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Boris Yoffe

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Boris Yoffe (* 21. Dezember 1968 in Leningrad) ist Komponist.

1968 in Petersburg geboren, emigrierte Yoffe 1990 nach Israel und wohnt seit 1997 in Deutschland. Seine Kompositionslehrer waren Adam Stratievsky und Wolfgang Rihm. Yoffes Kompositionen wurden in den EU-Ländern, der Schweiz, Israel, Russland und USA aufgeführt; Rundfunkaufnahmen (BBS, SWR, Radio France, DRS, Israelische Rundfunk) und CDs dokumentieren seine Arbeit. Yoffe war Stipendiat verschiedener Stiftungen; im Jahr 2000 erhielt er den Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Yoffe ist auch Autor von zahlreichen Arrangements und Bearbeitungen, sowie von einigen musikwissenschaftlichen und philosophischen Essays.

Musik

Charakteristisch für Yoffe ist die Gleichsetzung zwischen dem ästhetischen Erlebnis und dem Akt des Verstehens. Die asketische, abstrakte und zugleich emotional gespannte Musik Yoffes wird oft mit Metaphysik und gar Mystik in Verbindung gebracht. Seine nächsten „musikalischen Verwandten“ unter den modernen Komponisten sind wahrscheinlich Galina Ustwolskaja und Morton Feldman; man könnte aber auch seine Musik als eine Art Opposition zur heute etablierten neuen Musik wahrnehmen. Die zentralen Mittel sind die Formbildung und die Polyphonie, wichtig ist auch die Auseinandersetzung mit der Musik des Barock und der Klassik; fast völlig vernachlässigt sind die Virtuosität sowie die Arbeit mit den Klangeffekten.

Werke

„Jedes Stück ist ein Wunder an Diskretion und Konzentration“ - so Wolfgang Rihm über das Quartettbuch der Gedichte von Boris Yoffe. An dem Quartettbuch - einem Work-in-progress - hat er angefangen im Jahr 1995 zu schreiben, und inzwischen ist diese Arbeit zu seinem Lebenswerk oder sogar Lebensweg geworden. Es ist eine scheinbar unendliche Sammlung von kurzen Stücken für Streichquartett oder auch Gambenconsort, zu der fast an jedem Tag ein neuer Beitrag entsteht.

Das Quartettbuch ist so etwas wie ein Stamm, von dem sich fast alle andere Kompositionen Yoffes verzweigen. Meistens sind das instrumentale und vokale Kammermusikwerke, die Yoffe als Auftragskompositionen für bestimmte Musiker oder Musikinstitutionen geschrieben hat:

  • Sonnet (Lautespieler) für Gamba solo,
  • Baum für Fagott solo,
  • Oratio de hominis dignitate für Gitarre
  • 6 Entwürfe für Sonate de Vinteuil für Geige solo,
  • Leicht, aber mit Hingabe für Geige solo,
  • Volksweise für Geige solo,
  • 6 Entwürfe für Cello solo,
  • Klagenspiel für Blockflöte solo,
  • Sonata ricercata für Klavier,
  • Bagatellen für Klavier
  • Essay für Geige und Klavier,
  • 9 Widmungen für Geige und Klavier
  • Caprichos für Cello und Gitarre,
  • Bracha für Blockflöte und Cembalo,
  • Rede für Klarinette, Bratsche und Klavier,
  • Aria für Streichtrio,
  • Romanze für Klaviertrio ,
  • Bagatellen für drei Blockflöten,
  • Meisterwerke der naiven Malerei für Bratsche, Cello und Kontrabass,
  • Nachtmusik (Kirchenfenster bei Nacht) für Horn, zwei Celli und Kontrabass
  • Tanka für vier Celli,
  • 16 Stücke für Harfe, Flöte, Oboe und Bass-Klarinette
  • Ich durste! für Geige, Bratsche, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
  • Variationen für Streichquartett, Klavier, Flöte, Bassetthorn und Tuba
  • Air and Angels (Donne) für Sopran und Chor
  • Russische Musik (Platonov) für Alt und Bläserquintett,
  • Stopping by Woods on a Snowy Evening (Frost) für Gesang und Streichquartett
  • Mein Gebet (F .Schubert) für Gesang, Oboe, Geige und Cello,
  • Volksweise (Rilke) für Gesang, Flöte und Harfe,
  • VIER, ein Liederzyklus für Mezzosopran und drei Instrumente: Villon – Mandelstamm - Ise Monogotari, Kapitel I - Der Herr der Burg
  • 3 Canzoni für Geige und Streicher,
  • Kommentare für ein zweites Cello auf die Ricercari für Cello solo von Domenico Gabrielli

Kadenzen für das Klavierkonzert KV. 537 von W. A. Mozart

Kinderstück "Von Prinzen, Prinzessinen" für Sprecher und Orchester

Orchesterwerke

  • Motette für Geige und Orchester (UA: 2005, Patricia Kopatschinskaja , Baden-Badener Philharmonie)

Opern

  • Esther de Racine, für vier Sänger und sieben Barock-Instrumente (UA: 2006, Ensemble Muskadin, Basel)
  • Die Geschichte von dem Rabbi und seinem Sohn, nach der Erzählung von Rabbi Nachman aus Brazlaw.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Boris Yoffe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.