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Brotvermehrungskirche
Die Brotvermehrungskirche ist eine römisch-katholische Kirche im westlichen Teil von Tabgha am Nordwestufer des See Genezareth und gilt als der Ort, an dem nach dem Matthäusevangelium die wundersame Brotvermehrung bei der Speisung der Fünftausend stattfand (Mt 14,13-21 EU).
Die heutige Kirche gehört zum Benediktinerpriorat Tabgha und wurde 1980 bis 1982 im byzantinischen Stil errichtet. Zuvor befanden sich an derselben Stelle zwei Vorgängerbauten aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Am Morgen des 18. Juni 2015 wurde das Atrium der Brotvermehrungskirche durch Brandstiftung schwer geschädigt, 16 jüdische Siedler wurden verhaftet.[1]
Direkt an die Kirche angeschlossen ist das zu Jerusalemer Dormitio-Abtei gehörende Benediktinerpriorat. Auf dem Gelände befindet sich außerdem eine Behinderten- und Jugendbegegnungsstätte und die heute Deutung des biblischen Ortes Dalmanutha. In direkter Nachbarschaft liegen die Primatskapelle und das Pilgerhaus Tabgha.
Geschichte
1888 erwarb die Deutsche Katholische Palästinamission das Gelände. 1892 begann eine erste archäologische Untersuchung. Weitergehende Ausgrabungen fanden 1932 statt. Dabei wurden Mosaikböden aus dem 4. und 5. Jahrhundert entdeckt. Bis 1936 waren die Mosaiken freigelegt und zum Schutz mit einer Notkirche überbaut.
Die Mosaiken
Die gesamte Anlage der Brotvermehrungskirche war ursprünglich mit Mosaiken ausgelegt. Diese Mosaiken aus dem zweiten byzantinischen Bau sind erhalten. Der Bodenaufbau besteht zunächst aus faustgroßen Steinen, auf die eine Schicht grober Kiesmörtel (rudu) aufgetragen wurde und die mit einer feinen Schicht aus grobem Kalkmörtel bestrichen wurde. Die Mosaikwürfel sind aus Kalksteinen im Farbspektrum von Blauschwarz bis Weiß. Nur Blau und Grün fehlen. Die Mosaiken entstammen unterschiedlichen Zeitperioden. Von besonderer künstlerischer Qualität sind die Darstellungen von Wasservögeln und Sumpfpflanzen in den Seitenschiffen und im Querschiff. Sehr bekannt ist das Mosaik am Altar, das einen Korb mit vier Broten (das fünfte Brot ist sinngemäß das bei der Eucharistie verwendete) und je einem Fisch links und rechts davon zeigt. Das Motiv findet sich häufig auf Keramiksouvenirs und Postkarten für Touristen. Der Stein unter dem Altar wird als die Stelle verehrt, auf der Jesus vor der Brotvermehrung die Brote und Fische abgelegt haben soll. Die Mosaiken der Kirche werden auf die Mitte des 4. Jahrhunderts datiert, das berühmte Brot-und-Fische-Mosaik ist als spätestes wohl auf das beginnende 5. Jahrhundert zu datieren.
Heutiger Bau
Das heutige, dem byzantinischen Stil nachempfundene Kirchengebäude mit vorgelagertem Atrium und Narthex wurde 1980 bis 1982 von den Kölner Architekten Anton Goergen und Fritz Baumann auf den Grundmauern aus dem 5. Jahrhundert errichtet; stellenweise sind noch die alten schwarzen Basaltmauern zu erkennen. Die hellen Steine für den Kirchenbau stammen aus Taiyiba, einem überwiegend christlichen Dorf, an der Straße von Jericho nach Ramallah. Der offene Dachstuhl stammt aus Deutschland und die roten Ziegeln aus Italien.[2] Das Portal der Kirche wurde von dem deutschen Bildhauer Elmar Hillebrand gestaltet.[3][4]
Literatur
- Alfons Maria Schneider: Die Brotvermehrungskirche von et-Tabgha am See Gennesaret und ihre Mosaiken. [Collectana Hierosolymitana. Veröffentlichungen des orientalischen Instituts der Görresgesellschaft 4]. Paderborn 1934.
Einzelnachweise
- ↑ Bericht in der FAZ
- ↑ Krastl, Markus: Tabgha als Memorialstätte der Speisung der Fünftausend. Trier 2002, S. 32.
- ↑ Margarete Preuss: Das Kirchenportal als Eingangstür zur Begegnung mit Gott; Die Brotvermehrungskirche in Tabgha erhielt Bronzeportale. In: Das heilige Land 118 (1986), S. 19 f.
- ↑ Christoph Wolters: Das Bronzeportal der Brotvermehrungskirche in Tabgha (Israel). In: Das Münster 40 (1987), S. 109–112.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Brotvermehrungskirche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |