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David Engels

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David Engels (* 27. August 1979 in Verviers) ist ein belgischer Althistoriker.

Leben

Nach seiner Schul- und Gymnasialzeit in Eupen, studierte David Engels Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft an der RWTH Aachen. Dort reichte er 2005 nach einer Promotionsförderung durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes bei Raban von Haehling seine Dissertation Das römische Vorzeichenwesen (753–27 v. Chr.). Quellen, Terminologie, Kommentar, historische Entwicklung ein, die er 2006 verteidigte und 2007 veröffentlichte. Engels war seit 2005 Assistent am Lehrstuhl für Alte Geschichte der RWTH Aachen. 2008 erhielt er einen Ruf an die Université libre de Bruxelles (ULB), wo er seitdem den Lehrstuhl für Römische Geschichte innehat. 2009 wurde er außerdem Redakteur der Sektion für römische Geschichte der damals von Carl Deroux herausgegebenen altertumswissenschaftlichen Zeitschrift Latomus, später Chefredakteur, seit Februar 2012 dann schließlich auch Direktor und Herausgeber. Engels' Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Bereich der römischen Religionsgeschichte und des seleukidischen Staates. Weitere Betätigungsfelder sind Rezeptionsgeschichte und Geschichtsphilosophie. Gleichzeitig äußert er sich häufig zu Fragen der europäischen Tagespolitik in den französischsprachigen Medien, v.a. auf atlantico.fr.[1]

Engels leitete seit 2007 mehrere Forschungsprojekte, die jeweils in die Publikation interdisziplinärer und diachronischer Themenbänden mündeten. Von 2007 bis 2008 leitete er zusammen mit Carla Nicolaye das Forschungsprojekt Ille operum custos. Kulturgeschichtliche Beiträge zur antiken Bienensymbolik und ihrer Rezeption, welches 2008 mit der Raban von Haehling gewidmeten Veröffentlichung der Forschungsergebnisse abgeschlossen wurde. 2008 übernahm Engels dann zusammen mit Lioba Geis und Michael Kleu die Leitung eines weiteren Forschungsprojektes mit dem Titel: Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Herrschaft auf Sizilien von der Antike bis zur Frühen Neuzeit, dessen Ergebnisse 2010 veröffentlicht wurden.[2] Seit 2009 betreute Engels zusammen mit Didier Martens und Alexis Wilkin ein an der ULB angesiedeltes, dem kulturgeschichtlichen Phänomen der "Zerstörung" gewidmetes Forschungsprojekt (La destruction dans l'histoire. Pratiques et discours), das 2013 durch Publikation eines Themenbandes abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Ende 2010 veranstalteten ersten Belgian Workshop in Ancient History, welcher der Konkurrenz zwischen den Religionen in der Antike gewidmet war, gab Engels 2014 zusammen mit Peter Van Nuffelen einen Sammelband mit den einzelnen Konferenzbeiträgen heraus. 2015 folgte dann ein Themenband zur antiken und abendländischen Geschichtsphilosophie mit dem Titel Von Platon bis Fukuyama, der aus einer von Engels an der ULB veranstalteten Ringvorlesung hervorgegangen ist. Der aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens stammende Althistoriker ist auch aktiv in die Erforschung der dortigen Regionalgeschichte eingebunden und zeichnete 2015 zusammen mit Carlo Lejeune verantwortlich bei der Herausgabe des ersten Bandes von Grenzerfahrungen, einer Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (hier für die Epochen Altertum und Mittelalter).

2013 veröffentlichte Engels in den Pariser "éditions du Toucan" eine in der geschichtsphilosophischen Tradition von Oswald Spengler und Arnold Toynbee verankerte, an ein breiteres Publikum gerichtete kulturkritische Monographie zur derzeitigen Identitätskrise der Europäischen Union mit dem Titel Le déclin. Engels vergleicht hier anhand von zwölf Indikatoren verschiedene Aspekte der Identitätskonstruktion der Europäischen Union mit Krisensymptomen der ausgehenden römischen Republik. 2014 erschien dann im Europa Verlag Berlin eine vom Verfasser selbst ins Deutsche übersetzte und wesentlich erweiterte Fassung des Buchs unter dem Titel Auf dem Weg ins Imperium, welche von der Süddeutschen Zeitung und dem Norddeutschen Rundfunk zum "besten Sachbuch September 2014" bestimmt wurde[3].

Veröffentlichungen (nur Bücher)

  • Das römische Vorzeichenwesen (753–27 v. Chr.). Quellen, Terminologie, Kommentar, historische Entwicklung. (=Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge, Bd. 22). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09027-8. (Rezension (PDF; 86 kB), H-Soz-u-Kult, 2007).
  • mit Carla Nicolaye (Hrsg.): Ille operum custos. Kulturgeschichtliche Beiträge zur antiken Bienensymbolik und ihrer Rezeption. (= Spudasmata, Bd. 118). Olms Verlag, Hildesheim/ Zürich/ New York 2008, ISBN 978-3-487-13606-6.
  • mit Lioba Geis und Michael Kleu (Hrsg.): Zwischen Ideal und Wirklichkeit. Herrschaft auf Sizilien von der Antike bis zum Spätmittelalter. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-515-09641-6.
  • Le déclin. La crise de l'Union européenne et la chute de la République romaine. Quelques analogies. Éditions du Toucan, Paris 2013, ISBN 978-2-8100-0524-6. (Rezension In: Le Monde. 2013).
  • mit Didier Martens und Alexis Wilkin (Hrsg.): La destruction dans l'histoire. Pratiques et discours. Peter Lang Verlag, Bern/ Berlin/ Bruxelles/ Frankfurt a.M./ New York/ Oxford/ Wien 2013, ISBN 978-2-87574-006-9.
  • mit Peter Van Nuffelen (Hrsg.): Religion and Competition in Antiquity. Éditions Latomus, Brüssel 2014, ISBN 978-2-87031-290-3 (formal falsche ISBN).
  • Auf dem Weg ins Imperium. Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der Römischen Republik. Historische Parallelen. Europa Verlag Berlin, Berlin / München 2014, ISBN 9783944305455.
  • Von Platon bis Fukuyama. Biologistische und zyklische Konzepte in der Geschichtsphilosophie der Antike und des Abendlandes. Éditions Latomus, Brüssel 2015, ISBN 978-90-429-3274-6.
  • Mit Carlo Lejeune (Hrsg.): Grenzerfahrungen, Band 1: Villen, Dörfer, Burgen. Eine Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Grenz Echo-Verlag, Eupen 2016, ISBN 978-3-86712-104-0.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel David Engels aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.