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Bouxwiller (Bas-Rhin)

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Bouxwiller
Wappen von Bouxwiller
Bouxwiller (Frankreich)
Bouxwiller
Region Grand Est
Département Bas-Rhin
Arrondissement Saverne
Kanton Bouxwiller (Hauptort)
Gemeindeverband Hanau-La Petite Pierre.
Koordinaten 48° 50′ N, 7° 29′ O48.8252777777787.4830555555556Koordinaten: 48° 50′ N, 7° 29′ O
Höhe 177–322 m
Fläche 25,59 km²
Einwohner 4.056 (1. Jan. 2014)
Bevölkerungsdichte 158 Einw./km²
Postleitzahl 67330
INSEE-Code
Website www.commune-bouxwiller.fr

Bouxwiller
.
Die ehemalige Synagoge beherbergt heute das Musée judéo-alsacien

Bouxwiller (deutsch Buchsweiler) ist eine französische Gemeinde mit 4056 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2014) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Geschichte

Wappen

Wappenbeschreibung: In Blau und Rot gespalten; vorn ein nach links sehender goldener Adler und hinten ein silberner Löwe.

Urgeschichte

In der Umgebung von Bouxwiller sind Siedlungsreste aus der Römerzeit nachgewiesen; im 18. Jahrhundert wurden Reste eines römischen Bades gefunden.

Mittelalter

Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung von Buchsweiler findet sich in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 724, als Güter in Puxuwilare dem Kloster Weißenburg geschenkt wurden.

Buchsweiler war die „Hauptstadt“ des Amtes Buchsweiler, das am Anfang des 14. Jahrhunderts als Amt der Herrschaft Lichtenberg entstand. Bereits vor 1291 erhielt Buchsweiler vom römisch-deutschen König Rudolf I. Stadtrecht, und zwar das von Hagenau, verliehen.[1] Es war neben der Burg Lichtenberg das Zentrum der Herrschaft. Um 1330 kam es zu einer ersten, 1335 zu einer zweiten Landesteilung zwischen den drei Linien des Hauses Lichtenberg. Buchsweiler fiel je zur Hälfte an Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses und Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete.[2]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter von Ludwig V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), und eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft, heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480). Der hatte eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Buchsweiler – und damit auch Buchsweiler – gehörten zu dem Teil von Hanau-Lichtenberg, den die Nachkommen von Anna erbten.

Neuzeit

1528 wurde ein Hospital in der Stadt errichtet. Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in der ganzen Grafschaft konsequent durch, 1545 in Buchsweiler. Der Ort war nun – wie die gesamte Grafschaft – lutherisch. 1612 wurde die Lateinschule eingerichtet.

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde Buchsweiler französisch. In der Folge der Revolution wurden zahlreiche Gebäude zerstört, das mittelalterliche Residenzschloss 1808.

Bouxwiller ist aber durch die Vielzahl seiner auch heute noch erhaltenen Fachwerkbauten, zum Teil noch aus dem 17. Jahrhundert, einer der malerischsten Orte des Elsass. Der Kanzleibau des Schlosses, 1659 – 1663 im Auftrag von Graf Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg durch den gräflichen Werkmeister Hans Weibel errichtet, dient heute als Rathaus der Stadt.[3] Vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in der Nachbarschaft Bergbau betrieben, was der Stadt einen bescheidenen Wohlstand brachte.

Eingemeindungen

Am 1. März 1973 fusionierte Bouxwiller mit den Gemeinden Imbsheim, Griesbach-le-Bastberg und Riedheim. Imbsheim hat den Charakter eines Runddorfes, obwohl Rundlinge im Elsass nicht üblich sind. Die Rue de Fossé ist eine Kreisstraße, die als Zufahrt dient. Durch den Dorfkern führt die Departementsstraße D6.

Auch die Dörfer Riedheim und Griesbach, die wie Imbsheim im Süden der Gemeinde liegen, fusionierten zum gleichen Datum mit Bouxwiller.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1798[4] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2012 2014
Einwohner 3.000 3.665 3.717 3.706 3.655 3.693 3.683 4.009 3.994 4.017 4.056

Sehenswürdigkeiten

Gemeindepartnerschaften

Hinweis in Babenhausen auf die Partnerstadt

Bouxwiller pflegt eine Partnerschaft mit Babenhausen in Hessen; daran erinnert eine Straße in Bouxwiller und ein Straßenwegweiser in Babenhausen.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts = Schriften der Erwin von Steinbach-Stiftung 10. 2. Aufl. Bad Neustadt an der Saale 1985 [Nachdruck des Werks von 1938]. ISBN 3-922923-31-3
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks

 Commons: Bouxwiller (Bas-Rhin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 160, 228f.
  2. Eyer, S. 78f.
  3. Gerhard Bott: Schlösser und öffentliche Bauten in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg im 17. und 18. Jahrhundert. In: Hanauer Geschichtsverein: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2015, S. 35ff. (hier bes. S. 40f.).
  4. Matt, S. 7.
  5. Vgl. dazu: Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (26-33).
  6. Hörbeispiel auf YouTube
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