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Bob Adelman

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Bob Adelman (* 30. Oktober 1930 in Brooklyn, New York City; † 19. März 2016 in Miami Beach, Florida) war ein US-amerikanischer Fotograf und Buchautor.[1][2][3][4][5]

Leben

Bob Adelman wurde im Oktober 1930 als Kind jüdischer Eltern in Brooklyn geboren und wuchs während der Great Depression in Rockaway, New York auf. Sein Vater arbeitete als Bodenleger. Die Familie war aus Deutschland in die Vereinigten Staaten eingewandert. [6] Adelman besuchte zunächst die Stuyvesant High School. [7] [8] Nach seinem Schulabschluss im Jahre 1946 ging er zur Rutgers University und machte hier seinen B.A., studierte dann Jura an der Harvard University, dann Philosophie an der Columbia University. Dieses Studium schloss er mit einem M.A. ab. [9] Nach Beendigung seines Studiums wandte er sich unter Anleitung des Art-Directors von Harper’s Bazaar, Alexey Brodovitch, der Fotografie zu und machte Fotos zu allen möglichen Themen.

"I did some pictures of the women's movement. ... I did the first gay pride parades, pictures of antiwar movements. The abortion issue. I did pictures of the mistreatment of the mentally retarded. But I also shot pictures of artists in New York like Andy Warhol." („Ich machte einige Bilder von der Frauenbewegung, von den ersten Gay Pride-Paraden, Bilder von der Antikriegsbewegung. Die Abtreibungsfrage. Ich machte Bilder von der Misshandlung der geistig Behinderten. Aber ich machte auch Bilder von Künstlern in New York, wie z.B. Andy Warhol.") [10] Seine Arbeiten erschienen in Esquire, Life, Time, New York Times Magazine oder Paris Match.

Anfang der 1960er Jahre begann er als Freelancer für mehrere Organisationen der erstarkenden Bürgerrechtsbewegung zu arbeiten, wie dem Congress of Racial Equality (CORE), das Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), die NAACP. [11] [12] [13] Auf die Frage warum er sich der Bürgerrechtsbewegung zugewandt habe, erklärte Adelman:

“Because I was Jewish, I had my own problems with discrimination, so I identified with black discrimination. My college thesis was on slave-breeding farms in the upper South.” („Da ich Jude war, hatte ich mit Diskriminierungen meine eigenen Probleme und so identifizierte ich mich mit der Diskriminierung der Schwarzen. Meine Diplomarbeit an der Universität handelte von Sklavenzuchtfarmen in den nördlichen Südstaaten.“)[14]

"At the time, which was the late '50s, early '60s, the country was very frozen in a way that it is like now. ... No president had said that segregation was wrong for 100 years. It was an organized system of terror. People who confronted it or stepped outside its bounds were punished. They lost their job. They had to move. There was a whole system in the South — by the way, in the North, it wasn't so different. If a black family moved into a white neighborhood, their house could be burnt down." („In dieser Zeit, den späten 1950er, frühen 1960er Jahren, war das Land wie „eingefroren“, genauso wie es jetzt etwa [wieder] ist. Seit hundert Jahren hatte kein Präsident gesagt, dass die Segregation (Rassentrennung) etwas Falsches sei. Es war ein ausgeklügeltes System des Terrors. Menschen die [mit diesem System] auf Konfrontationskurs gingen oder seine Grenzen überschritten, wurden abgestraft. Sie verloren ihre Jobs. Sie mussten fortziehen. Es war ein allumfassendes System in den Südstaaten – in den Nordstaaten war das [übrigens] gar nicht soviel anders. Wenn eine schwarze Familie in eine von Weissen bewohnte Gegend zog, war es [gut] möglich, dass ihr Haus niedergebrannt wurde.“) [15]

"The situation of blacks was so unjust and so unfair, and that troubled me so deeply. ... I came from a family that was very idealistic. You couldn't live in America without hearing about lynching. But nobody was doing anything about it. Segregation was a violent system that terrorized our brothers and sisters." („Die Situation der Schwarzen war so ungerecht und so unfair, und das brachte mich so sehr dagegen auf. ... Ich stammte aus einer Familie, die sehr idealistisch war. Wenn du in Amerika gelebt hast, hast du [automatisch] von Lynchmorden gehört. Aber niemand unternahm etwas dagegen. Rassentrennung war ein gewalttätiges System, das unsere Brüder und Schwestern terrorisierte.“) [16]

