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Dachauer Aufstand
Der Dachauer Aufstand fand am Morgen des 28. April 1945 in Dachau statt. Geleitet wurde er von den ehemaligen Häftlingen des KZ Dachau Georg Scherer und Walter Neff.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich in den letzten Apriltagen in Dachau eine bewaffnete Widerstandsgruppe gebildet. Ziel war die Beendigung des NS-Regimes in der Stadt, die Verhinderung eines sinnlosen Abwehrkampfes mit den Alliierten und nach Möglichkeit die Verhinderung der endgültigen Liquidierung beziehungsweise Evakuierung des KZ Dachau. Die von Neff und Scherer geleitete Gruppe bestand aus KZ-Häftlingen, Dachauer Bürgern und Angehörigen des Volkssturms.
Die Freiheitsaktion Bayern hatte am 28. April 1945 die Kontrolle über zwei Radiosender im Raum München erlangt. Sie sendete dem Volk Appelle zum Widerstand gegen die Nationalsozialisten und zum kampflosen Verhalten gegenüber den Alliierten. Von diesem Aufruf beeinflusst stürmten etwa 25 Personen das Dachauer Rathaus und entwaffneten die anwesenden Mitglieder der Gestapo, dabei kam ein NSDAP-Funktionär ums Leben. Schließlich rückten Einheiten der Waffen-SS in Dachau ein und eröffneten mit schweren Waffen das Feuer. Um elf Uhr war der Aufstand niedergeschlagen.
Die Aufständischen zogen sich zurück, wobei es sechs Widerstandskämpfern nicht mehr gelang zu fliehen. Zwei Aufständische wurden im Kampfgeschehen erschossen und vier, darunter ein Dachauer Bürger und zwei Angehörige des Volkssturms, wurden hingerichtet. Zur Abschreckung lagen die Leichen der getöteten Widerstandskämpfer bis 17 Uhr vor dem Rathaus. Die SS zog sich nun teilweise aus der Stadt Dachau und dem Konzentrationslager zurück. Das Lager wurde am nächsten Tag befreit.
Literatur
- Stanislav Zámečník: Das war Dachau (= Fischer 17228 Die Zeit des Nationalsozialismus). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-17228-3.
- Comité International de Dachau, Barbara Distel, KZ-Gedenkstätte Dachau (Hrsg.): Konzentrationslager Dachau. 1933 bis 1945. Text- und Bilddokumente zur Ausstellung. Lipp, München 2005, ISBN 3-87490-750-3.
Weblinks
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