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Arthur Galliner

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Arthur Galliner (geb. 9. Oktober 1878 in Zinten/Ostpreussen; gest. 12. Dezember 1961) war ein deutscher Maler, Kunsthistoriker und Dozent.

Leben und Wirken

Galliner wurde am 9. Oktober 1878 im ostpreußischen Zinten geboren. Seine Eltern waren der Lehrer und Kantor Jonas Galliner und Lina Galliner, geb. Pianikowski. Er hatte eine Schwester und sechs Brüder, zu denen die Rabbiner Julius und Siegfried Galliner gehörten.[1] Zunächst besuchte Galliner die Volksschule in Zinten. Von 1893 bis 1898 absolvierte er eine Ausbildung an der Präparandenanstalt und jüdischen Lehrerbildungsanstalt in Berlin. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als Hilfslehrer an Schulen der Berliner jüdischen Gemeinde und ab 1900 am Philanthropin in Frankfurt am Main. In den folgenden Jahren bildete er sich zum Zeichenlehrer für höhere Lehranstalten und Lehrerseminarien fort und wurde 1903 Realschullehrer.[2] Insgesamt lehrte er fast 40 Jahre Kunst am Philanthropin.[3]

Galliner besuchte die Akademie Berlin und die Malschule Hermann Groeber in München, um dann in Frankfurt/Main Kunstgeschichte zu studieren. Bei Aufenthalten in Italien führte er seine Studien fort.

1939 emigrierte Galliner aus dem nationalsozialistischen Deutschland und ging nach England.[4] Er lebte in London, wo er eine eigene Galerie unterhielt. Von 1947 bis 1950 lehrte er an der dortigen Hammersmith School of Art und anschließend an der Borough Polytechnic.[5]

Galliner malte vor allem Aquarelle mit Landschaftsmotiven sowie Portraits jüdischer Persönlichkeiten wie Leo Baeck, Lazarus Goldschmidt und Martin Buber. Er stellte seine Bilder in verschiedenen Galerien in Deutschland und England aus, unter anderem in den Londoner Galerien der RI und der RBA.[5] In England fanden mehr als 50 Ausstellungen von Galliner statt. Er war Mitglied der B’nai B’rith Leo Baeck Lodge in London, in deren Räumlichkeiten er 1948 gemeinsam mit Leo Horovitz Bilder ausstellte.[6] Die Dänische Königliche Bibliothek hält einige seiner Werke.[5]

Er veröffentlichte mehrere kunsthistorische Schriften, unter anderem über den Maler Max Liebermann (1927). Er schrieb außerdem Beiträge für die Encyclopaedia Judaica und den Deutschen Verein für Kunstwissenschaft.[4]

Galliner starb am 12. Dezember 1961 und hinterließ seine Ehefrau.[7] Die in Frankfurt geborene und in England lebende Autorin und Künstlerin Gabriella Gros-Galliner (ca. 1923–1984) war seine Tochter.[8]

Publikationen (Auswahl)

  • Max Liebermann, der Künstler und der Führer. J. Kauffmann Verlag, Frankfurt a. M. 1927 (online).
  • Sigismund Stern, der Reformator und der Pädagoge. Englert & Schlosser, Frankfurt a. M. 1930.
  • Glasgemälde des Mittelalters aus Wimpfen. Urban-Verlag, Freiburg 1932.

Literatur

  • Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. Saur, München 1999, Bd. 1, S. 185f

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carsten Wilke, Katrin Nele Jansen: Biographisches Handbuch der Rabbiner. Band 2, Walter de Gruyter, 2004, S. 211
  2. Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen. (PDF-Datei; 5,39 MB) Universitätsbibliothek Gießen, 2008.
  3. The Philanthropin (PDF-Datei; 3,60 MB) AJR Information, März 1955, S. 7.
  4. 4,0 4,1 Dr. Arthur Galliner, 80 (PDF-Datei; 5,80 MB) AJR Information, Oktober 1958, S. 8.
  5. 5,0 5,1 5,2 David Buckman: Galliner, Arthur In: Artists in Britain Since 1945. A - L. Art Dictionaries Ltd, Bristol 2006, ISBN 978-0-953-26095-9.
  6. Exibition Galliner-Horovitz (PDF-Datei; 2,97 MB) AJR Information, Februar 1948, S. 7.
  7. Arthur Galliner (PDF-Datei; 4,32 MB) AJR Information, Januar 1962, S. 9.
  8. Mrs. Gabriella Gros-Galliner. (PDF-Datei; 3,94 MB) AJR Information, Dezember 1984, S. 9.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arthur Galliner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.