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Claude Montefiore

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Claude Montefiore, Gemälde von Christopher Williams (1925)

Claude Joseph Goldsmid Montefiore, auch C. G. Montefiori (geb. 6. Juni 1858 in London; gest. 9. Juli 1938 in London) war eine Gründergestalt des britischen Reformjudentums, unter anderem als Vorsitzender der World Union for Progressive Judaism (1926–1938) und als Gründer und Herausgeber der Jewish Quarterly Review.

Claude Montefiore entstammte einer bekannten anglo-jüdischen Familie (er war ein Großneffe von Sir Moses Montefiore).

Er studierte in Oxford und gehörte zu den Schülern von Benjamin Jowett. Dabei hatte er zunächst die Absicht, Rabbiner zu werden und schrieb sich zum Studium am Rabbinerseminar in Berlin ein, wo er Solomon Schechter kennenlernte. Jedoch brach er diese Ausbildung ab und kehrte nach Großbritannien zurück. Bekannt wurde er durch die Hibbert Lectures, gehalten in Oxford (The Origin and Growth of Religion as Illustrated by the Religion of the Ancient Hebrews, 1892).

Montefiore setzte sich intensiv mit der Person Jesus von Nazareth auseinander. Er gilt daher als ein Vordenker des Christlich-Jüdischen Dialogs. Montefiore sah in Jesus einen jüdischen Propheten, dessen ethische Maximen er aus jüdischer Perspektive für bedeutsam hielt (The Synoptic Gospels, 1909; Some Elements of the Religious Teaching of Jesus According to the Synoptic Gospels, 1910). Jedoch hielt er daran fest, dass das Judentum sich auf die hebräische Bibel (Tanach) gründe.

Ebenso umstritten wie seine Beschäftigung mit dem Neuen Testament war Montefiores Interesse an der historisch-kritischen Bibelwissenschaft. So hielt er, ähnlich wie zeitgenössische christliche Exegeten, die Propheten für bedeutsamer als den Pentateuch.

Weblinks

Veröffentlichungen

Literatur

  • Daniel R. Langton: Claude Montefiore: his life and thought. Vallentine Mitchell, London 2002.
  • William Baird: History of New Testament Research, Band 2: From Jonathan Edwards to Rudolf Bultmann. Fortress Press, Minneapolis 2003. S. 254–257.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Claude Montefiore aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.