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Das Ende der Welt
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Das Ende der Welt bezeichnet geographisch die Vorstellung verschiedener Kulturen von einem Punkt, an dem die Welt, in der sie lebten, mehr oder weniger abrupt endet.
Diese Vorstellung ist typisch für Völker, die sich der kugelförmigen und somit quasi „endlosen“ Gestalt der Erde nicht bewusst waren. Umgangssprachlich bezeichnet man mit dem Ende der Welt heute einen besonders abgelegenen Ort („Das ist hier wirklich das Ende der Welt!“).
Zeitlich ist damit der Weltuntergang gemeint.
Verwendung in alten Kulturen
- Die Westspitze von Cornwall wurde von den Römern zeitweise als Weltende betrachtet.[1]
- Kap Finisterre, 60 km von Santiago de Compostela entfernt, an der Costa da Morte in Galicien, galt im Mittelalter vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus als das Ende der Welt.[1] Für die Jakobspilger lag dort das westlichste Ende der Zivilisation.
- Das südwestlichste Ende Europas am portugiesischen Cabo de São Vicente unweit der Stadt Sagres wurde ebenfalls früher als das Ende der Welt bezeichnet.[2]
- Der Ferro-Meridian wurde um 100 nach Christus von Marinos von Tyros als Nullmeridian festgelegt – nach den kanarischen Inseln, dem damals bekannten westlichen Ende der Welt. 1884 wurde der Nullmeridian auf seinen heutigen Bezugspunkt Greenwich festgelegt.
- In China wird ein Strand an der Südküste Hainans als Ende der Welt bezeichnet. Der Name rührt daher, dass vor 1.000 Jahren in Ungnade gefallene Staatsdiener dorthin verbannt wurden. [3]
Heute verwendete Bezeichnungen
- Das westlichste Département Frankreichs im Westen der Bretagne trägt den Namen Finistère, von lateinisch Finis terrae, Ende der Welt.
- Die Ebene in Magglingen (Schweiz), auf der ein Teil der Eidgenössischen Turn- und Sportschule steht, trägt diesen Namen.
- Bei Engelberg in der Schweiz wird das abrupte Ende des Horbistals als End der Welt bezeichnet.[4]
- Am Oslofjord (Norwegen) wird in der Kommune Tjøme die Südspitze der gleichnamigen Insel Verdens Ende genannt, was auf Deutsch Ende der Welt bedeutet.
- An der Südküste Feuerlands, in der Nähe der Stadt Ushuaia befindet sich das Ende der argentinischen Bundesstraße 3, das als Fin del mundo, Ende der Welt, bezeichnet wird. Hier befindet sich auch der südlichste Endpunkt der Panamericana
- Das Perspektiv in der Parkanlage von Schloss Schwetzingen wird im Volksmund als Ende der Welt bezeichnet.[5]
- Aus heutiger und vor allem deutscher Sicht wird häufig Neuseeland als das Land am anderen Ende der Welt bezeichnet. Geografisch gesehen und mit einer Reisezeit von rund 30 Stunden liegt das Land von Europa aus am weitesten entfernt.[6][7]
Literarische Bezeichnungen
- In Michael Endes Kinderbuch Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer verschlägt es die Protagonisten in eine Wüste mit dem Namen Ende der Welt.
- Wolfgang und Heike Hohlbein gaben einer Burg in dem Buch Märchenmond den Namen Weltende.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Das Ende der Welt bei Mobiles Museum Pfyn, abgerufen am 29. August 2011]. Sie heißt noch heute Land's End.
- ↑ Die Eroberung des Unbekannten, Der Standard, 21. Februar 2010
- ↑ Sönke Krüger: Hainan – Wo China ein bisschen auf Hawaii macht, Die Welt online, 28. April 2009, abgerufen am 29. August 2011
- ↑ Landeskarte der Schweiz 1:25000, Blatt 1191 Engelberg
- ↑ Schlossgarten Schwetzingen – Das Ende der Welt bei der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V., abgerufen am 29. August 2011
- ↑ Das schönste Ende der Welt. (HTML) In: stern.de. Gruner & Jahr, 8. März 2008, abgerufen am 9. Juli 2013.
- ↑ Neuseeland – Geschichten vom Ende der Welt. (HTML) In: Die Welt. 10. Oktober 2012, abgerufen am 9. Juli 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Das Ende der Welt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |