Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

August Lederer

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
August Lederer (Egon Schiele, 1918)

August Lederer (geb. 3. Mai 1857 in Böhmisch Leipa; gest. 30. April 1936 in Wien) war ein österreichischer Industrieller, Sammler und Kunstmäzen, der in besonderem Maße die Künstler der Wiener Sezession, und speziell Gustav Klimt förderte.

Leben

Der aus einer jüdischen[1] Familie stammende Lederer kam zu Reichtum, indem er die defizitäre staatliche Spiritusfabrik in Raab aufkaufte und in ein gewinnträchtiges Unternehmen verwandelte. Lederer erwarb auch ein ähnlich gelagertes Unternehmen, die Jungbunzlauer Spiritusfabriken, (das existierende Unternehmen Jungbunzlauer bei Laa an der Thaya gehört noch zu dem Konzern[2]). 1892 heiratete er Serena Pulitzer (1867–1943). Das Bildnis Serena Lederers (wahrscheinlich aus 1899) gehört zu den bekanntesten Porträts Gustav Klimts. Das Paar residierte in Wien Bartensteingasse Nr. 8, wo es auch die meisten seiner Kunstschätze aufbewahrte, weitere Wohnsitze befanden sich in Raab, sowie als „Sommerresidenz“ in Wien Weidlingau das Ledererschlössel.

Mit enormem Geldaufwand erwarb das Ehepaar Lederer die bedeutendste Klimt-Sammlung seiner Zeit. Unter anderem besaß es die „Fakultätsbilder“ Jurisprudenz und Philosophie, sowie (seit 1915) den so genannten Beethovenfries. Der Kontakt mit Klimt war überaus freundschaftlich und so familiär, dass die 1894 geborene Tochter Elisabeth Franziska während der NS-Zeit ihre außereheliche Herkunft von Gustav Klimt behaupten konnte und 1940 einen entsprechenden „Abstammungsbescheid“ erhielt, nach dem sie nur als „Halbjüdin“ gelten sollte, während ihre beiden Brüder Erich und Fritz als „Volljuden“ angesehen wurden.

Die Sammlung Lederer wurde 1938 zwangsenteignet, großteils im Schloss Immendorf in Niederösterreich gelagert und soll dort Anfang 1945 unter nicht näher geklärten Umständen zum größten Teil verbrannt sein. Dagegen spricht jedoch, dass einzelne Gemälde nach dem Krieg auftauchten und restituiert wurden.

Literatur

  • Christian M. Nebehay: Gustav Klimt, Egon Schiele und die Familie Lederer, Wien 1979
  • Tobias G. Natter und Gerbert Frodl (Hrsg.): Klimt und die Frauen, (Katalogbuch) Köln-Wien 2000, ISBN 9783770153701

Einzelnachweise

  1. Dorothee Baer-Bogenschütz: Fast geschenkt. 18. November 2013, abgerufen am 24. Januar 2022.
  2. Falter (Wochenzeitung), im Feuilleton, der Ausgabe Nr. 9/2015; Betreff: Der Beethovenfries, von Gustav Klimt; Titel:„Seid umschlungen Millionen!“

Weblinks


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel August Lederer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.