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Dire Straits

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Dieser Artikel behandelt die englische Rock-Band Dire Straits. Für ihr gleichnamiges Album, siehe Dire Straits (Album)
Dire Straits
Konzert der Band in Norwegen im Oktober 1985
Konzert der Band in Norwegen im Oktober 1985
Gründung 1977
Auflösung 1995
Genre Rock
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Mark Knopfler
Gitarre David Knopfler (bis 1980)
Bass John Illsley
Schlagzeug Pick Withers (bis 1982)
Letzte Besetzung
Gesang, Gitarre Mark Knopfler
Bass John Illsley
Keyboard Alan Clark (ab 1980)
Keyboard Guy Fletcher (ab 1984)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre Hal Lindes (1980–1984)
Schlagzeug Terry Williams (1982–1988)
Gitarre Jack Sonni (1985–1986)
Schlagzeug Omar Hakim (1985)
Livemitglieder
Saxophon Chris White (ab 1984)
Gitarre Phil Palmer (ab 1990)
Schlagzeug Chris Whitten (ab 1990)
Percussion Danny Cummings (ab 1990)
Pedal-Steel-Gitarre Paul Franklin (ab 1990)

Dire Straits war eine britische Rockband, die von Mark Knopfler und seinem jüngeren Bruder David Knopfler sowie John Illsley und Pick Withers 1977 gegründet wurde. Seit 1995 ist die Band inaktiv. Dire Straits mit ihrem Songwriter Mark Knopfler haben insgesamt 120 Millionen Alben verkauft und zählen damit zu den erfolgreichsten Bands der letzten Jahrzehnte.[1][2]

Geschichte

1977–1983: Durchbruch mit Sultans of Swing

Dire Straits live in Hamburg, 1978

Die Gruppe wurde 1977 von Mark Knopfler, seinem Bruder David Knopfler, John Illsley und Pick Withers gegründet. Der Bandname bedeutet so viel wie „große Pleite“ oder „ernste Notlage“ und spielt auf die finanzielle Situation der Mitglieder in der Anfangszeit der Gruppe an.

1977 schickten Dire Straits eine Demokassette an den Sender BBC. Die Aufnahmen wurden oft im Radio gespielt, so dass Plattenfirmen auf die Band aufmerksam wurden. Dire Straits bekamen einen Plattenvertrag und das Management übernahm Ed Bicknell, der Mark Knopfler bis 2000 auch auf seinen Solopfaden begleitete. Ihr Debütalbum Dire Straits wurde in Großbritannien anfangs kaum beachtet, es ging auf dem Höhepunkt der Punk-Welle zunächst unter. In den Niederlanden, Deutschland und später auch in den USA entwickelte sich das Album allerdings zu einem Erfolg. Das Album und die ausgekoppelten Singles Down to the Waterline und besonders Sultans of Swing stellten Mark Knopfler als Sänger, Komponisten und vor allem als Gitarristen in den Mittelpunkt.

Nach dem zweiten Album Communiqué (1978) mit Songs wie Once Upon a Time in the West oder Portobello Belle kam dann 1980 mit dem dritten Album Making Movies der endgültige Durchbruch. Während der Aufnahmen zu diesem Album verließ Gitarrist David Knopfler die Band, weil er der dominanten Rolle seines Bruders zunehmend ablehnend gegenüberstand und sich musikalisch eingeengt fühlte. Er wollte auch eigene Beiträge einbringen, fand damit in der Gruppe aber kein Gehör.

David Knopfler wurde schließlich durch den Amerikaner Hal Lindes ersetzt. Zudem wurde für die darauffolgende Tournee der Keyboarder Alan Clark, der wie Knopfler aus Newcastle upon Tyne stammt, als festes Mitglied in die Band geholt. Making Movies entwickelte sich zum Dauerbrenner. Fans erlebten die sorgfältige Produktion des Albums als besonderen Hörgenuss unter Kopfhörern. Die Single Romeo and Juliet erreichte 1981 Platz 8 der britischen Hitliste.

Eine weitere Steigerung der Plattenverkäufe erzielten Dire Straits 1982 mit dem Album Love over Gold - nach den Aufnahmen von Love over Gold verließ Schlagzeuger Pick Withers die Band, er wurde durch den Rock'n'Roll-Drummer Terry Williams ersetzt - und der Single Private Investigations. Das im Juli 1983 im Hammersmith Odeon in London aufgenommene Livealbum Alchemy festigte ihren Status als herausragende Live-Band.

1985–1993: Höhepunkt mit Brothers in Arms

Mark Knopfler bei einem Auftritt

Nach einer Pause erschien 1985 das Album Brothers in Arms, das die Band auf der Insel Montserrat aufgenommen hatte. Es war eines der ersten Alben einer schon international erfolgreichen Band, das digital produziert wurde und damit zum Durchbruch der Compact Disc (CD) und zur Ablösung der Vinyl-Schallplatte beitrug. Während der Aufnahmen stieß der zweite Keyboarder Guy Fletcher dazu. Passend zum neuen Medium CD erschien die Platte in zwei Fassungen (die CD ist gute zehn Minuten länger als die LP). Philips und Sony legten sogar beim Kauf eines CD-Players einige Monate lang eine Brothers-in-Arms-CD bei.

Die Singles So Far Away, Money for Nothing, Walk of Life und das Titellied sicherten der Band bis Ende 1986 millionenfache Albumverkäufe und Top-10-Single-Erfolge. Im Juli 1985 waren Dire Straits auch beim Live-Aid-Konzert im Londoner Wembley-Stadion mit Money for Nothing (mit der Unterstützung von Sting) und Sultans of Swing zu hören. Nach einer ausgedehnten Tour, auf der sie Verstärkung erhielten durch den Saxophonisten Chris White, verschwand die Band von der Bildfläche. Mitte 1987 meldete das britische Musikmagazin New Musical Express, Dire Straits hätten sich aufgelöst, ohne darauf Widerspruch zu ernten.

Im Juni 1988 meldete sich die Band anlässlich des 70. Geburtstages von Nelson Mandela zurück. Als Haupt-Act spielten sie etwa 57 Minuten lang im Wembley Stadium – zusammen mit dem populären Gastgitarristen Eric Clapton (Walk of Life, Sultans of Swing, Romeo and Juliet, Money for Nothing, Brothers in Arms, Wonderful Tonight, Solid Rock).

1990 nahmen Knopfler, Illsley, Fletcher und Clark mit Studiomusikern ihr sechstes und letztes Studioalbum auf: On Every Street. Die Singles Calling Elvis und Heavy Fuel waren im Vergleich zu den früheren zwar weniger, das Album aber dennoch kommerziell erfolgreich. Die folgende letzte Welttournee mit der Besetzung Knopfler, Illsley, Fletcher, Clark, erweitert durch den Saxophonisten Chris White, den zweiten Gitarristen Phil Palmer, den Schlagzeuger Chris Whitten, den Perkussionisten Danny Cummings und den Pedal-Steel-Gitarristen Paul Franklin, dauerte 14 Monate und bestand aus etwa 300 Konzerten. Im Oktober 1992 mischte Knopfler das Livealbum On the Night aus zwei Konzerten in Frankreich und den Niederlanden zusammen. Seither fand die Band, obwohl nie offiziell aufgelöst, nicht wieder zusammen.

Mark Knopfler widmete sich seiner Solokarriere mit Musikern aus der Nashville-Szene und seinem Bandkollegen Guy Fletcher.

1995–heute: Auflösung und Wiedervereinigungen

Mark Knopfler bei einem Auftritt

1995 äußerte Mark Knopfler den Wunsch, nicht mehr weltweit auf Tournee zu gehen.

Am 19. Juni 1999 traten Mark Knopfler, John Illsley, Alan Clark und Guy Fletcher, verstärkt durch Ed Bicknell am Schlagzeug, ein letztes Mal als Band auf John Illsleys Hochzeit auf.

Seit der inoffiziellen Trennung hat Mark Knopfler kein Interesse daran geäußert, die Band wieder zusammenzuführen, obwohl Guy Fletcher an fast allen von Knopflers Solowerken beteiligt war. 2007 sagte Knopfler, dass er den weltweiten Ruhm auf dem Höhepunkt der Dire Straits nicht vermisse („Es wurde einfach zu viel“).

Im Oktober 2008 sagte John Illsley dem englischen Sender BBC, dass er an einer Wiedervereinigungstour mit Dire Straits interessiert sei. Gleichzeitig erwähnte er jedoch auch, dass Mark Knopfler momentan kein Interesse daran habe, weil er als Solo-Künstler großen Erfolg habe. Knopfler lehnte eine entsprechende Anfrage von Illsley ab.

Anfang 2011 gründete der ehemalige Dire-Straits-Keyboarder Alan Clark die Band "The Straits".[3]

Musikstil

Charakteristisch für Dire Straits sind Alben mit vergleichsweise wenigen, aber langen Liedern. Diese werden auch als Balladen beschrieben, stechen aber vor allem durch die technisch überaus versierte Handhabung der Instrumente, insbesondere der Gitarren hervor. Hierbei fällt Mark Knopflers kantable Melodiegestaltung auf, der seiner Gitarre bei Soli und/oder Instrumentaleinleitungen einen besonders weichen und singenden Ton entlockt. Viele Lieder beginnen mit einem sehr langen Intro, der Gesang setzt oft eher relativ spät ein. Anders als in der Popmusik üblich, findet sich hier keine gleichmäßige Struktur mit klaren Wiederholungen und Refrains. Stattdessen sind viele Lieder auf einen Höhepunkt angelegt und enden mit einem längeren Outro, das zum Teil selbst einen weiteren Höhepunkt darstellt. Ein Beispiel ist der Song Telegraph Road, der in einer 14 Minuten langen Studiofassung auf dem Album Love over Gold erschien, Where Do You Think You´re Going vom Album Communiqué, Tunnel of Love (Making Movies), On Every Street aus dem gleichnamigen Album oder auch Speedway at Nazareth aus dem Sailing to Philadelphia-Soloalbum Knopflers.

Mitgliedschaften in der Band (1977 bis 1995)

Diskografie

Studioalben

EPs

Livealben

  • 1984: Alchemy (Doppelalbum)
  • 1993: On the Night
  • 1995: Live at The BBC (Konzert 1978, Tunnel of Love von 1981)

Kompilationen

  • 1988: Money for Nothing (1978–85)
  • 1997: Money for Nothing (1978–85; Wiederveröffentlichung als 24 Karat Gold-CD, Label: Phono Music/Zounds)
  • 1998: Sultans of Swing: The Very Best of (1978–93; HDCD-Mastering, auch als 'Limited Edition' Doppel-CD. CD 2: Mark Knopfler Live at the Royal Albert Hall, London aus 1996 – 7 Titel)
  • 2005: Private Investigations - The Best of (Doppel-CD, umfasst neben Dire Straits auch die Solokarriere von Mark Knopfler)

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dire Straits aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.