgl. etwa John Moorhead: The monophysite response to the Arab invasions. In: Byzantion 51 (1981), S. 579-591.
    15. Speziell mit dem Problem der Überlieferung befasst sich die ausführliche Studie von James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010.
    16. Siehe beispielsweise Mark Whittow: The Making of Byzantium, 600-1025. Berkeley 1996, S. 82ff.
    17. Dies gilt z.B. für Hugh Kennedy (The Great Arab Conquests, S. 12ff.) und Fred Donner (Muhammad and the Believers, S. 91f.).
    18. Siehe Karl-Heinz Ohlig (Hrsg.): Der frühe Islam. Eine historisch-kritische Rekonstruktion anhand zeitgenössischer Quellen. Berlin 2007. Kritik an der „Saarbrücker-Schule“ um Ohlig bei Tilman Nagel: Mohammed: Leben und Legende. München 2008, S. 838f. Eine vermittelnde Position nimmt nun Donner ein, der meint, dass Mohammed eine Bewegung der Gläubigen vorschwebte, die auch Christen und Juden umfasste, und dass sich der Islam erst ab dem 8. Jahrhundert in eine andere Richtung entwickelte (Donner, Muhammad and the Believers, S. 56ff. und S. 194ff.).
    19. Vgl. dazu nun Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle and the Circulation of Historical Knowledge in Late Antiquity and Early Islam (Translated Texts for Historians 57). Liverpool 2011.
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