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Diskussion:Kenneth Duberstein
tachles, 8.3.2022:
Kenneth Duberstein verstorben
Der ex-Stabschef von Ronald Reagan im Weissen Haus wurde 77 Jahre alt.
Am letzten Mittwoch ist an einem Washingtoner Spital Kenneth Duberstein verstorben. Eine Todesursache wurde anhin nicht bekannt, aber der ehemalige Stabschef von Ronald Reagan im Weissen Haus hatte ein erbliches Nierenleiden und 2014 eine Transplantation erhalten. Der Spender war Dubersteins Sohn Andrew.
1944 in Brooklyn als Sohn einer Lehrerin und eines Fundraisers für die Boy Scouts geboren, war Duberstein über Jahrzehnte ein Insider unter Insidern in Washington. Die «New York Times» würdigt ihn nun als (auch körperlich) grossen Mann mit einer offenen und zugänglichen Art, der die Hektik und das Drama der Politik nicht allein als Student dieses Fachs zu schätzen lernte. Von Haus aus Republikaner, als die Partei noch im Norden und Nordosten einen liberalen Flügel hatte, war der junge Duberstein Praktikant bei dem New Yorker Senator Jacob Javits und übernahm freiwillige Fahrerdienste, um mehr Zeit mit dem beliebten Republikaner verbringen zu können. Anschliessend war er fest für Javits in Washington tätig und stieg während der Ford-Administration in die Führungsebene des Arbeitsministeriums auf.
1981 trat Duberstein in die Reagan-Regierung ein und avancierte im Sommer 1988 zum Stabschef. Zuvor hatte er Reagan an einem Tiefpunkt dessen Präsidentschaft zu einer «Mea Culpa-Rede» bewegt. 1987 stand Reagan aufgrund der Iran-Kontra-Affäre und hoher Inflation schwer unter Druck. Reagan gestand schliesslich eigene Fehler ein hat nach Ansicht von Historikern so seine Präsidentschaft gerettet. Am Ende seiner Amtszeit galt Duberstein bereits als «Weiser» und exzellent vernetzter Kenner der amerikanischen Politik. Sein Rat wurde nun von Konzernen wie Boeing gesucht, wo er einen seiner zahlreichen Vorstands-Posten bezog. Mit der eigenen Lobby-Firma Duberstein Group vertrat er Grossunternehmen aber auch die Major League Baseball.
Daneben blieb er am Beirat der Kennedy School of Government an der Harvard University, der Brookings Institution oder dem Council on Foreign Relations engagiert. Politisch blieb sich Duberstein nicht allein mit Freundschaften bei beiden Parteien treu – als John McCain 2008 Sarah Palin zur Vize-Kandidatin kürte, trat er öffentlich für Barack Obama ein.
Unvergessen bleiben nicht allein die von Duberstein initiierten Treffen ehemaliger und des aktiven Stabschefs, sondern auch der Rat an seine Nachfolger: Diese sollten erstens bescheiden bleiben und nie vergessen, dass sie Angestellte sind; zweitens gelte es, eine freundschaftliche Beziehung zur First Lady zu pflegen. Und drittens seien Stabschefs «Realitäts-Therapisten», die Präsidenten auch in harten Zeiten reinen Wein einschenken. Diesen Dienst soll Duberstein nach seinem Wechsel aus der Regierungsarbeiten vielen Persönlichkeiten in Washington geleistet haben