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Der Wildtöter
Der Wildtöter, englischer Originaltitel The Deerslayer, or The First War Path, ist ein 1841 veröffentlichter Abenteuerroman des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper (1789–1851). Der Wildtöter erschien als letzter Band des fünfteiligen Lederstrumpf-Zyklus. Im chronologischen Handlungsablauf der Serie bildet der Roman den ersten Band. Ebenfalls 1841 erschienen die ersten beiden deutschsprachigen Ausgaben des Romans, übersetzt von Gustav Pfizer und von Otto von Czarnowski. Als Buchtitel wählte Pfizer Der Wildtöter. Von Czarnowski entschied sich für Der Hirschtöter.
Inhalt
In den 1740er Jahren kommen die beiden Waldläufer Henry March und Natty Bumppo, genannt Wildtöter, an den Otsego-See im Bundesstaat New York. March kommt, um den ehemaligen Seemann Tom Hutter zu besuchen, der zusammen mit seinen Töchtern Judith und Hetty in einem befestigten Pfahlbau lebt. Bumppo will sich am See mit seinem Freund, dem Indianerhäuptling Chingachgook, treffen. Dieser vermutet, dass seine Verlobte Wah-ta!-Wah von einem in der Nähe lagernden Mingo-Stamm entführt wurde.
March und Bumppo rudern mit einem Kanu zu Hutters Blockhaus Biberburg. Da niemand zu Hause ist, vermuten die beiden Trapper die Bewohner auf dem Hausboot Arche. Als sie das Boot in einer Bucht finden, können sie gerade noch einen Angriff der Indianer auf die Familie verhindern. Die Gruppe segelt zusammen zum Blockhaus. Von dort aus wollen die Männer zwei am Ufer versteckte Kanus vor den Indianern in Sicherheit bringen. Dabei entdecken sie ein Lager der Indianer. March und Hutter beschließen die Mingos zu skalpieren, um vom Gouverneur ein Kopfgeld zu erhalten.
Wildtöter lehnt eine Teilnahme ab, da er seit seinem zehnten Lebensjahr bei den Delawaren lebte. Auch sein Appell an christliche Werte bringen March und Hutter nicht von ihrem Vorhaben ab. Wildtöter erklärt sich bereit, mit den Booten am Ufer zu warten. Hutter und March werden von den Indianern entdeckt und gefangengenommen. Bumppo erschießt in Notwehr einen Angreifer.
Zurück im Blockhaus beschließen Wildtöter und die Frauen, die Ankunft Chingachgooks abzuwarten. Hetty versucht ihren Vater auf eigene Faust zu befreien. Sie rudert ans Ufer und trifft dort Wah-ta!-Wah, diese führt sie ins Lager. Hetty hat eine Bibel mitgenommen und bittet Häuptling Rivenoak, die Gefangenen aus Gründen der Nächstenliebe freizulassen. Dieser erklärt sich bereit, die Männer gegen ein Lösegeld einzutauschen. Hetty rudert mit einem Indianer zurück; man einigt sich die Gefangen gegen ein paar Schachfiguren aus Elfenbein freizulassen.
Die Gruppe beschließt mit dem Hausboot in die Seemitte zu segeln und die weitere Entwicklung abzuwarten. In der folgenden Nacht schleichen Wildtöter und Chingachgook ins Lager der Mingos. Es gelingt ihnen Wah-ta!-Wah zu befreien, dabei wird aber Bumppo gefangengenommen. Als das Hausboot an der Biberburg anlegt, wird Hutter von ein paar Huronen überfallen, die sich in der Blockhütte versteckt haben. Die anderen aus der Gruppe können mit dem Hausboot entkommen.
Henry March bricht mit dem Kanu auf, um im Fort am Mohawk Hilfe zu holen. Nachdem die Indianer das Blockhaus verlassen haben, segelt die Arche dorthin zurück. Dort findet die Gruppe den schwer verletzten Tom Hutter. Kurz vor seinem Tod gesteht er Judith und Hetty, dass er nicht ihr leiblicher Vater ist, sondern ihre verwitwete Mutter geheiratet hat. In Briefen finden sie Hinweise, dass Hutter früher Seeräuber war und in Wirklichkeit Thomas Hovey hieß.
Zwischenzeitlich wird Wildtöter von Rivenoak bedrängt, sich seinem Stamm anzuschließen. Als dieser dies Ansinnen mehrfach ablehnt, verkündet der Häuptling, dass Bumppo am nächsten Tag am Marterpfahl sterben soll. March ist es gelungen, im Fort Hilfe zu erhalten. Zusammen mit Chingachgook greifen die Soldaten das Lager an. Wildtöter kann befreit werden, bei dem Gefecht wird aber Hetty tödlich verletzt. Judith beschließt, den Otsego-See zu verlassen und zieht zu Verwandten an der Ostküste. March schließt sich den englischen Truppen an. Wildtöter geht mit Chingachgook und Wah-ta!-Wah zurück zu den Delawaren.
15 Jahre später kommen Wildtöter, Chingachgook und sein Sohn Uncas noch einmal an den Otsego-See. Wah-ta!-Wah ist bei Uncas Geburt gestorben. Bumppo und die beiden Indianer sehen sich die Überreste der Biberburg an. Im Inneren entdeckt der Waldläufer eine Haarschleife von Judith. Er nimmt sie an sich und wickelt sie an den Lauf seines Gewehrs.
Literatur
- Kindlers Literatur Lexikon. Band 4. Stuttgart 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, S. 178.
Ausgaben
- Der Wildtöter. Holzinger, 4. Auflage, 2016, Neuauflage der Übersetzung von Gustav Pfizer (1842)
- Der Wildtöter. Hofenberg, 2. Auflage, 2016, Neuauflage der Übersetzung von Gustav Pfizer (1842)
- Wildtöter, neu übersetzt von Günter Löffler. Verlag Neues Leben, Berlin 1976
- Der Wildtöter. Insel-Taschenbuch 179, 1. Auflage, überarbeitete Übersetzung von E. Kolb u. a. durch Rudolf Drescher, Illustrationen von D. E. Darley, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-458-01879-4
Weblinks
- James Fenimore Cooper: The Deerslayer. Online-Text, Project Gutenberg.
Vorlage:Navigationsleiste Lederstrumpf-Zyklus
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Der Wildtöter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |