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Crispinus und Crispinianus
Crispinus und Crispinianus (* in Rom; † um 287 in Soissons) waren christliche Märtyrer.
Legende
Die beiden Söhne einer reichen, angesehenen römischen Familie, Crispin(us) und sein Bruder Crispinianus, kamen nach Soissons (Frankreich), um dort den christlichen Glauben zu verbreiten. Sie arbeiteten als Schuhmacher, wodurch sie genug verdienten, um sich selbst zu versorgen und gleichzeitig für die Armen zu spenden. Kaiser Diokletians Verfolgung der Christen wurde aber auch hier umgesetzt, im Machtbereich seines Mitkaisers Maximian. Die beiden Brüder wurden zu Maximian gebracht, der mittels Versprechungen und Drohungen versuchte, sie von ihrem Glauben abzubringen, was ihm jedoch nicht gelang. Deshalb lieferte er sie dem Präfekten Rictiovarus aus, der als besonders grausamer Christenverfolger bekannt war. Er ließ ihnen Ahlen unter die Fingernägel stecken, sie mit flüssigem Blei übergießen, sie ins Feuer und in eiskaltes Wasser werfen. Da es nicht gelang, sie mit einem Mühlstein beschwert zu ertränken, wurden sie enthauptet.
Verehrung
Der Gedenktag der beiden Märtyrer ist der 25. Oktober. Ihre Gebeine wurden nach Soissons übertragen, einige Reliquien im 9. Jahrhundert in den Dom von Osnabrück; daher sind sie die Patrone dieser beiden Städte. König Sigibert I. übertrug im Jahr 570 einige der Reliquien aus Soissons nach Lisdorf bei Saarlouis, wo sie in den Altartisch der Pfarrkirche zu den Heiligen Crispinus und Crispinianus eingemauert wurden. Wegen ihrer durch die Legende überlieferten Tätigkeit sind Crispinus und Crispinianus die Schutzpatrone der Schuhmacher, Sattler und Gerber. Als Attribute tragen sie Schwert, Palme und Mühlstein als Märtyrer und Schuh, Schustermesser, Ahle oder Zange als Kennzeichen ihres Berufes. Armreliquiare der beiden Heiligen befinden sich im Osnabrücker Domschatz (Anfang 12. Jh.).
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: CRISPINUS und CRISPINIANUS, Märtyrer, Heilige. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 1160–1161.
- Martina Junghans: Die Armreliquiare in Deutschland vom 11. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, Dissertation Bonn 2002, Kat.-Nr. 6/7.
- Ingeborg Güssow: Die Crispinus- und Crispinianusschreine im Osnabrücker Domschatz. München 1971.
- Wrede: Crispinus und Crispinianus. In: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 2, De Gruyter, Berlin 1929/1930, Sp. 110f. (Online-Version bei Google Book Search)
Siehe auch
- Schlacht von Azincourt am 25. Oktober 1415
- St. Crispins-Tag-Rede aus dem Drama Heinrich der V.
Weblinks
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia, Robert Appleton Company, New York 1913 (englisch)
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