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Diskussion:Lee Konitz

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tachles Newsletter 24.4.2020:

Jazz-Ikone

Letzte Woche ist in Manhattan Lee Konitz dem Coronavirus erlegen, für Fans, Kritiker, nicht zuletzt aber andere Musiker eine der wichtigsten Figuren des Jazz in der Nachkriegszeit. Der Saxophonist wurde 92 Jahre alt. Konitz wurde in Chicago als jüngster Sohn jüdischer Immigranten aus dem Zaren- und dem österreichischen Kaiserreich geboren. Früh von Benny Goodman begeistert, überredete er die Eltern, die eine Wäscherei betrieben, ihm eine Klarinette zu kaufen. Konitz wechselte später zum Saxophon und bewies ausreichend Talent, um schon als 18-Jähriger in Orchestern Anstellung zu finden. Wie so viele Jazzer seiner Generation stand er zunächst unter dem Einfluss des Bebop-Giganten Charlie Parker, fand jedoch bald in überraschenden Improvisationen einen eigenen verhaltenen, gleichzeitig aber virtuosen Stil. Ein Ortswechsel nach New York brachte Konitz Ende der 1940er-Jahre mit Miles Davis und dem Pianisten Lenny Tristano zusammen. Er wurde Mitglied des legendären neunköpfigen Orchesters von Davis, das als Wiege des Cool Jazz gilt. Konitz trat bis in die letzten Monate auf. Von Lungenproblemen geplagt, unterbrach er dabei mitunter sein Spiel und setzte Improvisationen mit der eigenen Stimme fort. Er hat dazu bereits an einem Interview in den 1970er-Jahren erklärt: «Ich bin für jede Auftrittsmöglichkeit dankbar.»