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Kontaktkopie

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Die Kontaktkopie ist eine spezielle bildgebende Methode. Wird eine Vorlage durch den direkten Kontakt mit dem Trägermaterial einer bildgebenden Methode kopiert, spricht man von einer Kontaktkopie.

Kontaktkopierrahmen aus dem 19. Jahrhundert

Moderne Fotografie

Heutzutage haben Kontaktkopien zwei Hauptanwendungen: Künstlerische Darstellungen und Kopien von Bildträgern. Beispiele:

Kontaktabzug

Kontaktabzug des 35-mm-Films, mit dem Alberto Korda am 5. März 1960 Che Guevara als Guerrillero Heroico fotografierte

Wird durch ein Kontaktkopierverfahren ein Foto von einem Film erzeugt, spricht man von Kontaktabzug.

Kontaktabzüge waren vor allem zur Zeit der Glas-Fotoplatten die übliche Methode, um ein Positiv zu erhalten.

Ein Kontaktabzug von Negativen dient üblicherweise zur ersten Qualitätsbeurteilung der Bilder eines Negativfilms. Beim Kontaktabzug wird das Negativ direkt auf das Fotopapier gelegt und dieses kurz belichtet. Die dunklen Bereiche im Negativ lassen weniger Licht durch als die hellen, so dass auf dem Abzug schließlich wieder ein lichtwertrichtiges Bild, das Positiv, entsteht.

Kontaktabzüge von Kleinbild- und Mittelformat-Negativen werden gewöhnlich auch zu Archivierungszwecken angefertigt; die entsprechenden Blätter werden oft mit den Negativen gemeinsam abgelegt. Bei noch kleineren Formaten (Pocketfilm usw.) hingegen haben Kontaktabzüge in der Regel keinen Zweck, da der Bildinhalt selbst mit einer Lupe kaum mehr zu beurteilen wäre.

Während früher Kontaktabzüge getrennt bestellt werden mussten, sind heute maschinell erstellte, verkleinerte Übersichten meist in der Entwicklung von 35-mm- und APS-Filmpatronen enthalten. In den meisten Fällen wird hier von einem Indexprint gesprochen.

Fotokopie

Wird im Kontaktkopierverfahren ein Foto von Bildern und Dokumenten erzeugt, spricht man von Fotokopie. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff Fotokopie auch für die elektrostatisch erzeugten Kopien üblich, siehe Elektrofotografie.

Bei der Fotokopie wird ein wenig empfindliches und kontrastreiches („hartes“) Schwarz-Weiß-Fotopapier mit der lichtempfindlichen Seite auf das zu kopierende Schriftstück gelegt, und die beiden werden von der Fotopapierseite aus belichtet. Durch die Rückstrahlung des Originals wird auf dem Fotopapier nach seiner Entwicklung und Fixierung ein Negativbild des Schriftstücks erzeugt. Im zweiten Schritt wird von dem Negativ auf die gleiche Weise ein Positivbild des Schriftstücks erzeugt.

Fotokopien sind archivfest, wenn säurefreies und damit archivfähiges Papier verwendet wird.

Fotogramm

Beim Fotogramm werden Objekte direkt auf Film oder Fotopapier gelegt und belichtet.

Technik

In der Fotolabortechnik werden Kontaktkopiergeräte angeboten, die mit Vakuum funktionieren und mit verschiedenen Lichtquellen ausgestattet sind.

Qualitätsmerkmale

Beim Kontaktabzug großer Negative aus Fachkameras ergeben sich eigene Positive, die sich in der Regel von Positiven von Vergrößerungen unterscheiden: Wegen des unvermeidlichen Streulichts in Vergrößerern sind bei Vergrößerungen die Schatten oft flau oder die Lichter unterbelichtet. Bei einem Kontaktabzug kann sich Streulicht nicht entwickeln. Die Qualität eines Kontaktabzugs kann deshalb deutlich besser sein. Agfa verbreitete bis in die 1960er Jahre ein spezielles Fotopapier für Kontaktabzüge unter dem Namen „Lupex“, dessen Schwärzungskurve und Empfindlichkeit sich deutlich von Fotopapier für Vergrößerungen unterschied. Auch andere Filmhersteller hatten solche Papiere im Sortiment.

Historische Fotografie

Verschiedene Methoden der Kontaktkopie sind schon mehrere hundert Jahre alt.

Traditionelle Verfahren

Eine bereits aus dem Mittelalter bekannte einfache Form der Kontaktkopie ist der Naturselbstdruck. Später entstanden weitere Methoden wie der Salzdruck.

Lichtpausverfahren

Lichtpausverfahren erzeugen fotochemisch aus einer transparenten oder einer dünnen Papiervorlage eine Kopie auf einem Spezialpapier nach dem Prinzip der Kontaktkopie. Im Gegensatz zur Fotokopie wird als Emulsion jedoch kein Silberhalogenid verwendet. Die Auflösung ist gering.

  • Cyanotypie (Blaupause) funktioniert auf der Basis von Eisensalzen. Es ist keine Entwicklung nötig, die Fixierung erfolgt durch Auswaschen mit Wasser. Es ist ein Negativverfahren: Die dunklen Linien des Transparentpapiers werden als helle Linien auf blauem Grund wiedergegeben.
  • Diazotypie funktioniert auf der Basis von Azofarbstoffen. Die Entwicklung erfolgt in Ammoniakdampf, es ist keine Fixierung nötig (je nach Emulsion entstehen meist dunkelviolette Kopien). Es ist ein Positivverfahren: Die dunklen Linien des Transparentpapiers werden als dunkelviolette Linien auf hellem Grund wiedergegeben. Diazotypie wird traditionell im Deutschen als Lichtpause bezeichnet (im Englischen „Whiteprint“, also eigentlich „Weißpause“).

Zur Kontakt-Belichtung verwenden beide Verfahren ultraviolettes Licht oder auch Sonnenlicht. Die Lichtempfindlichkeit des verwendeten Materials ist gering, es kann daher ohne Dunkelkammer gearbeitet werden.

Häufig wird „Blaupause“ im Kontext von Betriebswirtschaft, Ökonomie und Politik verwendet. Wie die Blaupause früher bei der Herstellung von Gegenständen, insbesondere bei der Errichtung von Gebäuden verwendet wurde, ist der Begriff nunmehr im übertragenen Sinne üblich, wenn ein Plan verwirklicht oder ein Vorbild nachgeahmt wird.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Kontaktkopie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kontaktkopie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.