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Dalbe
Unter einer Dalbe, Dalle, bzw. einem Dalben, Dälben, oder auch Duck-, Duk- oder Dückdalben, versteht man in den Hafengrund eingerammte Pfähle zum Befestigen oder Abweisen von Schiffen oder zur Markierung der Fahrrinne.
Begriffsherkunft
Der Ursprung des Namens ist umstritten: Einerseits kann er auf den Herzog von Alba (Duc d'Albe) verweisen, der in Häfen der ehemals spanischen Niederlande solche Einrichtungen schaffen ließ, um zusätzliche Schiffe in einem Hafen unterzubringen. Hierfür spricht, dass diese Dalben auf spanisch direkt "duque de Alba" heißen, also "Herzog von Alba". [1] Andererseits kann der Name auch vom niederländischen Wort für Pfahl (Dalbe) abstammen.[2][3]
Aufbau und Funktion
Technisch gesehen sind Dalben in der Gewässersohle eingespannte Pfähle oder Pfahlgruppen unter horizontaler Last. Die Gewässersohle ist in der Regel der natürlich vorkommende Boden, während die maßgebende horizontale Last meist durch den Stoß eines Schiffes verursacht wird.
Man kann Dalben den verschiedenen Zwecken nach grob in zwei Gruppen einteilen:
- Anlegedalben, Führungsdalben oder Abweisdalben: Sie dienen dem Zweck des Anlegens, Führens und Abweisens von Schiffen sowie der Markierung der Fahrrinne. Um Schäden an Schiffen zu vermeiden, müssen diese Dalben möglichst elastisch sein. Die auftretenden großen Stoßenergien werden durch die Formänderungsarbeit des Dalbens und des Baugrundes umgewandelt.
- Vertäudalben: Sie dienen dem Zweck des Festmachens und Verholens. Hier sind starre Konstruktionen besser geeignet. Auch beim Ablegen ist ein möglichst starrer Dalben von Vorteil.
Dalben wurden bis in das 20. Jahrhundert hinein überwiegend aus Holz hergestellt. Dieser Baustoff ist im Laufe des genannten Jahrhunderts aber immer mehr dem Material Stahl gewichen. Heute werden für den Dalbenbau in vielen Fällen Stahlqualitäten mit sehr hohen Streckgrenzen verwendet, um die geforderte Elastizität zu erreichen.
Zur Berechnung und Dimensionierung der Dalben gibt es in der Bautechnik verschiedene Methoden:
- 1932 veröffentlichte Blum in der Zeitschrift Die Bautechnik eine Berechnungsmethode, welche in Deutschland und Europa häufig verwendet wurde und noch wird.
- Moderner, aber möglicherweise nicht unbedingt besser, ist die Methode gemäß den Empfehlungen des Arbeitsausschusses für Ufereinfassungen (EAU).
- Vielversprechender ist die moderne und sehr innovative Methode von Meek sowie die Finite-Elemente-Methode (FEM).
Dalbenramme
Unten angespitzte Holzdalben werden mit einer Dalbenramme in den Boden getrieben. Dabei handelt es sich um ein Fallgewicht (Rammbär), das an einer senkrechten Schiene geführt hochgezogen und mit der Schwerkraft auf den Dalbenkopf niederfällt. Die Ramme ist auf einem Schiff montiert und wird so zum Einsatzort gefahren.
Einzelnachweise
- ↑ http://es.wikipedia.org/wiki/Duque_de_Alba_%28obra_mar%C3%ADtima%29
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 260
- ↑ Setzt einen Online Zugang zum Hamburger Abendblatt voraus: Hamburger Abendblatt: Duckdalbe - Pfähle in den Hafen gerammt Abgerufen am 14. März 2009
Weblinks
- Bilder & Beschreibung
- Eiserne Schiffshalter, sogenannte Ducd'albe, im Hafen von Hamburg, mitgeteilt von Herrn Ingenieur F.H. Reitz in Hamburg. Text und Bilder auf Seiten 41–46 (pdf-Seiten 23–27): Zeitschrift für Bauwesen 1862, Heft I-III
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dalbe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |