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Dietrich Strothmann
Dietrich Strothmann (* 2. Juli 1927 in Berlin) ist ein deutscher Journalist. Er hat als Prozessbeobachter in der BRD einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des Holocaust geleistet.[1]
Leben
Strothmann wurde 1927 als Sohn eines Lehrers und einer Pastorentochter in Berlin geboren.[2] Sein Vater war Mitglied der NSDAP und arbeitete später als Direktor einer Gewerbeschule in Berlin und mit dem Titel Oberschulrat in Breslau.[2]
Strothmann wuchs im Arbeiterbezirk Berlin-Gesundbrunnen auf und besuchte die Gontard-Oberschule für Jungen.[2] Er war Mitglied der Hitlerjugend.[2] Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Flakhelfer, zum Reichsarbeitsdienst und als Soldat herangezogen.[2] Er studierte nach der Kriegsgefangenschaft[3] und dem Abitur Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und wurde 1958 an der Philosophischen Fakultät mit der Dissertation Das System der nationalsozialistischen Schrifttumspolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich zum Dr. phil. promoviert; 1985 erschien das Werk in der vierten Auflage.
1959 wurde er politischer Redakteur bei der Neuen Ruhr Zeitung in Essen; 1961 wechselte er zur Wochenzeitung Die Zeit in Hamburg.[4] Er war Prozessbeobachter in zahlreichen Prozessen gegen NS-Verbrecher in der BRD[5] u.a. bei den Auschwitzprozessen in Frankfurt am Main und im Majdanek-Prozess in Düsseldorf.
Auszeichnungen
- 1964: Theodor-Wolff-Preis
Schriften (Auswahl)
- Nationalsozialistische Literaturpolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Band 13). Bouvier, Bonn 1960. (4. Auflage, 1985)
- mit Erich Lüth: Leben, Kampf und Tod im Ghetto Warschau. Ansprachen. Kuratorium für staatsbürgerliche Bildung, Hamburg 1964.
- hrsg.: Die Bundespräsidenten. Das Amt, die Staatsoberhäupter, die Bewerber 1994 (= Zeit-Punkte, 1994 Nr. 2). Zeitverlag Bucerius, Hamburg 1994.
Weblinks
- Artikel von Dietrich Strothmann (Die Zeit)
Einzelnachweise
- ↑ Peter Reichel: Der Nationalsozialismus vor Gericht und die Rückkehr zum Rechtsstaat. In: Peter Reichel, Harald Schmid, Peter Steinbach (Hrsg.): Der Nationalsozialismus. Die zweite Geschichte. Überwindung, Deutung, Erinnerung. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58342-1, S. 58.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Dietrich Strothmann: Alltägliche Jugend. In: Jakob Benecke (Hrsg.): Die Hitler-Jugend 1933 bis 1945. Programmatik, Alltag, Erinnerungen. Eine Dokumentation. Beltz Juventa, Weinheim 2013, ISBN 978-3-7799-2651-1, S. 212 ff.
- ↑ Wolfgang Benz (Hrsg.): Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse, Folgen. Ullstein, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-24329-7, S. 248.
- ↑ Karl Dietrich Bracher (Hrsg.): Nach 25 Jahren. Eine Deutschland Bilanz. Kindler, München 1970, S. 375.
- ↑ Jörg Osterloh, Clemens Vollnhals (Hrsg.): NS-Prozesse und deutsche Öffentlichkeit. Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Band 45). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, S. 17.
Personendaten | |
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NAME | Strothmann, Dietrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1927 |
GEBURTSORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dietrich Strothmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |