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Ben Hecht (Schiff)

Aus Jewiki
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Ben Hecht
Ben Hecht mit illegalen Einwanderern, 1947

Ben Hecht mit illegalen Einwanderern, 1947

p1
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen

Rossy One (2007–2021)
Santa Maria Del Mare (1957–2007)
INS Maoz K-24
Abril, Satira, Cythera, USS Cythera PY-31, Vita, Argosy

Schiffstyp Yacht
Bauwerft Krupp Germaniawerft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
62,7 m (Lüa)
Breite 9,15 m
Maschine
Maschine Dieselmotor
Höchst-
geschwindigkeit
15,0 kn (Err km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Sonstiges

Ben Hecht war der Name einer Motoryacht der Irgun, die 1947 als Flüchtlingsschiff Migranten nach Palästina bringen sollte und von der britischen Marine abgefangen wurde. Unter dem Namen Vita hatte sie 1939 für die republikanische Bewegung den Schatz der Vita nach Mexiko gebracht. Im Jahr 1948 wurde sie als israelisches Kriegsschiff Maoz K-24 zur Versenkung des ägyptischen Flaggschiffs Emir Farouk erfolgreich eingesetzt.

Der Schatz der Vita

Während des Spanischen Bürgerkriegs hatten die Republikaner konfiszierte Vermögenswerte in den Salzminen von Gerona deponiert und gegen Ende des Krieges heimlich nach Frankreich ausgeflogen. Im Februar 1939 wurden zahlreiche Koffer gefüllt mit diesen Wertgegenstände auf die Vita geladen und sollten nach Veracruz in Mexiko gebracht werden, wo die Exilanten auf die Unterstützung durch Präsidend Lázaro Cárdenas del Río zählten. Da die Vita zu früh in Veracruz eintraf, war kein Vertrauter von Juan Negrín zur Stelle und seinem politischen Gegner Indalecio Prieto gelang es nach Rücksprache mit Cardenas, das Schiff nach Tampico umzuleiten und dort den Schatz in Empfang zu nehmen. Er wurde dann in einem Armeezug nach Mexiko Stadt transportiert. Die Vita wurde an die Vereinigten Staaten verkauft.

Die Frankisten behaupteten, es handele sich um geraubtes nationales Vermögen. Für die Anhänger Negríns hatte Prieto die Staatskasse übernommen, um sich als Oberhaupt der Republik im Exil einzurichten.[1]

Flüchtlingsschiff Ben Hecht

Die Bergsongruppe, ein amerikanischer Ableger der Irgun, setzten sich nach dem Zweiten Weltkrieg für einen unabhängigen jüdischen Staat und die unbehinderte Einwanderung von jüdischen Displaced Persons nach Palästina ein. Mit dem Erfolgsautor Ben Hecht hatten sie das Theaterstück A Flag is Born in Amerika erfolgreich auf Tournee gesandt, das diese Ziele propagierte. Den Erlös nutzten sie zum Erwerb und Umbau der Abril, die am 28. Februar 1947 in Port-de-Bouc etwa 600 Migranten aufnahm und unter dem neuen Namen Ben Hecht mit einer amerikanischen Besatzung Richtung Palästina fuhr. Am 8. März wurde die Ben Hecht von britischen Kriegsschiffen gestoppt.[2] Die Migranten wurden, wie in solchen Fällen üblich, in ein Internierungslager nach Zypern gebracht, wo sie bis zur Unabhängigkeit Israels ausharren mussten. Die amerikanischen Besatzungsmitglieder wurden ins Gefängnis Akkon bei Tel Aviv gebracht und umgehend von einem Gericht wegen Beihilfe zur illegalen Migration zu siebzehn Jahren Haft verurteilt. Auf Druck der Öffentlichkeit wiesen die Briten die amerikanische Besatzung aus und dieser wurde in der City Hall von New York ein großer Empfang gegeben. Dem Schiff gelang es zwar nicht, die Migranten nach Palästina zu bringen, aber zusammen mit dem Theaterstück A Flag is Born brachte es den Wunsch nach einem unabhängigen jüdischen Staat in die Schlagzeilen.[3]

Israelisches Kanonenboot Maoz K-24

Von der israelischen Marine wurde das Schiff 1948 im Palästinakrieg zum Kanonenboot mit der Bezeichnung Maoz K-24 umgerüstet. Als im Oktober ein Waffenstillstand eintrat, blockierte das ägyptische Flaggschiff Emir Farouk zusammen mit einem zweiten Kriegsschiff den Hafen von Tel Aviv, um die Stärkung der israelischen Streitkräfte auf dem Seeweg zu verhindern. Drei zu behelfsmäßigen Kanonenbooten umgebaute frühere Flüchtlingsschiffe, darunter die Maoz K-24, forderten die Ägypter erfolgreich auf, die Blockade abzubrechen. Die israelischen Schiffe folgten den sich zurückziehenden Ägyptern Richtung Gaza und wurden von dort aus beschossen. Das nahm Paul Shulman nach Rücksprache mit Ben Gurion zum Anlass, eine nächtliche Kommandoaktion mit vier sprengstoffbeladenen Schnellbooten des Trägerschiffs Moaz K-24 zu befehlen. Die Emir Farouk wurde am 22. Oktober 1948 unter Leitung von Johai Ben-Nun angegriffen. Von zwei Sprengstoffbooten getroffen sank sie innerhalb von Minuten. Etwa fünfhundert ägyptische Seeleute kamen ums Leben. Die Besatzungen der Sprengstoffboote waren kurz vor dem Aufprall ins Wasser gesprungen und wurden von den Israelis geborgen. Da die Israelis den fragwürdigen Bruch des Waffenstillstands nicht publik machen wollten und die ägyptische Seite den israelischen Sieg geheim halten wollte, wurde wenig über den Vorfall berichtet.[4][5]

Literatur

  • Shepard Rifkin: What Ship? Where Bound? Knopf Verlag, 1961 (Novelle)

Weblinks

 Commons: Ben Hecht (Schiff) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carlos Carabaña: ¿Dónde fue a parar el tesoro republicano del Vita? Historia y Vida, Numero 603, 7. Dezember 2019, abgerufen 5. August 2021.
  2. Judith Tydor Baumel: The “Bergson Boys” and the origins of contemporary Zionist militancy. Syracuse University Press 2005, ISBN 0-8156-3063-8, S. 8.
  3. Rafael Medoff: The S.S. Ben Hecht: a Jewish refugee ship that changed history. The Free Library, abgerufen 5. August 2021.
  4. Israeli War of Independence: Sinking the Emir Farouk (October 22, 1948) Jewish Virtual Library, abgerufen 2. August 2021.
  5. Eytan Meir: This Week in Israeli History: Battle of Be’er Sheva, Sinking of the Emir Farouk and the Chazon Ish. Jeruasalem Post, 21. Oktober 2015, abgerufen 2. August 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ben Hecht (Schiff) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.