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Arseni Borissowitsch Roginski
Arseni Borissowitsch Roginski (russisch Арсений Борисович Рогинский; geb. 30. März 1946 in Welsk, Oblast Archangelsk, Russische SFSR, Sowjetunion; gest. 18. Dezember 2017 in Israel) war ein russischer Historiker und Menschenrechtler.
Leben
Roginskis Vater war ein in den Gulag verbrachter Ingenieur aus Leningrad. Roginski machte seinen Abschluss an der Historisch-Philologischen Fakultät der Universität Tartu im Jahr 1968. Er arbeitete als Bibliograph und Schullehrer für russische Sprache und Literatur. Als Wissenschaftler untersuchte er die Geschichte der Sowjetunion, insbesondere in den 1920er Jahren. Detailliert befasste er sich mit der Vernichtung der Partei der Sozialrevolutionäre durch die Bolschewiki.
Von 1975 bis 1981 veröffentlichte er im Samisdat, seit 1978 auch im Ausland. 1981 wurde er verhaftet und aufgrund einer falschen Anschuldigung zu vier Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Als letztes Wort vor Gericht hielt er die Rede „Die Lage des Historikers in Russland“ (veröffentlicht in der Pariser Zeitung Russkaja Mysl, in deutscher Übersetzung erschienen in „Kontinent“, Nr. 23). Seine Haftstrafe musste er vollständig verbüßen. Seit 1985 in Freiheit, wurde er 1992 vollständig rehabilitiert.
1988 war Roginski Gründungsmitglied der Gesellschaft Memorial, die sich für Menschenrechte und Aufarbeitung der Geschichte des Stalinismus einsetzt. Mit anderen nahm er für Memorial den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte in Köln entgegen. Am 16. Februar 2010 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Schriften (Auswahl)
- Erschossen in Moskau …: Die deutschen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950–1953. 3 Auflage. Metropol Verlag, Berlin 2008-10-07, ISBN 978-3-938690-14-7.
- Arseni Roginski: Nach der Verurteilung: Der Donskoe-Friedhof und seine österreichischen Opfer. In: Stalins letzte Opfer: Verschleppte und erschossene Österreicher in Moskau 1950-1953. 5, Böhlau Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-486-58936-8.
- Arseni Roginski: Fragmentierte Erinnerung: Stalin und der Stalinismus im heutigen Russland. In: Osteuropa. 1, 2009 (online (Volltext)).
- Arseni Roginski: Erinnerung und Freiheit: Die Stalinismus-Diskussion in der UdSSR und Russland. In: Osteuropa. 4, 2011 (online (Volltext)).
- Arseni Roginski: Чем Сталин жив? („Wie Stalin weiterlebt“). In: Континент (Kontinent). Nr. 138, 2008 (online).
- Nikita Petrov, Arseni Roginski: The “Polish operation” of the NKVD, 1937–1938. In: Stalin’s terror. High politics and mass repression in the Soviet Union. Palgrave Macmillan, New York 2003, ISBN 1403901198, S. 153–172.
Weblinks
- Рогинский Арсений Борисович – биография. Viperson, 18. Dezember 2017 (russisch)
- Der lange Schatten des Josef Stalin (Doku), YouTube-Video mit vielen Interviews mit Roginski
- Walter Kaufmann: Heinrich-Böll-Stiftung trauert um Memorial-Mitbegründer Arsenij Roginskij. Nachruf auf der Website der Heinrich-Böll-Stiftung, 18. Dezember 2017
Personendaten | |
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NAME | Roginski, Arseni Borissowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Roginskij, Arsenij; Рогинский, Арсений Борисович |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Historiker und Menschenrechtler |
GEBURTSDATUM | 30. März 1946 |
GEBURTSORT | Welsk, Sowjetunion |
STERBEDATUM | 18. Dezember 2017 |
STERBEORT | Israel |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arseni Borissowitsch Roginski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |