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Burg Antonia
Die christliche Tradition sieht seit byzantinischer Zeit in der Burg Antonia den Ort, an dem Jesus Christus durch Pontius Pilatus zum Tode verurteilt wurde. Ob das Urteil tatsächlich in der Burg Antonia gefällt wurde ist fraglich. Der Begriff Prätorium (Joh. 18, 28) dürfte sich wohl eher auf den ehemaligen Königspalast auf dem Westhügel beziehen. Angesichts des Passahfestes und des befürchteten Aufruhrs in Jerusalem besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass Pilatus Verhör und Verurteilung in der stark befestigten Burg Antonia durchführte.
Geschichte
Die Burg Antonia befand sich an einer für die Verteidigung Jerusalems entscheidenden Stelle, da fast alle Angriffe auf Jerusalem von Norden her kamen. Bereits in der Zeit des ersten Tempels entstand hier eine Festung, der so genannte Haenaelturm. Nach dem Exil erfolgte unter Nehemia ein Neuaufbau von Stadt und Tempel, in deren Verlauf auch die inzwischen zerstörte Festung wieder aufgebaut wurde. Im Jahre 167 v. Chr. wurde die Festung durch die Seleukiden zerstört, an gleicher Stelle aber wieder eine neue Festung errichtet. Diese hieß fortan Baris („Burg“). Herodes der Große baute sie zu einer prächtigen Palastfestung aus in der er bis 23 v. Chr. residierte bevor er in den neuen Königspalast auf dem Westhügel umzog. Zu Ehren seines Gönners Antonius nannte er die Festung von nun an Burg Antonia. Nach dem Tod des Herodes wurde dort eine Kohorte der X. Legion stationiert. Im Jahre 66 wurde sie während des jüdischen Krieges von Zeloten in Brand gesteckt. Bei der Eroberung der Stadt im Jahre 70 wurde sie von Titus völlig eingeebnet.
Lage und Architektur
Die Burg Antonia erhob sich auf einem 25 Meter hohen Felsplateau von 150 × 90 Metern. Vier wuchtige Türme verstärkten die Ecken. Jeder von ihnen war 25 Meter hoch. Der Südostturm sogar 35 Meter. Nach außen hin war die Burg Antonia eine starke Festung, nach innen hin ein Palast mit Repräsentations- und Wohnräumen, Bädern, Kaserne und Arsenalen.
Literatur
- Ehud Netzer: Die Paläste der Hasmonäer und Herodes' des Großen. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999. ISBN 3-8053-2011-6.
Weblinks
Die Burg Antonia in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft.
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