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David Blatt
David Blatt | ||
Spielerinformationen | ||
Geburtstag | 22. Mai 1959 (65 Jahre und 178 Tage) | |
Geburtsort | Louisville, Kentucky, USA | |
Position | Point Guard | |
College | Princeton | |
Vereine als Aktiver | ||
1977–1981 Princeton Tigers (NCAA) 1981–1984 Maccabi Haifa 1984–1986 Nachrangige US-Ligen 1986–1987 Hapoel Jerusalem 1987–1988 Maccabi Netanja 1988–1989 Elitzur Netanja 1989–1990 Hapoel Galil Elyon 1990–1991 Hapoel Jerusalem 1991–1992 Ironi Naharija 1992–1993 Maccabi Chadera | ||
Vereine als Trainer | ||
1993–1995 Hapoel Galil Elyon (AC) 1995–1999 Hapoel Galil Elyon 1999–2001 Maccabi Tel Aviv (AC) 2001–2003 Maccabi Tel Aviv 2003–2004 Maccabi Tel Aviv (AC) 2004–2005 BK Dynamo Sankt Petersburg 2005–2007 Benetton Treviso 2007–2008 Efes Pilsen 2008–2009 Dynamo Moskau 2010 Aris Thessaloniki 2010–2014 Maccabi Tel Aviv 2014–2016 Cleveland Cavaliers 2016–2018 Darüşşafaka SK Doğuş 2018–2019 Olympiakos Piräus | ||
Nationalmannschaft als Trainer | ||
1996–1997 Israel (U22) 1997–2001 Israel (AC) 2004–2005 Israel 2006–2012 Russland |
David Blatt (hebräisch דייוויד בלאט russisch Дэ́вид Блатт; * 22. Mai 1959 in Louisville, Kentucky)[1] ist ein US-amerikanisch-israelischer Basketballtrainer und ehemaliger professioneller -spieler.
Er zählt zu den erfolgreichsten Trainern der europäischen Basketballgeschichte.[2] Zu Blatts größten Erfolgen als Trainer zählt der Titelgewinn der Basketball-Europameisterschaft 2007 und der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 mit der russischen Nationalmannschaft. Als Vereinstrainer gewann Blatt vor allem mit Maccabi Tel Aviv zahlreiche nationale Titel in Israel, bevor er nach dem Gewinn einer Triple Crown aus nationalem Double und dem Gewinn des höchstrangigen europäischen Vereinswettbewerb ULEB Euroleague 2013/14 Cheftrainer in der NBA wurde. Damit zählt er zu den ersten Trainern, die direkt Cheftrainer in der am höchsten dotierten Profiliga NBA wurden, ohne zuvor dort Erfahrung als Spieler oder Trainerassistent gesammelt zu haben.
Karriere als Spieler
Blatt spielte als Point Guard an der Princeton University für deren Hochschulteam Tigers in der Zeit zwischen 1977 und 1981, mit denen er im Senior-Jahr als Mannschaftskapitän die Meisterschaft der Ivy League gegen die Quakers der University of Pennsylvania gewann, gegen die man im Vorjahr im Endspiel noch mit einem Punkt verloren hatte. Bei der landesweiten Endrunde 1981 der National Collegiate Athletic Association (NCAA) schied man dann bereits in der ersten Runde gegen die Cougars der Brigham Young University aus. Als Mitglied der US-amerikanischen Mannschaft nahm er an der Makkabiade 1981 teil, die von der US-Auswahl gewonnen wurde. Anschließend blieb er in Israel und spielte für verschiedene israelische Clubs. Nach einem Achillessehnenriss zehn Jahre später begann er damit, sich auf die Arbeit als Trainer zu konzentrieren.[3]
Karriere als Trainer
Bereits während seiner aktiven Zeit begann Blatt mit der Trainerarbeit. Die erste Schritte als Trainer machte er mit in den Jugendabteilungen der Clubs, bei denen er unter Vertrag stand. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere wurde er Trainerassistent bei Hapoel Galil Elyon aus dem galiläischen Kfar Blum, das 1993 Seriensieger Maccabi Tel Aviv erstmals seit 23 Jahren die Meisterschaft entrissen hatte. Der neue Trainer wurde während der Saison 1993/94 entlassen und Blatt sprang als Interimstrainer ein, bevor Meistertrainer Pini Gershon in der folgenden Saison zu Hapoel zurückkehrte. In der Spielzeit 1995/96 war Blatt dann Cheftrainer und wurde als Trainer des Jahres der israelischen Liga ausgezeichnet. Anschließend übernahm er zusätzlich die Verantwortung für die israelische Juniorennationalmannschaft, bevor er 1997 Assistent bei der israelischen Herren-Nationalmannschaft wurde.
