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Benoit Oppenheim der Ältere

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(Weitergeleitet von Benoit Oppenheim d. Ä.)
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Benoit Oppenheim mit seinen Schwestern Anna Oppenheim, der Frau von Hugo Oppenheim (1847–1921) und Marie geborene Oppenheim, Frau von Ernst von Leyden

Benoit Oppenheim der Ältere (geb. 25. August 1842 in Königsberg (Preußen); gest. 5. Mai 1931 in Berlin) war ein deutscher Bankier und Kunstsammler.

Leben

Benoit Oppenheim stammte aus der mit den Mendelssohns und Warschauers verwandten Oppenheim-Familie, die zunächst in Königsberg in Preußen, später in Berlin ansässig war. Er war der einzige Sohn des Bankiers Rudolph Oppenheim (1811–1871). Seine Mutter Dorothee (1818–1852) war eine geborene Heimann. Sein Großvater war der Bankier Martin Wilhelm Oppenheim, welcher in Dresden das Palais Oppenheim und die Villa Rosa erbauen ließ.

Bankier

Schon in jungen Jahren trat Oppenheim in das Bankgeschäft seines Vaters, der R. Oppenheim & Sohn in der Behrenstraße 54, ein, welches er später übernahm.[1][2] 1871 war das Bankhaus R. Oppenheim & Sohn Mitbegründer des Berliner Bankvereins, welches 1876 von der Deutschen Bank übernommen wurde.[3] 1913 verfügte Benoit Oppenheim über ein Vermögen von 7,5 Millionen Mark.

Villa Oppenheim

1871/72 baute Julius Hennicke im Rahmen der Firma Von der Hude & Hennicke auf der Bellevuestraße im Bezirk Tiergarten für Oppenheim eine Villa.[4] 1883 ließ Oppenheim in Heringsdorf die Villa Oppenheim errichten. Diese Villa gehört zu den schönsten auf der Insel Usedom. „Die Insel diente als informeller Treffpunkt von Geschäftsleuten für geheime Abkommen“, so Historiker Fritz Spalink.[5] Benoit Oppenheim traf sich in seiner Sommervilla, in der Delbrückstraße 11, regelmäßig mit anderen Größen der Bankenwelt. Einer seiner Nachbarn war Adelbert Delbrück, mit dem Oppenheim 1872 am großen Börsenskandal in Berlin beteiligt war.[6] Von den Nazis enteignet, musste die jüdische Familie Oppenheim 1935 mit ansehen, wie ihr Anwesen als NS-Ortszentrale fungierte. Später verbrachte Stasi-Chef Erich Mielke hier die Sommer.

Kunstsammler

Benoit Oppenheim war nicht nur Bankier, sondern auch ein namhafter Kunstsammler. Er verfügte über eine spektakuläre Sammlung mittelalterlicher und spätmittelalterlicher Kunst aus Deutschland, Flandern und Frankreich. In seinen Berliner Anwesen waren überall Kunstwerke aufgestellt. Selbst im Billiardzimmer waren christliche Madonnen zu finden. Als Kenner brachte er große Kataloge seiner Kunstsammlung heraus, die er selbst nach gebräuchlichen wissenschaftlichen Standards anlegte.[7] Auch beriet er Wilhelm von Bode in der Sachverständigenkommission der Berliner Museen bei Ankäufen.

Wahrscheinlich inflationsbedingt trennte sich Oppenheim von vielen Stücken. Sie bilden heute den Grundstock der berühmten Sammlung von Justizrat Bollert im eigens dafür neu erbauten Flügel des Bayerischen Nationalmuseums.

Er verstarb 1931 in der Tiergartenstraße Nr. 8a in Berlin.[8]

Familie

Benoit Oppenheim heiratete im Mai 1870 Lina Louise, eine geb. von Saucken-Tarputschen, Tochter des Ernst von Saucken-Tarputschen, im Verwaltungssitz Trempen.[9] Sie hatten vier Kinder:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. R. Oppenheim & Sohn. In: Berliner Adreßbuch, 1874, Teil 1, S. 600. „Inhaber Benoit Oppenheim, Emil Lehweß“.
  2. R. Oppenheim & Sohn. In: Berliner Adreßbuch, 1882, Teil 1, S. 600. „Inhaber Benoit Oppenheim, Emil Lehweß“.
  3. Karl Helfferich: Georg von Siemens Ein Lebensbild aus Deutschlands großer Zeit. Erster Band. Springer Verlag, ISBN 978-3-642-89822-8, S. 291
  4. Julius Hennicke, auf deutschefotothek.de, Künstler-Datensatz, abgerufen 22. Juli 2015
  5. Fritz Spalink: Heringsdorfer Geschichten. Geschichten und Geschichte rund um das Seebad Heringsdorf auf der Insel Usedom. Werner Molik (Hrsg.), Heringsdorf 2011
  6. Mondäner Geist zu goldener Zeit. Westfalenpost.de, abgerufen 27. Juni 2015
  7. Originalbildwerke in Holz, Stein, Elfenbein usw. aus der Sammlung Benoit Oppenheim, Berlin. Karl W. Hiersemann, Leipzig, 1911
  8. Oppenheim, Benoit. In: Berliner Adreßbuch, 1931, Teil 1, S. 2434. „Rentier, W 10 Tiergartenstr. 8a“.
  9. Christian Tilitzk: Die Albertus-Universität Königsberg: Ihre Geschichte von der Reichsgründung bis zum Untergang der Provinz Ostpreußen (1871–1945). Band 1: 1871–1918. Oldenburg Akademieverlag, 2012, ISBN 3-05-004312-1, S. 56
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