Dovid Werdiger

Dovid Werdiger (Foto: Baruch Ezagui)

Familienfoto, drei Generationen jüdischer Musik: Dovid Werdiger (Mitte), links: Mordechai Ben David, rechts: dessen Sohn Yeedle Werdyger

Reb Dovid Werdiger (auch David Werdyger und ähnliche Namensformen; geb. 30. Oktober 1919 in Polen; gest. 2. April 2014 in New York) war ein berühmter Chasan und Komponist. Er war in seinen letzten Jahren einer der ältesten Gerrer Chassidim.

Leben

Sein Vater war schon Mitglied des Gerrer Chors. In der Hauptsynagoge in Krakau durfte der sechsjährige Dovid im Chor singen, und als er älter wurde, wurde er vom legendären Reb Jankel Talmud eingeladen, im Chor in Ger, dessen Dirigent Reb Jankel war, zu singen.

Als die Nazis Krakau besetzten, versteckte er sich einige Zeit. Im Arbeits- und Konzentrationslager Plaszow bei Krakau wurde er gefragt, was er tun könne, und – ohne zu wissen warum – hat er geantwortet: "Ich kann singen, ich bin ein professioneller Musiker." Die Nazis beschlossen, dass sie ihn inzwischen am Leben lassen, und so wurde er gerettet.

Später kam er auf die berühmte Schindler-Liste und arbeitete in der Fabrik von Oskar Schindler bis zum Kriegsende. Danach emigrierte er in die Vereinigten Staaten.

Er veröffentlichte Reb Jankel Talmuds beste Melodien "Gerrer Lieder", unter anderen den berühmten Nigun "Loi Seivoschi". Die Schallplatte gilt als eine der ersten jüdischen Musikplatten. Später veröffentlichte er chassidische Melodien von Melitz, Viznitz, Ger und Skulen.

Sein Gesang prägte die chassidische Gesangstradition in den letzten Generationen.

Reb Dovid Werdinger starb im Alter von 94 Jahren in New York.

Sein Sohn ist Mordechai Ben David, der "König der jüdischen Musik".

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 11. April 2014, Seite 17.

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