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Athalie

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Daten des Dramas
Titel: Athalja
Originaltitel: Athalie
Gattung: Tragödie
Originalsprache: französisch
Autor: Jean Racine
Literarische Vorlage: AT, 2. Buch der Könige, 11. Kap.
Erscheinungsjahr: 1691
Ort und Zeit der Handlung: um 836 v. Chr. im Vorhof des Tempels zu Jerusalem
Personen
  • Joas, Sohn Ahasjas, König von Juda
  • Athalja, Jorams Witwe, Großmutter des Joas
  • Joad[A 1], Hoherpriester
  • Josabet, Muhme des Joas, Gattin Joads
  • Zacharias, Sohn Joads und Josabets
  • Salomith, Schwester des Zacharias
  • Abner, Heerführer der Könige von Juda
  • Azarias, Ismael und die drei anderen Hauptleute der Priester und Leviten.
  • Mathan, abtrünniger Priester, Diener des Baal
  • Nabal, Vertrauter des Mathan
  • Hagar, Frau aus Athaljas Gefolge
  • Athaljas Gefolge
  • Die Amme des Joas
  • Der Chor junger Töchter aus dem Stamm Levi

Athalie ist die letzte Tragödie in fünf Akten[1] von Jean Racine aus dem Jahr 1691. Als Vorleser des Sonnenkönigs wurde der Autor von Madame de Maintenon zur Niederschrift der alttestamentlichen Legende überredet. Im Kloster Saint-Cyr wurde das Stück vor frommen adeligen Damen aufgeführt. Es inspirierte Händel zu seinem Oratorium Athalia.

Inhalt

Racine hat die Geschichte aus 2 Kön 11 EU entnommen.[2]

1

Nachdem König Ahasja von Jehu ermordet worden war, reißt die Königinmutter Athalja die Herrschaft für sieben Jahre an sich. Alle Nachkommen des Sohnes lässt sie sogleich ermorden. An der Bluttat nimmt die neue Königin eigenhändig teil. Als Athalja den jüngsten ihrer Enkel – das ist der Säugling Joas, an der Brust der Amme liegend – erstechen will, leistet sie ,halbe Arbeit‘. Joas überlebt verletzt und wird von Josabet gerettet, im Tempel versteckt, behütet und unter dem Namen Eljakim aufgezogen. Außerhalb des Tempelbezirkes weiß niemand von dem überlebenden Ahasja-Sohn. Josabet und ihr Gatte Joad müssen das Geheimnis bewahren. Denn es wird befürchtet, sonst würde die Großmutter den Enkel sofort umbringen und den Tempel zertrümmern lassen.

2

Athalja – dem Baal verfallen – wird wiederholt von einem überdeutlichen Traumgesicht heimgesucht. Einer ihrer Enkel hat das Gemetzel überlebt und wird vom Hohenpriester Joad im Tempel beschützt. Die Königin geht hin und erkennt in Eljakim das Gesicht aus dem Traum. Auf königliches Befragen erwidert das Kind, es sei bei Wölfen gefunden worden. Athalja lädt Eljakim in ihre Königshaus ein: „[…] zuseite meinem Thron sollst du gehalten sein recht als mein eigner Sohn.“[3]

3

Als Eljakim nicht folgt, schickt Athalja den Baals-Diener Mathan aus. Er soll den Knaben – die Königin vermutet richtig, es ist Joas – holen. Joad gibt Joas nicht heraus. Josabet will den nun siebenjährigen Jungen ein zweites Mal – diesmal tief in der ihr gutbekannten Wüste – verbergen. Joad ist dagegen.

4

Der Hohepriester bewaffnet insgeheim die Leviten und ruft Joas vor dem Volke als neuen König aus.

5

Als Athalja ein zweites Mal anrückt – diesmal hat sie mit ihrem Söldnerheer den Tempelberg umzingelt – wird sie von dem „Rebellen“[4] Joad in eine Falle gelockt. Mit überschaubarem Gefolge betritt sie den scheinbar in tiefem Frieden ruhenden Tempel und erblickt den gekrönten Joas auf dem Throne. Die Söldner sind bereits geflüchtet, als Athalja auf der Brust des Königs das dunkle Mal sieht, wo ihr Schwert ihn schlug.[5] Joad lässt Athalja wegführen und von den Leviten richten. Einer von ihnen berichtet Joad: „Das Schwert tat seine Pflicht, Athalja hat gelebt.“[6]

Rezeption

  • 1808: Schlegel[7] lobt in seinen Wiener „Vorlesungen über die dramatische Kunst und Literatur“ das Stück. Das Drama nähere sich dem großartigen Stil der Griechen am meisten.

Andere Bearbeitungen des Stoffes

Literatur

Verwendete Ausgabe

  • Racine: Athalja. S. 295–371 in Rudolf Alexander Schröder: Gesammelte Werke. Sechster Band. Corneille / Racine / Molière. In deutschen Alexandrinern. Suhrkamp, Berlin 1958.

Weblinks

 Wikisource: Athalie – Quellen und Volltexte (Französisch)

Anmerkung

  1. Der zweite Eintrag bei bibelkommentare.de betrifft Joad unter dem mehrdeutigen Namen Jojada.

Einzelnachweise

  1. Verwendete Ausgabe, S. 770, 12. Z.v.u.
  2. Verwendete Ausgabe, S. 767, 9. Z.v.u.
  3. Verwendete Ausgabe, S. 325, 12. Z.v.o.
  4. Verwendete Ausgabe, S. 368, 6. Z.v.u.
  5. Verwendete Ausgabe, S. 369, 9. Z.v.u.
  6. Verwendete Ausgabe, S. 371, 10. Z.v.u.
  7. Schlegels Lobspruch
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Athalie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.