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David Černý
David Černý (* 15. Dezember 1967 in Prag, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Bildhauer. Von 1988 bis 1994 studierte er im Kurt–Gebauer–Studio[1] an der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag und nahm 1995 und 1996 am unabhängigen Studienprogramm des Whitney Museums in New York teil.
Werk
Bekanntheit erlangte er 1991, indem er einen sowjetischen Panzer rosa bemalte.[2] Da das Denkmal für sowjetische Panzerbesatzungen zu dieser Zeit ein nationales Kulturdenkmal war, wurde sein ziviler Ungehorsam als Vandalismus angesehen und er wurde kurzzeitig festgenommen. „Der rosa Panzer“ befindet steht jetzt im Eingangsbereich des Militärtechnischen Museums Lešany.
Von seiner Hand stammen einige bekannte Skulpturen in Prag, etwa die krabbelnden Kleinkinder an den Säulen des Fernsehturms[3] und der auf dem Bauch eines kopfüber hängenden Pferdes sitzende heilige Wenzel in der Lucerna-Passage, eine Parodie auf das Reiterstandbild auf dem Wenzelsplatz.
Ebenfalls von Černý stammt die Skulptur Quo Vadis, die einen Trabant mit vier Beinen darstellt. Mit dieser Skulptur würdigte Černý die Vorkommnisse vom September 1989, als tausende DDR-Bürger in die Deutsche Botschaft Prag flüchteten und dabei ihre Trabis in Prag zurückließen. Das Original der Skulptur steht heute in der Sammlung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, im Park der deutschen Botschaft in Prag steht eine Kopie.
Anlässlich der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft 2009 schuf Černý die Installation Entropa, die Vorurteile gegenüber den einzelnen EU-Mitgliedern darstellt. Damit löste er in mehreren Staaten Entrüstung aus, vor allem in Bulgarien, dessen Umrisse in Form einer Hocktoilette dargestellt wurden.[4]
Seine Kunst hat über Tschechien hinaus international in London und Blankenberge[5] (Belgien) Verbreitung gefunden.
Der ehemalige Außenminister der Tschechischen Republik, Karel Schwarzenberg, sagte in einem Beitrag für das im Kultursender arte ausgestrahlte Magazin Metropolis, er habe wenige Künstler im Leben gekannt, die nicht in der Opposition waren; Černý sei keine Ausnahme.[6]
„Der heilige Wenzel auf dem toten Pferd“ in der Lucerna-Passage in Prag
„Das Heraushängen von Sigmund Freud“ in einer Gasse der Prager Altstadt
„Miminka“ („Babys“) am Prager Fernsehturm
"Piss" (tschech.: Čůrající postavy, "Besorgnis erregende Charaktere"). Auf Tschechien urinierende Männer im Hof des Kafka-Museums in Prag
„Metalmorphosis“ von Franz Kafka in Prag
Fußnoten
- ↑ Kurt Gebauer – Sculpture line. In: sculptureline.cz. 1. Juni 2016, abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ David Černý's Metalmorphosis. In: atlasobscura.com. 3. Juli 2011, abgerufen am 1. Mai 2021 (english).
- ↑ Žižkov Tower. In: atlasobscura.com. 3. Juli 2011, abgerufen am 1. Mai 2021 (english).
- ↑ Panne bei EU-Kunstwerk. In: newsv1.orf.at. 14. Januar 2009, abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Kasino. In: visit-blankenberge.be. Abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Metropolis vom 4. Juli 2009 um 22.50 Uhr (ARTE / HR) (Link nicht mehr abrufbar)
Weblinks
- Offizielle Webseite von David Černý
- Susanne Altmann: Die Humorprobe. art-magazin.de, 14. Januar 2009 (Hintergründe zum Kunstskandal Entropa)
- Natalia Sosin; Katha Kloss (Übersetzung): David Černý: Skandalkunst und EU-Klischees. 14. Januar 2009 (Interview mit David Černý)
- David Černýs Prag (David Černýs öffentliche Skulpturen in Prag)
Personendaten | |
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NAME | Černý, David |
KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1967 |
GEBURTSORT | Prag |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Černý aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |