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Der Schrecken im Bade
Der Schrecken im Bade ist ein Dramolett (Originalbezeichnung: „Eine Idylle“) von Heinrich von Kleist.[1]
Thema und Inhalt
Kleist wählte für den Text die Form der Szene eines Versdramas. Er thematisierte in diesem Kurzdrama auf ironische Weise den Tabubruch, den Voyeure bei der Beobachtung von Nackten begehen. Als Schauplatz ist ein locus amoenus gewählt.
Bemerkenswert an dem Text ist, dass diesen Akt des Voyeurismus eine junge Frau begeht und zum Schrecken der Entblößten vorgibt, sie („der Täter“) sei ein Bursche, als handle es sich um seine Schwester Ulrike, die sich mit Kleists Verlobter Wilhelmine von Zenge einen Scherz erlaubt.
Der Text greift Motive aus der Sagenwelt des klassischen Altertums (Diana und Aktaion) und des Alten Testamentes (Beobachtung der Susanna im Bade) auf.
Dem ersten Anschein nach hat Kleists Text einen unterschwellig lesbischen Unterton. Vermutlich ist die „Idylle“ jedoch vielmehr die verbrämte literarische Aufarbeitung eines – explizit homoerotisch konnotierbaren – eigenen Badeerlebnisses Kleists mit seinem Jugendfreund Ernst von Pfuel am Thunersee.[2]
Rezeptionsgeschichte
Kleist ließ das Dramolett im März 1809 in der von ihm selbst und Adam Heinrich Müller herausgegebenen Zeitschrift Phöbus drucken (11. und 12. Stück, November–Dezember 1808, verspätet ausgeliefert).
Einzelnachweise
Weblinks
- Durs Grünbein: „Der Schrecken im Bade. Heinrich von Kleist ist der unerreichte Meister der doppelten Böden und der wechselnden Identitäten. Weil er die Katastrophen kannte, träumte er Idyllen.“
Dramatische Werke: Die Familie Schroffenstein | Amphitryon | Der zerbrochne Krug | Die Hermannsschlacht | Penthesilea | Robert Guiskard | Das Käthchen von Heilbronn | Der Schrecken im Bade | Prinz Friedrich von Homburg
Prosa: Das Erdbeben in Chili | Die Marquise von O.... | Michael Kohlhaas | Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege | Das Bettelweib von Locarno | Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik | Die Verlobung in St. Domingo | Der Findling | Der Zweikampf
Essays: Über das Marionettentheater | Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden
Politische Schrift: Katechismus der Deutschen
Herausgegebene Zeitschriften: Phöbus | Berliner Abendblätter
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