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Benjamin Pels
Benjamin Pels (geb. 1924 in Deutschland; gest. im Juli 2012 in Jerusalem) war über dreissig Jahre lang Rabbiner und der geistige Führer der Jüdischen Gemeinde Luzern.
Leben
Raw Pels wurde 1924 in einen frommen Haushalt in Deutschland geboren, sein Vater war Vorsteher des "Keren Hatoiro" in Deutschland. So hat er eine unerschütterliche Liebe zum Lernen schon sehr früh in sich aufgenommen, die ihm bis ins hohe Alter, auch unter den schwersten körperlichen Umständen, geblieben ist.
Nach Absolvierung der Jeschiwajahre und einiger Jahre im Koilel Gateshead unterrichtete er zwei Jahre sehr engagiert in Marokko. Später wurde er als Rabbiner nach Amsterdam berufen, wo er sechs Jahre lang amtierte. Dort hat er grosse Kräfte investiert, um auch entfernt stehende Kreise der Tora näherzubringen.
Seine gleichgesinnte Rebbezen, die ihn immer unterstützt und auch angespornt hat, fand er in Scheindi Templer, die die Wärme des ungarischen Judentums aus ihrem Elternhaus mitbrachte. So entstand im Haus von Raw Pels eine wunderbare Synthese zwischen der tiefen Frömmigkeit der westeuropäischen Orthodoxie und der glühenden Wärme des ungarischen Judentums.
Im Jahr 1962 wurde er schliesslich als Nachfolger des verstorbenen Rabbiners Samuel Brom zum Raw der Jüdischen Gemeinde Luzern gewählt. Auch in Luzern setzte sich Raw Pels sehr für die Erziehung der Jugend und den Ausbau der Religionsschule ein, unterrichtete dort auch selbst intensiv und brachte zusammen mit seiner Rebbezen die Religionsschule auf ein hohes Niveau. Es gelang ihm auch, eine ganze Anzahl Jugendlicher aus säkularen Familien zum Derech Hatoiro zurückzubringen.
Seine Vorträge und Schiurim für die Erwachsenen waren immer gut vorbereitet und strukturiert, und er schreckte auch nicht davor zurück, in seinen Drosches unpopuläre Meinungen zu vertreten, wenn sie ihm von Halacha und Derech Hatoiro geboten schienen. In Krankheitsfällen und bei sonstigen Problemen der Mitglieder der Gemeinde hat Raw Pels nicht nur gepaskent, sondern stand mit Rat und Tat den Menschen zur Seite und hat sich immer und immer wieder nach ihrem Wohlergehen erkundigt.
Neben seiner Tätigkeit als Gemeinderabbiner (bis 1993) hat Raw Pels auch während vieler Jahre wöchentlich Schiurim im Beth Jakob-Seminar erteilt, die von der Seminarleitung und den Studentinnen sehr geschätzt wurden.
Raw Pels war auch ein lebendiges Beispiel für "Hasmodo" – Fleiss. Es ist selten vorgekommen, dass man ihn in seiner Wohnung nicht vor einem offenen Sefer angetroffen hat. Immer hatte er eine "Kaschjo" oder ein gutes Wort über Halocho oder Agodo bereit. Bei Raw Pels war Zeit kostbar, und er nützte jede freie Minute zum Lernen aus.
Hinweis
Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 13. Juli 2012, Seite 3 (Autor: A. A. Rabinowitsch).
Personendaten | |
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NAME | Pels, Benjamin |
KURZBESCHREIBUNG | ultraorthodoxer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 1924 |
STERBEDATUM | 2012 |
STERBEORT | Jerusalem |
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