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Arne Treholt
Arne Treholt (* 13. Dezember 1942; † 12. Februar 2023 in Moskau) war ein norwegischer Diplomat und Politiker der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet (Ap). Er wurde im Jahr 1985 als Spion verurteilt.
Leben
Treholt war der Sohn von Thorstein Treholt, einem Politiker der Arbeiderpartiet, der Abgeordneter im Storting sowie Landwirtschaftsminister war. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Arne Treholt ab 1966 als Journalist für die sozialdemokratische Zeitung Arbeiderbladet.[1]
Staatssekretär und Diplomat
Von Oktober 1973 bis März 1976 war er als persönlicher Referent von Jens Evensen tätig. Evensen war in dieser Zeit zunächst Handels- und Schifffahrtsminister und hatte später im Außenministerium das Amt des Ministers für Seerecht inne. Am 10. März 1976 wurde Treholt in der Regierung Nordli unter Evensen zum Staatssekretär ernannt. Treholts Amtszeit endete am 31. Dezember 1978.[2]
Anschließend ging er als Botschaftsrat der norwegischen UNO-Delegation nach New York. Ab 1983 war er Pressesprecher im norwegischen Außenministerium.[1]
Verurteilung wegen Spionage
Am 20. Januar 1984 verhaftete die norwegische Polizei Treholt wegen des Verdachts der Spionage für die Sowjetunion.[3] Er wurde am Flughafen Oslo verhaftet unter dem Vorwurf, in Wien einen sowjetischen Agenten treffen zu wollen. Zahlreiche Personen verteidigten sein Vorgehen, ungeachtet der bis heute offenen vollständigen Klärung des Vorfalls.[4] Arne Treholt wurde 1985 wegen Landesverrat und Spionage für die Sowjetunion zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt. Nach acht Jahren wurde er 1992 vorzeitig aus der Haft entlassen und emigrierte zwischenzeitlich nach Russland und zog später nach Zypern. Er bestätigte nie seine Schuld und sah seine Haft und seine Verurteilung als großen Justizirrtum.
Geir Selvik Malthe-Sørenssen, der sich als Privatdetektiv präsentierte, hat Zweifel an der offiziellen Version gesät und eine Wiederaufnahme des Verfahrens ins Gespräch gebracht.[5] Malthe-Sørenssen wurde 2016 von der Zeitung VG als Fälscher enttarnt[6] und 2018 wegen Betrugs und Dokumentenfälschung zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.[7] Treholts Antrag auf Wiederaufnahme wurde 2011 abgelehnt.[8]
Treholt veröffentlichte mehrere Bücher. Im Jahr 2004 veröffentlichte er seine Autobiografie mit dem Titel Grauzonen. Treholt starb im Februar 2023 im Alter von 80 Jahren in Moskau, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hatte.[9]
Literatur
- Jo Bech-Karlsen: Bange anelser. En bok om Treholt-saken, Gyldendal, Oslo 1985. ISBN 82-05-16516-5
- Arne Haugestad: Kappefall. Et varslet justismord, Aschehoug, Oslo 2004. ISBN 82-03-18219-4
- Arne Treholt: Gråsoner, Gyldendal, Oslo 2004. ISBN 82-05-32315-1
- Stein Vale: Teppefall i Treholt-saken, Cappelen Damm, Oslo 2009. ISBN 978-82-02-29988-0
Weblinks
- Ståle Hansen: De presset meg som en sitron. In: NRK.no (Norwegischer Rundfunk). 9. November 2019 (norsk).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Knut Are Tvedt: Arne Treholt. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 12. Februar 2023 (norsk).
- ↑ Arne Treholt. In: regjeringen.no. Abgerufen am 12. Februar 2023 (english).
- ↑ Chronology 1984, in: Foreign Affairs, 63. Jahrgang, Nr. 3, America and the World 1984 (1984), S. 679.
- ↑ Tord Larsen: Action, Morality, and Cultural Translation, S. 1–28, in: Journal of Anthropological Research, 43. Jahrgang, Nr. 1 (Frühjahr, 1987), S. 12.
- ↑ Norway's 'greatest spy case' to be re-examined, in: AFP vom 24. September 2010, abgerufen am 26. August 2011.
- ↑ Treholt-bløffen
- ↑ Tidligere journalist Geir Selvik Malthe-Sørenssen er dømt til tre års fengsel
- ↑ Treholt får ikke saken gjenopptatt
- ↑ Harald Stanghelle: Arne Treholt (80) er død. In: Aftenposten. 12. Februar 2023, abgerufen am 12. Februar 2023 (norsk bokmål).
Personendaten | |
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NAME | Treholt, Arne |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Politiker und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1942 |
STERBEDATUM | 12. Februar 2023 |
STERBEORT | Moskau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arne Treholt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |