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Der Golem und die Tänzerin
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel | Der Golem und die Tänzerin |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1917 |
Stab | |
Regie | Paul Wegener Rochus Gliese |
Drehbuch | Paul Wegener |
Produktion | Paul Davidson Siegmund Jakob Hanns Lippmann |
Kamera | Mads Anton Madsen |
Besetzung | |
|
Der Golem und die Tänzerin ist eine deutsche Horror-Komödie der Regisseure Paul Wegener und Rochus Gliese. Die Uraufführung des Stummfilms fand am 8. Juni 1917 statt.[1] Bereits 1915 hatte Wegener in Der Golem, die Figur einer jüdischen Legende als Grundlage für eine Verfilmung genutzt. Anders als in seinem ersten Golem-Film, spielt er dieses mal nicht nur den Golem, sondern auch sich selbst. Der zweite Teil der Golem-Trilogie basiert nicht auf der Romanvorlage von Gustav Meyrink und stellt auch keine direkte Fortsetzung dar.[2] Vielmehr dient der Film dem Regisseur Wegener als Parodie auf seinen ersten Golem-Film.[3] Dessen Erfolg hatte stark dazu beigetragen, dass Wegener danach immer wieder mit der Rolle des Golems identifiziert wurde.[4] Genauso wie Der Golem, gilt auch Der Golem und die Tänzerin bis heute als verschollen. Erhalten geblieben ist lediglich eine Vorstufe des Drehbuchs, welches in Form eines Manuskripts vorliegt. Dieses Manuskript ist heute im Besitz der Stiftung Deutsche Kinemathek.[5]
Handlung
Zu Anfang des Filmes sieht man den Regisseur Paul Wegener, wie er der Vorführung seines eigenen, ersten Golem-Filmes beiwohnt. Unter den Zuschauern befindet sich auch die Tänzerin Jela Orsevska, welche sich in die Figur des Golems verliebt. Nach der Vorstellung erwirbt sie eine Tonfigur des Golems, die sie im Foyer des Kinos entdeckt hatte. Wegener wird davon Zeuge und verliebt sich in seine Bewunderin. Er lässt sich als Golem zurechtmachen, wird eingepackt und zu ihr nach Hause verschickt. Dort angekommen, versucht Jela den Golem zu beleben, was ihr somit auch gelingt.
Stilmittel
In Der Golem und die Tänzerin werden die Ereignisse des ersten Teiles selbst zum Kinofilm. Der Regisseur von Der Golem spielt seine eigene Person und kann sich seinen Film von 1915 im Kino vorführen lassen. Der Golem und die Tänzerin ist somit ein frühes Beispiel für einen "Film im Film". Die gleiche Idee sollte später auch Wes Craven in Nightmare On Elm Street 7 - Freddy's New Nightmare aufgreifen. Auch dort spielt sich der Regisseur selbst und lässt ebenfalls die Geschehnisse der vorhergehenden Teile der Horror-Reihe zu Kinofilmen der eigenen Filmwelt werden.
Im späteren Verlauf des Filmes, kommt ein Spiegeleffekt zum Einsatz, welcher auch in anderen Horrorfilmen häufig Verwendung finden sollte. Während Jela vor einem Spiegel Tanzübungen macht, sieht sie im Spiegelbild die Figur des Golems, welche in ihrem Zimmer aufgestellt wurde. Dabei bemerkt sie, wie ein Lächeln über das Gesicht des Golems huscht. Doch als sie sich im gleichen Moment zu ihm umdreht, ist das Lächeln aus dem Gesicht des Golems verschwunden.[6]
Literatur
- Elfriede Ledig: Paul Wegeners Golem-Filme im Kontext fantastischer Literatur. Diskurs Film Verlag, München 1989, ISBN 3926372516
Weblinks
- Der Golem und die Tänzerin in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der Golem und die Tänzerin in der Wikipedia (Englisch)
- Der Golem und die Tänzerin in der Online-Filmdatenbank
- Cinemassacre's "Top 10 Lost Horror Films" von James Rolfe (Platz 4)
Einzelnachweise
- ↑ Elfriede Ledig: Paul Wegeners Golem-Filme im Kontext fantastischer Literatur. Diskurs Film Verlag, München 1989, ISBN 3926372516
- ↑ Jasmin Lange: Der deutsche Buchhandel und der Siegeszug der Kinematographie 1895-1933. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 3447061960
- ↑ Lieselotte Sauer: Marionetten, Maschinen, Automaten. Der künstliche Mensch in der deutschen und englischen Romantik. Bouvier Verlag, Bonn 1983, ISBN 341601734X
- ↑ Phil Hardy: Science fiction. Aurum Press, London 1984 ISBN 090605382X
- ↑ Heike Jestram: Mythen, Monster und Maschinen. Der künstliche Mensch im Film. Teiresias Verlag, Köln 2000, ISBN 3934305148
- ↑ Heide Schönemann: Paul Wegener. Frühe Moderne im Film. Edition Axel Menges, Stuttgart 2003, ISBN 3932565142