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Blauregen
Blauregen | ||||||||||||
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Chinesische Wisteria (Wisteria sinensis), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Wisteria | ||||||||||||
Nutt. |
Der Blauregen (Wisteria), auch Wisterien, Wistarie, Glyzinen, Glyzinien, Glycinen oder Glycinien genannt, ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Beschreibung
Alle Wisteria-Arten sind robuste, stark wachsende, verholzende Kletterpflanzen (Lianen). Im Winter friert nur das junge Holz ein wenig zurück. Je nach Art können Wuchshöhen bis über 30 Metern (Wisteria sinensis) erreicht werden. Blauregen blüht zumeist zweimal jährlich, wobei die ersten Blüten im Frühjahr noch vor den Blättern erscheinen. Ein zweiter Blütenschub folgt im Juli/August. Die wechselständigen Laubblätter sind unpaarig gefiedert, die Fiederblättchen sind ganzrandig. Meist sind kleine Nebenblätter vorhanden.
Es werden endständige, auffällige, große, hängende traubige Blütenstände gebildet mit früh abfallenden Hochblättern. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Die zwei oberen Kelchblätter sind kürzer und teilweise verwachsen, die drei oberen sind länger. Die fünf Kronblätter sind blau oder weiß. Die zwei Flügel sind nicht mit dem Schiffchen verwachsen. Der Griffel ist glatt. Die Hülsenfrüchte sind hart, bohnenähnlich mit samtiger Oberfläche. Reife Hülsenfrüchte explodieren regelrecht, um ihre Samen frei zu setzen. Die Samen sind rund und platt, linsenähnlich.
Toxische Inhaltsstoffe
In allen Pflanzenteilen werden Alkaloide gefunden. In den Samen und Hülsen ist hauptsächlich Lektin und ein weiterer unbekannter Wirkstoff, in Rinde und Wurzeln ist Wistarin, ein giftiges Glykosid, enthalten.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Wisteria wurde 1818 durch Thomas Nuttall in The Genera of North American Plants, Volume 2, S. 115–116 aufgestellt.[1] Der botanische Gattungsname Wisteria ehrt Caspar Wistar (1761–1818). Die Schreibweise Wisteria (statt Wistaria) war zwar ein etymologischer Fehler, ist aber nach den Regeln der botanischen Nomenklatur (Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur) beizubehalten. Synonyme von Wisteria Nutt. sind: Phaseoloides Duhamel, Rehsonia Stritch.
Wisteria-Arten stammen aus Ostasien und östlichen Nordamerika oder auch vielleicht Australien. In China kommen vier Arten vor, drei davon nur dort.
In der Gattung Wisteria gibt es sechs bis zehn Arten (Auswahl):
- Wisteria brevidentata Rehder (sie könnte auch zu Wisteria sinensis gehören)
- Japanische Wisteria (Wisteria floribunda (Willd.) DC.)
- Amerikanische Wisteria (Wisteria frutescens (L.) Poir.):
- Wisteria frutescens (L.) Poir. var. frutescens
- Wisteria frutescens var. macrostachya Torr. & A.Gray (Syn.: Wisteria macrostachya (Torr. & A.Gray) Nutt. ex B.L.Rob. & Fernald)
- Chinesische Wisteria (Wisteria sinensis (Sims) Sweet, Syn.: Wisteria chinensis DC., Wisteria praecox Hand.-Mazz., Wisteria sinensis var. albiflora Lem.)
- Wisteria venusta Rehder & E.H.Wilson (Syn.: Wisteria brachybotrys var. alba W.Mill.)
- Wisteria villosa Rehder
Heute in einer anderen Gattung:
- Millettia japonica (Siebold & Zucc.) A.Gray (Syn.: Wisteria japonica Siebold & Zucc.)
Nutzung
Wisteria-Sorten werden zum Begrünen von Pergolen und Hauswänden verwendet. Wisterien wachsen in sonniger Lage und wasserdurchlässigem Boden sehr schnell und neigen dazu, mit ihren Haupttrieben Rankgerüste zu überwachsen. Geeignet sind deshalb freistehende, solide verankerte robuste Rankgerüste, die auch nach Jahren noch das Gewicht des Blauregens tragen können. Die Stabilität eines Gerüstes, das direkt an der Hauswand befestigt ist, sollte jährlich kontrolliert werden. Blauregen ist mit seiner Wuchskraft in der Lage, die Bausubstanz eines Hauses zu schädigen, indem seine Triebe beispielsweise Dachziegel verschieben, Regenfallrohre einschnüren, Geländerstäbe verbiegen oder Rankseile durch Umschlingung aus der Verankerung lösen. Bei einfachen Rankgerüsten werden regelmäßig von den massiven Ranken der Pflanze einzelne Balken an ihren Verbindungen auseinander gedrückt. Dies hat jedoch meist keine negative Auswirkung, da die Ranken die Gerüstteile weiterhin fest an ihrer Position halten und mit ihnen einen stabilen Verbund bilden. Statt Rankseilen sollten deshalb Stäbe verwendet werden, die einen Abstand von 1,5 Metern von Fassadenteilen halten, die nicht überwachsen werden sollen.[2]
Wisteria-Sorten können selbst massive Halterungen von Rankseilen im Laufe der Jahre abreißen bzw. zerbrechen. Hat man jedoch nur wenig verfügbare Fläche als Rankhilfe und bleibt nur das Seilsystem an der Hauswand, kann man mit geringem Arbeitsaufwand die Pflanze davon abhalten, die verwendeten Halterungen zu zerstören. Hierzu muss nur der junge Leittrieb zum Ende der Wachtumssaison wieder vom Seil abgewickelt und anschließend in gerader Linie daran festgebunden werden.[2]
Bilder
Trivia
Die Straße, in der die TV-Serie Desperate Housewives spielt, heißt Wisteria Lane.[3]
Auch in Harry Potter kommt der Blauregen vor: Das Haus einer Hexe in der Nachbarschaft von Harry Potters Pflegeeltern liegt im Glyzinenweg, den Joanne K. Rowling im englischen Original Wisteria Walk nannte.[4]
Literatur
- S. I. Ali: Wisteria bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Zhi Wei, Les Pedley: Wisteria, S. 188 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 10: Fabaceae., Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010. ISBN 978-1-930723-91-7 (Abschnitte Systematik und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ Wisteria bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis. Abgerufen am 16. Juli 2014.
- ↑ 2,0 2,1 Wisteria an Fassaden, Wuchs und Schnitt bei fassadengruen.de
- ↑ Wisteria Lane. Wikipedia in Englisch, abgerufen am 27. August 2014.
- ↑ Wisteria Walk. Harry Potter Wikia, abgerufen am 27. August 2014.
Weblinks
- Wisteria als Giftpflanze.
- Blüte, Wuchs und Statik von Wisterien bei biotekt.de.
- Einträge zu Wisteria bei Plants For A Future
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Blauregen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |