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Baruch Placzek
Baruch Jakob Placzek (geboren als Bernhard Placzek 4. Oktober 1834 in Mährisch Weißkirchen, Kaisertum Österreich; gestorben 17. September 1922 in Brünn) war ein tschechischer Rabbiner.[1]
Leben
Bernhard Placzeks Vater Abraham Placzek (1799–1884)[2] war Rabbiner und unterrichtete den Sohn im Talmud. Baruch Placzek besuchte das Gymnasium in Mikulov und in Brünn. Er studierte in Wien und Leipzig und wurde 1856 in Leipzig bei Wilhelm Wachsmuth mit einer kulturhistorischen Dissertation promoviert[3]. Er unterrichtete anschließend an jüdischen Gemeindeschulen in Deutschland und gründete eine Bürgerschule in Hamburg. 1861 wurde er als reformorientierter Rabbiner nach Brünn berufen, wo er zunächst als Assistent seines Vaters arbeitete. Im Jahr 1884 wurde er zum Landesrabbiner von Mähren bestellt. Er sorgte dafür, dass nur noch ausgebildete Rabbiner bei den Stellenausschreibungen berücksichtigt wurden. Er förderte die Gründung der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt in Wien und wurde ihr Kurator.
Placzek schrieb Predigten und Reden. Er interessierte sich für die naturwissenschaftlichen Zeitfragen und korrespondierte mit Charles Darwin, dessen Evolutionstheorie er verbreitete. Er war mir Gregor Mendel eng befreundet und hielt naturwissenschaftliche Vorträge im naturforschenden Verein Brünn. Seine Beiträge erschienen auch in der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Kosmos. Unter dem Pseudonym Benno Planek veröffentlichte er Erzählungen und Gedichte.
Placzek wurde zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens ernannt.
Baruch Placzek war mit einer Tochter des Brünner Fabrikanten Jacob Löw-Beer verheiratet, der Physiker George Placzek (1905–1955) war ein Enkel, der Rabbiner Leo Baeck ein Neffe.
Werke (Auswahl)
- Benno Planek: Im Eruw: Gedichte. Herzfeld & Bauer, Wien 1867.
- Die Affen bei den Hebräern und andern Völkern des Alterthums. E. Schweizerbart, Stuttgart 1882.
- Der Vogelgesang nach seiner Tendenz und Entwicklung. 1884
- Wiesel und Katze : ein Beitrag zur Geschichte der Hausthiere. Burkart, Brünn 1888 (Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn).
- Benno Planek: Der Takif. Novelle. Brandeis, 1895,
- Vogelschutz oder Insektensehutz. Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 1897
- Animalische Erreger der „spanischen Grippe“. Ein neuer Erklärungsversuch. Gerolds, Wien 1919.
Literatur
- Renate Heuer: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, Band 18, De Gruyter, München 2010, S. 77–81.
- Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft: 18. bis 20. Jahrhundert. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 1043.
- Placzek, Bernhard, in: Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.), Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 711f.
- Baruch Placzek, in: Gabriele von Glasenapp, Hans Otto Horch: Ghettoliteratur. Eine Dokumentation zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Max Niemeyer, Tübingen 2005, S. 1005.
Weblinks
- Literatur von und über Baruch Placzek in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Isidore Singer, S. Funk: Placzek, Baruch Jacob, in: Jewish Encyclopedia, 1906
Einzelnachweise
- ↑ Zum Geburtsdatum gibt es widersprüchliche Angaben, hier nach Handbuch der Rabbiner
- ↑ Placzek, Abraham, in: Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.), Carsten Wilke: Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781-1871. München : Saur, 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 710f.
- ↑ Culturgeschichte der mexikanischen Urvölker, allgemein vergleichend behandelt. Dissertation Leipzig.
Personendaten | |
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NAME | Placzek, Baruch |
ALTERNATIVNAMEN | Placzek, Baruch Jakob (vollständiger Name); Placzek, Bernhard (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 4. Oktober 1834 |
GEBURTSORT | Mährisch Weißkirchen, Kaisertum Österreich |
STERBEDATUM | 17. September 1922 |
STERBEORT | Brünn |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Baruch Placzek aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |