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Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus
Die Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (kurz: DadA) wurde 1986 gegründet als Forschungsprojekt der Anarchismus-Dokumentation und ist seit 1996 über das Internet für alle Interessierten erreichbar. DadA ist ein „semi-privates“ Vorhaben mit dem Ziel und Zweck, unter anderem Veröffentlichungen des deutschsprachigen Anarchismus zugänglich zu machen. DadA hat zwei Sektionen: „DadA Berlin“ (Potsdam) und „DadA Köln“.
Projekt DadA
Die Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus ist bestrebt, die Kooperation und Kommunikation innerhalb der Anarchismusforschung zu fördern. Sie sammelt unter anderem Bibliografien, Literaturdokumentationen, Grundlagentexten und einer Pressedokumentation. Die Presse- und Literaturdokumentationen sind das „Fundament“ der DadA. Sie erfassen die sekundäre und primäre Anarchismusliteratur. Über die „Suchmaschine“ können über 2000 Dokumente im Volltext recherchiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Libertad Verlag konnten die Daten in der DadA allgemein zugänglich gemacht werden.[1] Dazu gibt es ein alphabetisches Autoren- und Titelregister mit Kurzangaben zu den Titeln, Autoren, Erscheinungsort und -jahr.[2]
Die Pressedokumentation (DadA-P) wurde bislang am intensivsten bearbeitet und beinhaltet periodische Pressemedien von 1798 bis in die Gegenwart.[3] Neben Zeitschriften und Zeitungen wurden unter anderem auch Rundschreiben, Jahrbücher, Kalender, Schriftenreihen und Kongressprotokolle aufgenommen. Gegliedert ist die Dokumentation in „anarchistisch“, „anarchistische Tendenzen“ und „nicht-anarchistisch“ (mit Tendenzen zum libertären Umfeld). Im Info-Projekt (2003) von der DadA Berlin/Köln wurde darauf hingewiesen, dass in der Datenbank die organisatorischen und ideologischen Bewegungen des klassischen Anarchismus, des Anarchosyndikalismus und anderen berücksichtigt wurden. Eine Beschreibung des Forschungsstandes gab Jochen Schmück.[4]
Das DadA-Projekt gliedert sich in verschiedene Rubriken und Portale. Das Lexikon der Anarchie, die DadA-Dokumentationen mit Grundlagentexten, Literatur- und Pressedokumentationen. DadA-Services mit DadA-Podcast, DadA-News, Buchempfehlungen und DadA-Memorial. Des Weiteren: Webdevelopment/Technik: Systemadministration, Contentstrukturen, Navigation und anders mehr. Die Literaturwerkstatt mit „anarchistische Texte Reloaded“ (atr-Projektplan), mit der digitalen Bibliothek und dem Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte.
Darüber hinaus der DadA-Praxistipp, eine Spielwiese und eine Plauderecke. In Kooperation mit unter anderem Radio Chiflado wird von DadAWeb der DadA-Podcast betrieben. Podcast ist im Internet zu hören und bringt Sendungen zu Geschichte und Kultur der libertären Bewegung. [5] Das Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte wird in Zusammenarbeit mit dem Libertad Verlag herausgegeben. Diese Reihe hat die Themenschwerpunkte: „Ideengeschichte des Anarchismus und Anarchosyndikalismus. Sozial- und Organisationsgeschichte des deutschsprachigen Anarchismus und Anarchosyndikalismus. Geschichte der mit dem Anarchismus verwandten libertären Bewegungen (wie z. B. Syndikalismus/Unionismus, Freiwirtschaftsbewegung, Rätekommunismus, Libertarianismus)“. [6]
Die Dokumentation Literatur wurde ab 1991 in Kooperation mit der Berliner Gesellschaft zum Studium sozialer Fragen e. V. zusammengestellt. Hier stellte sich für die DadA in Köln die Frage: Was soll oder kann unter „anarchistisch“ bzw. „libertär“ verstanden werden, ….[7]
Zu jedem Artikel gibt es im DadAWeb-Portal eine Diskussionsseite und die DadA−Betreiber weisen darauf hin, das sie keine Streitereien möchten um die „richtige politische Sicht“. Sie bemerken dazu: „Denn die anarchistische Art, die Dinge zu sehen, ist die Perspektive der Vielfalt, also auch der Meinungsvielfalt“.[8]
Die Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus veröffentlicht auch die aktuelle Finanzsituation − Einnahmen und Ausgaben − des DadAWeb. [9] Die Gelben DadA-Seiten (Archive, Verlage, Bibliotheken und Zeitschriften) bieten die Möglichkeit zur Selbstdarstellung, vor allem für Zeitschriften. Über neue Projekte und Aktualisierungen informiert DadA mit dem DadA-Newsletter, den sie regelmäßig versenden.[10]
Weblinks
- Offizielle Homepage der DadA
- Neues DadAWeb
- Interview mit Jochen Schmück. Am 1. Mai 2006 wurde das DadAWeb zehn Jahre alt.
Einzelnachweise
- ↑ Literaturdokumentation. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ Autoren und Titelregister. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ Pressedokumentation. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ Jochen Schmück: Der deutschsprachige Anarchismus und seine Presse. Ein Forschungsbericht. Abgerufen am 10. Dezember 2011
- ↑ DadA-Podcast. Abgerufen am 10. Dezember 2011
- ↑ DadA-Info. Projekt-Info 2003. DadA Berlin, Köln. Ausführliche Projektbeschreibung, Aktueller Arbeitsstand. Zitat: „Berücksichtigt werden in ihr vor allem die ideologischen und organisatorischen Erscheinungsformen des klassischen Anarchismus einschließlich des Anarcho-Syndikalismus, aber auch die ihm verwandten libertären Strömungen, soweit deren Repräsentanten und Organisationen (wie z. B. Teile der rätekommunistischen Bewegung) in einem engeren Kontakt zur erklärt anarchistischen Bewegung standen“
- ↑ DadA Köln. Zitat: „Eine Dokumentation des Schrifttums der anarchistischen Bewegung muß sich natürlich zuallererst der Frage stellen: Was soll oder kann unter ‚anarchistisch‘ bzw. ‚libertär‘ verstanden werden, und wie ist eine sinnvolle Abgrenzung gegenüber anderen linken Bewegungen möglich?“.
- ↑ Vgl. hierzu auch: Hans Jürgen Degen: Hat der Anarchismus eine Zukunft? Einige Anmerkungen. In: „Anarchismus heute“, Seite 148. Verlag Schwarzer Nachtschatten, Berlin 1991. Zitat: „Eine einheitliche Anarchismus Definition gibt es nicht. Geschweige denn einheitliche Vorstellungen davon, wie Anarchie als Gesellschaftsform beschaffen sein soll“.
- ↑ Einnahmen und Ausgaben des DadAWeb. Abgerufen am 9. Dezember 2011
- ↑ Gelbe DadA-Seiten.Abgerufen am 9. Dezember 2011
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |