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Dottersack
Der Dottersack (lat. Saccus vitellinus) ist das ausschließliche Ernährungsorgan der Embryonen der eierlegenden Wirbeltiere. Lebend gebärende Haie, Reptilien und Säugetiere bilden meist zusätzlich Plazenten aus, die im Laufe der weiteren Embryonalentwicklung mehr oder weniger die komplette Ernährung über den mütterlichen Blutkreislauf sicherstellen. Bei den dotterarmen Eizellen der höheren Säugetiere ist der Dottersack nicht nur ein stammesgeschichtliches Überbleibsel (Rudiment), sondern ein in der Frühphase notwendiges Element. Beim Menschen erreicht er eine Größe von bis zu 5 mm und übernimmt vor der Ausbildung der Leber zum Teil deren Stoffwechselfunktion. Aus der Wand des Dottersackes gehen die Keimzellen sowie die Stammzellen für die Blutbildung hervor. Mit der Abschnürung des Darmrohres vom Dottersack und der lateralen Abfaltung der Embryonalanlage liegt der kleine Dottersack in der Chorionhöhle und steht mit dem Darm über den Dottergang in Verbindung. Das Darmrohr gliedert sich aus dem Dach des Dottersackes aus. Bei einigen Säugetieren (z. B. Pferde, Hunde, Katzen) bildet sich vorübergehend eine echte Dottersackplazenta aus und der Dottersack bleibt als kleines Säckchen bis zur Geburt erhalten.
Literatur
- Bertram Schnorr, Monika Kressin: Embryologie der Haustiere. 5. Auflage. Enke, Stuttgart 2006, ISBN 3-8304-1061-1.
Embryo des ovoviviparen Engelhais mit Dottersack
Querschnitt durch den Dottersack eines Hundes. Beachte die zahlreichen Blutzellen in der Dottersackwand. Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme
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