1999 wurde Gershon Cheftrainer des dominierenden israelischen Vereins Maccabi Tel Aviv und Blatt wurde wie in der Saison 1994/95 bei Hapoel Galil sein Assistent. Nach dem Gewinn der FIBA Suproleague 2001 gab Blatt seine Tätigkeit beim israelischen Verband vorerst auf und wurde Cheftrainer von Maccabi. Als sich international keine weiteren Erfolge einstellten, wechselte Gershon zurück an die Seitenlinie und wurde erneut Cheftrainer, während Blatt als Assistent ins zweite Glied rückte. Nach dem Gewinn der ULEB Euroleague 2003/04 verließ Blatt Maccabi und wurde Cheftrainer der israelischen Nationalmannschaft. Gleichzeitig wechselte er als Vereinstrainer nach Russland und wurde Cheftrainer des neu gegründeten Vereins Dynamo in Sankt Petersburg. Mit dieser Mannschaft, die die Lizenz von Awtodor Saratow übernommen hatte, durfte man international starten und gewann ungeschlagen die FIBA Europe League 2005. Wegen Streitigkeiten über seiner Trainerlizenz trat er schließlich als israelischer Nationalmannschaftstrainer zurück.
In der Saison 2005/06 trainierte Blatt die Mannschaft von Benetton Treviso in der italienischen Serie A und führte sie zum nationalen Double. Anschließend wurde Blatt zum Cheftrainer der russischen Nationalmannschaft ernannt, die er bei der EM 2007 überraschend zum Titel nach einem Endspielsieg gegen den favorisierten Gastgeber Spanien führte. Dies war der erste Titel nach dem Zerfall der Sowjetunion, deren Basketballnationalmannschaft der UdSSR Rekordtitelträger der Europameisterschaften ist. Mit seinem italienischen Verein war er weniger erfolgreich. Dem Titelverteidiger wurden in der Meisterschaft zwölf Punkte abgezogen,[4] so dass er statt auf dem fünften auf dem elften Platz landete und die Play-offs um die Meisterschaft verpasste.
Nach einem Jahr beim türkischen Verein Efes Pilsen in Istanbul und wenig erfolgreichen Olympischen Spielen 2008 mit der russischen Nationalmannschaft trainierte Blatt mit Dynamo Moskau wieder eine russische Mannschaft und erreichte 2009 das nationale Pokalfinale. Nach einem Halbjahresengagement beim griechischen Verein Aris Thessaloniki 2010 kehrte Blatt zu Maccabi Tel Aviv zurück. Nach der WM 2010 wollte Blatt seine gleichzeitige Beschäftigung als russischer Nationaltrainer aufgeben, doch auf Drängen der Verbandsfunktionäre blieb er und erreichte mit dem russischen Team bei der EM 2011 und bei den Olympischen Spielen 2012 jeweils den dritten Platz.
Als Trainer von Maccabi Tel Aviv gewann Blatt das israelische Double 2011 und 2012 sowie die Adriatic League 2012. Nach dem Verpassen des israelischen Meistertitels 2013 gewann man in der Saison 2013/14 nicht nur wieder beide nationale Titel, sondern überraschte auch im Final Four-Turnier der ULEB Euroleague 2013/14, als man den Titel gegen die favorisierten Mannschaften von ZSKA Moskau und Real Madrid errang.[5] Nachdem er 2004 bereits als Assistent von Pini Gershon eine Triple Crown gewonnen hatte, war dies zehn Jahre später sein erster Titelgewinn in allen bedeutenden Vereinswettbewerben einer Saison als verantwortlicher Trainer.
Nach Saisonende verkündete Blatt seinen Abschied als Trainer von Maccabi und wurde im Juni 2014 als neuer Trainer des NBA-Klubs Cleveland Cavaliers vorgestellt.[6] Obwohl er selbst gebürtiger US-Amerikaner ist, so gilt er doch als erster Trainer, der nur aufgrund seiner Trainererfahrung in Europa und als Nationaltrainer sofort einen NBA-Klub als Cheftrainer übernehmen konnte. Kollegen wie Mike D’Antoni oder der ebenfalls als zukünftiger NBA-Cheftrainer gehandelte Italiener Ettore Messina hatten bereits im Trainerstab eines NBA-Klubs gearbeitet, bevor sie Cheftrainer eines NBA-Klubs wurden. Blatt führte Cleveland 2015 in die NBA-Endspielserie, dort unterlag seine Mannschaft den Golden State Warriors mit 1:4-Siegen.[7]
