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Diskussion:Peter Green
tachles 27.7.2020:
Der Blues-Gitarrist und Gründer von «Fleetwood Mac» wurde 73 Jahre alt.
Seiner Zeit voraus und massiv einflussreich: So rühmt der «Guardian» in einem Nachruf den Gitarristen und Komponisten Peter Green, der am Samstag 73-jährig verstorben ist. Genauere Informationen liegen anhin nicht vor. Anwälte seiner Familie teilten lediglich mit, der 1946 als Peter Allen Greenbaum geborene Sohn einer jüdischen Familie im Londoner East End sei «friedlich im Schlaf» verschieden.
Green war eine der zentralen, aber auch tragischen Figuren der fruchtbaren Blues-Szene in Grossbritannien nach 1965. Er hat den Höhepunkt seiner Laufbahn als Gitarrist und Komponist bereits mit Anfang 20 erreicht, ehe ihn anscheinend durch massiven LSD-Genuss intensivierte Geistesstörungen auf ein Seitengleis schoben. Angeregt von einem älteren Bruder, hatte Green als Elfjähriger mit der Gitarre begonnen. Als Teenager spielte er in diversen Bands, ehe er 1966 von John Mayall für dessen erfolgreiche Band «The Bluesbreakers» angeheuert wurde. Dort fiel ihm die historische Herausforderung zu, Eric Clapton zu ersetzen. Dieser hatte Mayall verlassen, um «Cream» zu gründen.
Green gewann bald die Herzen der Fans, spielte ein erfolgreiches Album mit Mayall ein und warb dem Band-Leader sodann die «Rhythm Section» ab – den Schlagzeuger Mick Fleetwood und den Bassisten John McVie. Daher der Name der neuen Band: «Fleetwood Mac». Zunächst wie Mayall noch dem schwarzen Blues eines Elmore James verpflichtet, markierte die Gruppe bald musikalisches Neuland. Schlüssel dazu war das ebenso emotionale, wie technisch kompetente Spiel von Green und dessen Kompositionen wie «Black Magic Woman» – wenig später ein Welthit für Carlos Santana. Mit dem Album «Then Play On», vor allem aber der von Green komponierten Instrumental-Single «Albatross» gelangen der Gruppe 1968/9 massive Erfolge. Im Frühjahr 1970 folgte «Green Manalishi (With the Two Prong Crown)», ein Mid-Tempo, um Geld und Dämonen kreisendes Hard Rock-Stück, das als Anzeichen für die zunehmenden, geistigen Probleme von Green gilt.
Nachdem die übrigen Mitglieder sein Drängen ablehnten, ihre Einkommen an wohltätige Zwecke zu geben, verliess Green die Band. Er konnte zwar Solo-Alben einspielen und bis in die jüngere Zeit immer wieder Bands wie 1999 die «Peter Green Splinter Group» formieren, aber ein Fleetwood Mac vergleichbarer Erfolg blieb Green verwehrt. Er verbrachte längere Zeit in psychiatrischen Anstalten, soll mit Elektroschocks behandelt worden sein und war auch mittellos. Seit der Jahrtausendwende fand er als Rock-Pionier neues Interesse. Im Februar versammelten sich Weggefährten und Bewunderer für das vielbeachtete Konzert «Mick Fleetwood and Friends Tribute to Peter Green» im Londoner Palladium. Er selbst nahm daran jedoch nicht teil (Link).
Nun reagieren Musiker weltweit mit Trauer auf den Tod von Green. Hier sei nur Yussuf Islam (Cat Stevens) zitiert: «Gott segne den unbeschreiblichen Peter Green, einen unbesungenen Helden musikalischer Integrität, Innovation und Spiritualität. Nachdem er Fleetwood Mac 1970 verlassen hatte, um ein wirkliches Leben zu führen und seinen Reichtum wohltätigen Zwecken spendete, wurde er ein Vorbild für mich».