Seine herausragenden Fotografien dokumentieren die brutale Unterdrückung des Civil Rights Movement (der US-Bürgerrechtsbewegung) in den 1960er Jahren und halten zentrale Ereignisse dieses Zeitabschnitts fest, wie die Freedom Rides, die 1963 von der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) organisierte Birmingham Campaign (s. engl. Wiki), den Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit am 28. August 1963, auf der Martin Luther King seine berühmt gewordene Rede „I have a dream“ hielt, die Voter Registration Campaign (s. engl. Wiki), mit der man auch der schwarzen Bevölkerung die – in den Vereinigten Staaten übliche – Registrierung für Wahlen ermöglichen wollte, oder auch die Selma-nach-Montgomery-Märsche im Jahre 1965.

Zu Adelmans bekanntesten Bildern aus dieser Zeit zählen Fotos, die er während Kings berühmter „I have a dream“ – Rede am 28. August 1963 aufnahm,[17] von Martin Luther King und seiner Frau Coretta an der Spitze Hunderter Demonstranten bei den Selma-nach-Montgomery-Märschen im Jahre 1965, oder auch die Aufnahme einer kleiner Gruppe schwarzer Jugendlicher, die dem Strahl eines Wasserwerfers ausgesetzt sind und widerstehen.[18][19][20]

Mit seinen Bildern gelang es Bob Adelman die Medien wachzurütteln und die unhaltbaren sozialpolitischen Zustände in den Südstaaten ins Bewusstsein der Bevölkerung der Vereinigten Staaten, letztlich der Welt zu rücken.

Bob Adelman verfasste insgesamt zwölf Bücher. Das bekannteste Mine Eyes Have Seen (Meine Augen haben [es] gesehen), ein Rückblick auf die Bürgerrechtsbewegung, wurde im Jahre 2007 von Life in der Serie Great Photographers Series publiziert.

Ausstellungen

Einzelausstellungen

Gruppenausstellungen

Einzelnachweis

  1. ABC News 22. März 2016: Civil Rights Photographer Bob Adelman Dies at Age 85.
  2. Bob Adelman, Civil Rights Movement photographer who chronicled Martin Luther King Jr., dead at 85. In: NY Daily News, 20. März 2016.
  3. Bob Adelman. In: Westwood Gallery.
  4. Bob Adelman – Homepage In: bobadelman.net.
  5. Bob Adelman – Homepage (Bio & Quotes) In: bobadelman.net.
  6. Forward 22. März 2016: Legendary Jewish Civil Rights Photographer Bob Adelman Meets a Tragic End
  7. Miami Herald 19. März 2016: Noted civil rights-era photographer Bob Adelman found dead at Miami Beach home
  8. New York Daily News 20. März 2016: Bob Adelman, Civil Rights Movement photographer who chronicled Martin Luther King Jr., dead at 85
  9. Jewish Telegraphic Agency 22. März 2016: Police probe death of Bob Adelman, civil rights photographer
  10. Broward Palm Beach New Times 30. Januar 2014: Bob Adelman's Civil Rights Photos at Museum of Art Fort Lauderdale
  11. JET Februar 2014: Bob Adelman Reflects on the Civil Rights Movement (Interview)
  12. Westwood Gallery: Photographs of the struggle for civil rights,1960s
  13. JET Februar 2014: Bob Adelman Reflects on the Civil Rights Movement (Interview)
  14. Jewish Telegraphic Agency 22. März 2016: Police probe death of Bob Adelman, civil rights photographer
  15. Broward Palm Beach New Times 30. Januar 2014: Bob Adelman's Civil Rights Photos at Museum of Art Fort Lauderdale
  16. Broward Palm Beach New Times 30. Januar 2014: Bob Adelman's Civil Rights Photos at Museum of Art Fort Lauderdale
  17. Library of Congress: A Day Like No Other: Commemorating the 50th Anniversary of the March on Washington (Bob Adelman)
  18. Pinterest: Bob Adelman: Kelly Ingram Park, Birmingham, Alabama, 1963
  19. Guardian 28. Januar 2016: Bob Adelman's best shot
  20. The Guardian 20. April 2015: Looking back: 1965
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bob Adelman aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.