Am 22. Januar 2016 wurde Blatt von den Cleveland Cavaliers entlassen,[8] anschließend gewann die Mannschaft in derselben Saison unter seinem Nachfolger Tyronn Lue den NBA-Meistertitel. Cleveland schickte Blatt daraufhin als Auszeichnung für seine Arbeit einen Meisterring.[9] Er erreichte als NBA-Trainer insgesamt 83 Siege (bei 40 Niederlagen).[7] Ihm wurde in Cleveland insbesondere sein schwieriges Verhältnis zu LeBron James zum Verhängnis, der für den Klub wichtiger gewesen sei als er als Trainer.[10] Ab der Saison 2016/17 trainierte er den türkischen Verein Darüşşafaka SK Istanbul.[11] Unter seiner Leitung gewann die Mannschaft im Spieljahr 2017/18 den EuroCup. Blatt wurde dadurch der erste Trainer der die Europameisterschaft, die Euroleague sowie den EuroCup gewann.[12] Im Juni 2018 unterschrieb Blatt einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer der griechischen Mannschaft Olympiakos Piräus.[13] Am 19. August 2019 gab er bekannt, dass bei ihm Multiple Sklerose diagnostiziert worden sei, betonte aber, weiter als Trainer arbeiten zu wollen.[14] Zwei Monate später trennte er sich von Olympiakos. Es sei im Sinne beider Seiten, sich zu trennen, äußerte Blatt in einer Stellungnahme.[15] Im Dezember 2019 wurde er Berater bei den New York Knicks, wo sein früherer Princeton-Mitspieler Steve Mills das Präsidentenamt innehat, und gab gleichzeitig das Ende seiner Trainerlaufbahn bekannt.[7] Seine Beratertätigkeit bei der New Yorker Mannschaft endete im April 2020.[16]
Erfolge und Auszeichnungen als Trainer
Als Co-Trainer
- Sieger FIBA-Suproleague 2001
- Sieger ULEB-Euroleague 2004
Als Chef-Trainer
- Sieger ULEB-Euroleague als Triple Crown: 2014
- Israelischer Meister 2002, 2003, 2011, 2012, 2014
- Israelischer Pokalsieger 2002, 2003, 2011 bis 2014
- Sieger FIBA-EuroChallenge 2005
- Italienischer Meister 2006
- Italienischer Pokalsieger 2006
- Gewinner der Adriatic League 2012
- Sieger der Basketball-Europameisterschaft 2007 mit Russland
- Dritter Platz bei der Basketball-Europameisterschaft 2011 mit Russland
- Dritter Platz bei den Olympischen Spielen 2012 mit Russland
- Trainer des Jahres Israel 1996, 2002
- Trainer des Jahres Russland 2005
- Sieger des EuroCups 2018
Weblinks
- BLATT, DAVID – Trainerprofil auf den Seiten der Euroleague (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Pete Thamel: Uncommon Path Led Russia’s Coach All Over the World. New York Times, 5. September 2010, abgerufen am 15. Mai 2012 (english).
- ↑ Ioannis Giagkinis: 'I don't think in terms of fear': basketball coach Blatt on MS battle. 29. August 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ Tim Warren: Globetrotter – David Blatt ’81 finds his niche at the top of basketball’s European circuit. Princeton University, 9. Mai 2007, abgerufen am 15. Mai 2012 (english, Artikel aus der „Princeton Alumni Weekly“ – June 2007).
- ↑ Caso Lorbek, 4 nei guai Chiesto il rinvio a giudizio. Gazzetta dello Sport, 31. Januar 2008, abgerufen am 15. Mai 2012 (italiano).
- ↑ Igor Petrinović: Maccabi Electra Tel Aviv is the new king of Europe! ULEB, 18. Mai 2014, abgerufen am 12. Juni 2014 (english, Spielbericht).
- ↑ David Blatt accepts Cavs job. ESPN, 21. Juni 2014, abgerufen am 21. Juni 2014 (english).
- ↑ 7,0 7,1 7,2 From NBA Twitter and media reports: Knicks hire ex-Cavs coach David Blatt at basketball consultant. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ Cleveland Cavaliers um LeBron James trennen sich von David Blatt. Sport1, 22. Januar 2016, abgerufen am 22. Januar 2016.
- ↑ Chris Chavez: David Blatt Hired by Knicks as Basketball Operations Consultant. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (en-us).
- ↑ foxsports Jun 16, 2016 at 3:08p ET: David Blatt opens up about his firing: 'LeBron was more important'. 16. Juni 2016, abgerufen am 19. Dezember 2019 (en-US).
- ↑ Darussafaka names former Euroleague champ Blatt new head coach. ULEB Euroleague, 1. Juni 2016, abgerufen am 19. Juni 2016 (english).
- ↑ Coach David Blatt, Darussafaka: 'We made a commitment to excellence from Day One'. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ David Blatt signed with Olympiacos. 25. Juni 2018, abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ Tyler Conway: Former Cavs HC David Blatt Resigns from Olympiacos After MS Diagnosis. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ David Blatt, Olympiacos mutually agree to part ways two months after coach's multiple sclerosis diagnosis. Abgerufen am 19. Dezember 2019 (english).
- ↑ Marc Berman: David Blatt to be let go in Knicks’ transition to Leon Rose. In: New York Post. 15. April 2020, abgerufen am 16. April 2020 (english).
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Personendaten | |
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NAME | Blatt, David |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanisch-israelischer Basketballtrainer |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1959 |
GEBURTSORT | Louisville (Kentucky), USA |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Blatt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |