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Courantmark
Die Courantmark (auch Mark Courant oder Kurantmark) war eine vor allem im Bereich der norddeutschen Hansestädte gebräuchliche Rechnungseinheit für Silbergeld. Die Courantmark ist wertmäßig ein Vorläufer der Mark (1871), also der Goldwährung des Deutschen Kaiserreichs.
"Mark" bezeichnete ursprünglich eine Masseneinheit (siehe Mark (Gewicht)). In Lübeck galt spätestens seit dem 13. Jahrhundert die Kölner Mark als Bezugseinheit für die Berechnung von Münzgewichten. Eine Kölner Mark entspricht etwa 233,856 Gramm Feinsilber. Bereits im 15. Jahrhundert wurde in Lübeck in Mark (Mark lübisch) Geldgeschäfte abgewickelt. 1403 entsprachen etwa 5,6 Mark lübisch einer Kölner Mark Feinsilber. So große Silbermünzen wurden damals jedoch noch nicht ausgeprägt; die Lübische Mark war zunächst eine reine Rechnungseinheit.
Von 1506 ab wurde ein als Staatsmark bezeichnetes, gemeinsames Markstück der Städte Hamburg, Lüneburg, Wismar und Lübeck geprägt. Diese Münze war Zahlungsmittel des mittelalterlich-frühneuzeitlichen Wendischen Münzvereins und aufgrund der Handelsmacht der Hansestädte gleichzeitig im gesamten Ostseeraum. Nach Ende des Wendischen Münzvereins führten die norddeutschen Hansestädte den Taler ein. Die Mark blieb aber wichtige Rechnungsmünze im Wert von 16 Schillingen. Ein Taler entsprach drei Mark und damit 48 Schillingen.
Im 18. Jahrhundert führten Hamburg und Lübeck eine Mark im - gegenüber dem Reichstaler nach dem 9-Taler-Fuß abgewerteten - 34-Mark-Münzfuß ein. Die Hamburger Buch- bzw. Rechenwährung Mark Banco wurde hingegen nur minimal abgewertet. Auch die abgewertete Mark war eine Rechnungsmark, da die ausgeprägten Münzen nicht auf "Mark", sondern auf "Schilling Hamburger Current" lauteten. Später etablierte sich in den Hansestädten und den benachbarten Fürstentümern die französische Bezeichnung "Courant" für Schilling und Zählmark. So gab es ab 1788 den Schilling Schleswig-Holsteinisch Courant in den Herzogtümern Schleswig und Holstein.
Im Ostseeraum war die Zählmark als Courantmark/Kurantmark/Mark Courant bis ins 19. Jahrhundert die zentrale Handelswährung. Dies ist beispielhaft in Thomas Manns Buddenbrooks belegt. Die Rechnung in Courantmark wurde erst durch die reichsweite Einführung der Mark (1871) ("Goldmark") nach 1871 abgelöst. Nach der Gründung des Deutschen Reiches hatte sich die "Mark" nach dem Münzgesetz vom 9. Juli 1873[1] als Kompromiss-Nominal zwischen dem norddeutschen Taler und dem süddeutschen Gulden als deutsche Einheitswährung durchgesetzt. Der Wert der Mark deutscher Reichswährung orientierte sich dabei grob an den historischen Verhältnissen, nach denen ein Taler drei Mark entspricht.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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