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David Povarsky

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David Povarsky

David Povarsky (geb. 1902; gest. 1999 / 6. Adar 5759) war ein bedeutender talmudischer Gelehrter und mehr als fünfzig Jahre Rosch Jeschiwat Ponivez.

Leben

Rabbi Dovid kam in der Stadt Luban in Russland 1902 zur Welt. Sein Vater liess ihn nie aus den Augen und stellte auch private Lehrer an, um seinen Sohn Tora zu lehren. Schon in zartem Alter konnte man sehen, dass er zu Grossem bestimmt war. Im Alter von zwölf Jahren brachte ihn sein Vater nach Slozk zur Jeschiwa von Reb Isser Salman Melzer.

Reb Isser Salman erkannte sofort, was für ein wertvolles Gefäss vor ihm stand und wollte ihm deshalb die besten Bachurim zum Chawruta-Lernen zur Verfügung stellen. Sein Vater wollte jedoch unter keinen Umständen, dass er mit den älteren Bachurim lernte, und so brachte er ihn wieder zurück nach Hause. Dort lernte er dann ein halbes Jahr lang mit Raw Mosche Feinstein Chawruta, bis sein Vater sich mit Reb Isser Salman darauf einigte, dass Reb Dovid zwar mit Bachurim seines Alters lernen, jedoch den Schiur beim Rosch Jeschiwa, Reb Isser Salman, besuchen werde. So lernte Reb Dovid dort bis zum Jahr 1916.

Dann riet ihm sein Vater, er solle nach Kelm in die Jeschiwa von Raw Jerucham Lebovitz reisen. Auf dem Weg dorthin stoppte er in der Stadt Kovna, um etwas "Luft" der Jeschiwa in Slobodka zu atmen. Der Alte von Slobodka erkannte auch sofort, welcher Diamant sich bei ihm in der Jeschiwa aufhielt, und forderte ihn auf, einige Tage zu bleiben. Als er dann ging und an der Zugstation auf den Zug wartete, der ihn nach Kelm bringen sollte, kam ein Bachur angerannt, der im Auftrag des Alten von Slobodka geschickt worden war, um ihn zu bitten, bis Pessach in der Jeschiwa zu bleiben. Er willigte ein und lernte beim Alten von Slobodka bis Pessach.

Danach fuhr er aber nach Kelm und heftete sich seinem "Raw Muwhak", Reb Jerucham Lebowitz, an. Er blieb an seiner Seite, auch nachdem er die Jeschiwa in Kelm verlassen hatte. Dann begleitete er ihn nach Ponivez, später dann nach Mir. Die Liebe und Wertschätzung für den Lehrer war gegenseitig und Reb Jerucham liebte seinen Talmid als wäre er sein eigenes Einzelkind. Er wusste mit Sicherheit, dass aus ihm ein Gadol werden würde.

In der Jeschiwat Mir lernte er Chawruta mit Reb Chajim Schmulevitz. Das fleissige Lernen von Reb Dovid während der sechs Jahre in der Jeschiwa und seine Grösse in Mussar waren unfassbar. Nach seiner Hochzeit fuhr er für eine gewisse Zeit nach Baranowitz und lernte bei Reb Elchanan Wassermann. Er wurde dort zum Maggid Schiur gewählt und war Reb Elchanan Wassermann besonders nahe. Reb Elchanan erwähnt ihn einige Male in seinem Sefer "Kovetz Schiurim". Reb Jerucham schickte ihn dann für eine gewisse Zeit zur Jeschiwat "Chachmei Lublin", um dort am Lernen von Raw Meir Schapira teilzunehmen. Auch war er Maggid Schiur. Sein erstes Sefer "Jeschuot David" über Choschen Mischpat brachte er zuerst zu Reb Chajim Ozer Grodzinsky nach Wilna. Reb Chajim war vom Sefer beeindruckt und erklärte, dass er das Sefer gerne durchsehen möchte, um dann eine Haskama für das Sefer zu schreiben. Reb Dovids Bescheidenheit liess das aber nicht zu, denn er wollte von ihm nur mündliche und keine schriftlichen Worte hören. Und so verliess ihn Reb Dovid und kehrte nicht zu ihm zurück.

Reb Dovid sagte einmal über sein Treffen mit Reb Chajim Ozer: "Ich habe Reb Chajim Ozer gesehen. Seine Anwesenheit verwandelte mich in eine andere Person!" Während des Zweiten Weltkriegs kam er im Jahr 1940 nach Wilna und konnte nur durch wundersame Fügungen den Verfolgungen der Nazis entkommen. Er fuhr dann zusammen mit Raw Jitzchak Se'ev Soloviezik nach Erez Jisrael.

Anfangs liess sich Reb Dovid in Tel Aviv nieder und erteilte dort in der Jeschiwa Schiurim. Im Jahr 1943 wurde er jedoch von Raw Josef Schlomo Kahanamann aufgefordert, zusammen mit Reb Schmuel Rosowsky als Rosch Jeschiwa der Ponivezer Jeschiwa zu amtieren. Reb Dovid begann dann im Cheschwan des Jahres 5705 (1945), in der Jeschiwa Schiurim zu erteilen, was er dann während mehr als fünfzig Jahren weiterführte. In der Ponivezer Jeschiwa gab es damals nicht so viele Bachurim, und so wurden die Bachurim einfach in zwei Gruppen eingeteilt: die Älteren und die Jüngeren. Reb Dovid und Reb Schmuel wechselten sich jedes halbe Jahr ab. Einer von ihnen erteilte den jüngeren Bachurim den Schiur, während der andere Rosch Jeschiwa den älteren Bachurim seinen Schiur gab. Später kam dann auch noch eine weitere Gruppe, der "Kibbutz" dazu. Beide Rosche Jeschiwa gaben wöchentlich einen Schiur Klali vor dieser Gruppe, und als Raw Schach sich 1952 der Jeschiwa anschloss, sagte er wöchentlich den dritten Schiur Klali.

Reb Dovid verkörperte während all dieser Jahre seines Leben den Fleiss beim Toralernen. Er pflegte um vier Uhr früh in der Jeschiwa zu sein und bis zum Dawenen zu lernen. Als er von einem Bachur gefragt wurde, ob er ihn dabei nachahmen durfte, erwiderte er, dass er sicher die Erlaubnis habe, jedoch nur unter der Bedingung, dass er dadurch sein Tagesprogramm nicht stören liesse. Er machte es sich auch zur Gewohnheit, jeweils stehend mit den Bachurim zu sprechen. Jeden Schiur, den er erteilte, schrieb er zuerst ordentlich in sein Heft nieder, was ihm als eine Vorbereitung auf den Schiur diente. Auf diese Weise sammelte sich eine riesige Anzahl von seinen Chiduschei Tora an, die dann nach seinem Tod angeordnet und gedruckt wurden. Viele Roschei Jeschiwot borgten sich diese Hefte aus, als er noch lebte.

Am Simchat Tora wählte er jeweils einige Bachurim der Jeschiwa aus, die das ganze Schass durchlernen sollten. Er begründete das mit den Worten: "In jeder Jeschiwa benötigt man wenigstens einige Bachurim, die sich im ganzen Schass auskennen."

Reb Dovid Povarsky hatte das Verdienst, Tausende Talmidim heranwachsen zu sehen, und lebte bis ins hohe Alter von 97 Jahren.

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 28. Februar 2014, Seite 13.

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