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Chico Mendes
Chico Mendes, bürgerlich Francisco Alves Mendes Filho, (* 15. Dezember 1944 in Xapuri, Brasilien; † 22. Dezember 1988 in Xapuri) war Führer der Landarbeitergewerkschaft und setzte sich als Kautschukzapfer im brasilianischen Bundesstaat Acre für die Rechte der von Landwegnahme bedrohten Arbeiter ein.[1]
Leben
Während der brasilianischen Militärdiktatur (1964–1985) wurde Mendes verfolgt und mehrfach inhaftiert. 1977 gründete er eine Gewerkschaft der Kautschukzapfer („Sindicato dos Trabalhadores Rurais de Xapuri“), die sich starken ökonomischen Interessen von Viehzüchtern und Holzindustrie entgegenstellte und für die Erhaltung der Wälder eintrat, die Sammelgebiete für Kautschuk und Paranüsse sind und damit die Lebensgrundlage der Seringueiros (Kautschukzapfer) bzw. Castanheiros (Sammler von Paranüssen) darstellen.
Auf seine Initiative hin verfassten die indianischen Ureinwohner und die Organisation der Kautschuksammler gemeinsam das Manifest der Völker des Waldes (Em Defesa dos Povos da Floresta), es fordert unter Anderem:
„... jenen gewaltigen und doch zerbrechlichen Lebenskreislauf, den unsere Wälder, Seen, Flüsse und Quellen bilden, zu schützen und zu erhalten – denn er ist die Quelle unserer Reichtümer, die Grundlage unserer Lebensformen und kulturellen Traditionen.“[2]
Mendes wurde 1977 zum Abgeordneten der Stadt Xapuri für die MDB gewählt, 1979 zum Vorsitzenden der Abgeordnetenversammlung (Câmara Municipal)[3] und Führer der Landarbeitergewerkschaft.
Am 22. Dezember 1988 wurde er von dem Großgrundbesitzer Darli Alves de Silva und dessen Sohn Darci Alves de Silva in der Türe seines eigenen Hauses erschossen.[2]
Seine Ermordung erregte internationales Aufsehen und führte schließlich zu einer Umorientierung der Politik und zur verstärkten Einrichtung von Extraktivismusreservaten, unter anderem die Reserva Extrativista Chico Mendes im Jahr 1990.
2009 wurde Mendes durch die brasilianische Regierung offiziell vollständig rehabilitiert, seiner Witwe wurde eine Rente zugesprochen.[4]
Auszeichnungen
Rezeption
Bibliografie
- Cindy Völler; Verena Ramos: Chico Mendes – Kautschukzapfer, Widerstandskämpfer, Umweltschützer, in: Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika – FDCL et al. (Hrsg.): Amazonien – Stadt, Land, Fluss, S. 29-30, Berlin: FDCL-Verlag, 2009
Film
- Adrian Cowell: The Killing of Chico Mendes[5]
- Camera Guys: Rubber Jungle - The Story of Chico Mendes and the Rubber Tappers of Brasil[6]
- 1989, Miranda Productions: Voice of the Amazon[7]
Musik
- 1989: Paul McCartney: How Many People
- 1995: Maná: Album Cuando los Ángeles Lloran
Theater
- 1989: Bread and Puppet Theater: The Same Boat: The Passion of Chico Mendes
Weblinks
- Literatur von und über Chico Mendes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- pro-regenwald.de: Regenwaldschutz: Ein vierteljahrhundert Chico Mendes (3. Dezember 2014)
- youtube.com: The Legacy of Chico Mendes (von: cifor.org, Center for International Forestry Research, 3. Dezember 2014)
Einzelnachweise
- ↑ Tropenwaldnetzwerk Brasilien, 2002: Aktuelles aus Brasilien. Fall Chico Mendes neu aufgerollt
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Deutschlandradio Kultur, Kalenderblatt, 22. Dezember 2013, Karl-Ludolf Hübener: deutschlandradiokultur.de: Vor 25 Jahren - Mord an dem brasilianischen Umweltschützer Chico Mendes (27. Dezember 2013)
- ↑ Gomercindo Rodrigues: Memória: Chico Mendes. Fundação Perseu Abramo, 25. Juni 2009. Abgerufen am 18. August 2014 (portugiesisch).
- ↑ Neue Zürcher Zeitung vom 11. Februar 2009: „Chico Mendes offiziell rehabilitiert“
- ↑ bullfrogfilms.com (3. Dezember 2014)
- ↑ chicomendes.com (3. Dezember 2014)
- ↑ chicomendesstory.com (3. Dezember 2014)
Personendaten | |
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NAME | Mendes, Chico |
ALTERNATIVNAMEN | Mendes Filho, Francisco Alves |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianischer Kautschukzapfer, Gründer der Kautschukzapfergewerkschaft und Umweltaktivist |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1944 |
GEBURTSORT | Xapuri, Acre, Brasilien |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1988 |
STERBEORT | Xapuri, Acre, Brasilien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chico Mendes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |