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Dr. Hoch’s Konservatorium

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Dr. Hoch’s Konservatorium – Musikakademie
Frankfurt am Main
Direktor Mario Liepe
Gründungsjahr 1878
Ort Frankfurt am Main, Deutschland
Studenten/Schüler ca. 1000
Dozenten 80
Abteilungen Studienabteilung
Instrumental- und Gesangspädagogik
Elementare Musikpädagogik
Tonsatz- /Gehörbildungspädagogik
Komposition
Künstlerische Ausbildung
Diplomstudiengang

Pre-College-Frankfurt (PCF)

Abteilung für Studienvorbereitung

Abteilung für Nachwuchs-
und Erwachsenenbildung (ANE)

Basisabteilung

Ballettabteilung
Abteilung für Alte Musik
Abteilung für Neue Musik und Komposition

Website www.dr-hochs.de

Dr. Hoch’s Konservatorium – Musikakademie in Frankfurt am Main wurde am 22. September 1878 als Stiftung des vier Jahre zuvor verstorbenen Frankfurter Bürgers Joseph Hoch als musikalisch-künstlerische Ausbildungsstätte für alle Altersstufen gegründet. In seinem Testament hatte Hoch für ein solches Institut „die Förderung der Musik in jeder Weise und die unentgeltliche Unterweisung unvermögender musikalischer Talente in allen Zweigen der Tonkunst“ verfügt. Hierfür stellte er sein gesamtes Vermögen im Wert von einer Million Goldmark zur Verfügung:

„Für den Fall meines kinderlosen Ablebens, oder für den Fall, dass die von mir hinterlassenen Kinder und Erben ohne Hinterlassenschaft ehelicher Leibeserben sterben würden, ist mein liebster Wille, daß mein gesamtes Vermögen (mit alleiniger Ausnahme des in diesem Testament und seinen Beilagen zu anderen Zwecken bestimmten) dazu diene, um in Frankfurt am Main, meiner Heimatstadt, eine Anstalt für Musik unter dem Namen Dr. Hoch’s Conservatorium zu gründen und zu unterhalten.“

Joseph Hoch: Testament vom 14. Juli 1857

Jährlich wurde ein Geschäftsbericht über den Umfang von Aktivitäten, Lehrkörper und Schüler, Zuwendungen wie auch die Vermögenslage veröffentlicht.[1][2][3]

Datei:100 DM Serie4 Vorderseite.jpg
Vorderseite der 100-DM-Banknote
Datei:100 DM Serie4 Rueckseite.jpg
Rückseite der 100-DM-Banknote

Die Deutsche Bundesbank würdigte die Bedeutung des Konservatoriums, indem sie auf der Rückseite der früheren 100-DM-Banknote das ursprüngliche Institutsgebäude in der Eschersheimer Landstraße 4 darstellte. Die Vorderseite trug ein Bild von Clara Schumann, Dozentin für Klavier.

Dr. Hoch’s Konservatorium erlangte in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens Weltruhm durch seine berühmten Lehrer wie Clara Schumann, Engelbert Humperdinck und Joachim Raff und lockte begabte Schüler wie Hans Pfitzner, Edward MacDowell, Percy Grainger, Paul Hindemith, Ernst Toch und Otto Klemperer an.

Unter Direktor Bernhard Sekles war das Konservatorium in den 20er Jahren seiner Zeit weit voraus: Sekles initiierte 1928 die ersten Jazzklassen weltweit (Leiter: Mátyás Seiber) und 1931 auch eine Abteilung für Musikalische Früherziehung.

Das heute staatlich anerkannte Konservatorium – Musikakademie führt als traditionsreiches und renommiertes Ausbildungsinstitut in seiner „Abteilung für Nachwuchs- und Erwachsenenbildung“ (ANE) von der Musikalische Frühförderung über Instrumental- und Gesangsunterricht, Ballett, Alte Musik, Neue Musik/Komposition bis hin zu verschiedenen Kursen im Bereich Musiktheorie eine nicht-berufliche Musikausbildung für Interessenten jeden Alters bis zur Studienvorbereitung (Pre-College-Frankfurt) durch. In der Abteilung „Studienvorbereitung“ werden Hochbegabte gezielt auf eine Aufnahmeprüfung an einer Hochschule/Konservatorium/Musikakademie vorbereitet.

In der Studienabteilung werden angehende Berufsmusiker ohne Altersbegrenzung nach Absolvieren eines rund 8-semestrigen Studiums mit den Abschlüssen akademisches Diplom, Staatliche Musiklehrerprüfung und Künstlerische Reifeprüfung ausgebildet.

Zeittafel

(nach Peter Cahn und Festschrift 125 Jahre Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt am Main)

Clara Schumann, 1878, erste Klavierlehrerin am Konservatorium 1878–1892
Clara Schumann auf dem 100-DM-Schein
Saalhof um 1900. Domizil des Hoch’schen Konservatoriums von 1878 bis 1888
Eschersheimer Landstraße 4. Dr. Hoch’s Konservatorium um 1900. Domizil des Konservatoriums von 1888 bis 1943
Eschersheimer Landstraße 4. Volksbildungsheim. Domizil des Hoch’schen Konservatoriums von 1951 bis 1988
Hebelstrasse 15–19. Philanthropin Frankfurt, Domizil des Hoch’schen Konservatoriums von 1986 bis 2004
Bildungszentrum Ostend: Sonnemannstr. 16. Domizil des Dr. Hoch’s Konservatorium - Musikakademie seit 2005

1857: Joseph Hoch (1815-74) setzte am 14. Juli die Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium als Haupterbin seines Vermögens ein. Hoch starb am 19. September 1874.

  • 1876: Landesherrliche Bestätigung der Stiftung (16. März).
  • 1877: 16. Februar: Bestätigung des Stiftungskuratoriums durch den Frankfurter Magistrat; Vorsitz: Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein, damalige Oberbürgermeister, (bis 1890).
    Juni: Joachim Raff wurde zum ersten Direktor gewählt.
  • 1878: 22. September: Eröffnungsfeier im Saalhof.
    20. Oktober: 50-jähriges Künstlerjubiläum Clara Schumanns.
  • 1879: 10. Februar: erster Übungsabend.
    9. Juni: Besuch Franz Liszts.
  • 1880: Schwere Differenzen zwischen Raff und Julius Stockhausen, der am 1. September ausschied.
  • 1882: Joachim Raff starb am 24. Juni. Als Nachfolger wurde am 11. November Bernhard Scholz verpflichtet.
  • 1883: 21. Januar: Sezession der Raff-Anhänger, die im April zur Eröffnung des Raff-Konservatoriums führte.
    21. März: Bernhard Scholz trat sein Amt an.
  • 1884: Julius Stockhausen schied abermals aus (1. April).
    September: Eröffnung des Seminars für Musiklehrer (Leitung: Iwan Knorr).
  • 1886: September: Eröffnung der Vorschule: Hans Pfitzner studierte am Hoch’schen Konservatorium (als Stipendiat) bis 1890.
  • 1888: 29. April: Einweihung des neuen Konservatoriumsgebäudes: Eschersheimer Landstraße 4.
  • 1890: Theodor Mettenheimer übernahm den Vorsitz im Kuratorium. Staatssubvention für jeweils 2 Stipendiaten. Engelbert Humperdincks Lehrtätigkeit (1890-97).
  • 1892: Clara Schumann schied aus. Das Hoch’sche Konservatorium übernahm die Ausbildung der Stipendiaten der Mozart-Stiftung.
  • 1896: Clara Schumann starb am 20. Mai.
  • 1901: Heinrich Hanau wurde Stiftungsvorsitzender (bis 1904).
  • 1904: Emil Sulzbach zum Vorsitzenden berufen (bis 1923).
  • 1908: Bernhard Scholz trat zurück. Iwan Knorr wird Direktor. Eröffnung der Orchesterschule.
  • 1909: Paul Hindemith als Stipendiat in die Klasse Rebner aufgenommen.
  • 1916: Am 22. Januar starb Iwan Knorr, am 1. Mai übernahm Waldemar von Baußnern das Amt des Direktors.[4]
  • 1918: Eröffnung des Schulgesang-Seminars.
  • 1921: Spannungen zwischen Kuratorium und Direktor. Die Geldentwertung nötigte die Stiftung, Zuschüsse von Stadt und Staat zu erbitten. Hochschulpläne für Frankfurt (Leo Kestenberg).
  • 1923: Am 27. April schied Waldemar von Bausznern aus. Denkschrift der Stadt Frankfurt. Hermann Scherchen bewarb sich um die Stelle des Direktors. Rücktritt Emil Sulzbachs.
  • 1924: Bernhard Sekles wird Direktor. Eröffnung der Opernschule. Oswald Feis übernahm den Vorsitz im Kuratorium.
  • 1926: Privatmusiklehrerseminar und „Konservatorium für Musikhörende“ eröffnet.
  • 1928: Eröffnung der erste akademische Jazz-Klasse unter Leitung von Matyás Seiber. Konzerte im Volksbildungsheim (Hermann von Schmeidel).
  • 1931: Einrichtung Musikalischer Früherziehungskurse.
  • 1933: Entlassung des Direktors Bernhard Sekles und sämtlicher jüdischer und ausländischer Lehrkräfte (10. April).
    Stiftungsvorsitzender wurde Hans Rumpf, Direktor Bertil Wetzelsberger.
    17. Oktober: Eröffnung der „Hochschule für Musik und Theater der Stadt Frankfurt am Main“ ohne Genehmigung des Kultusministers. Wachsender Einfluss des Generalintendanten Hans Meißner.
  • 1936: Hermann Reutter wurde Direktor.
  • 1937: 19. Oktober: Vertrag zwischen der Stadt Frankfurt und der Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium über die Errichtung einer Staatlichen Hochschule für Musik.
  • 1938: 1. April: Eröffnung der Staatlichen Hochschule. Das Konservatorium wurde zur Vorschule degradiert.
  • 1943: 4. Oktober: Zerstörung des Konservatoriumsgebäudes bei einem Luftangriff. Übersiedlung ins Passavant-Gontard’sche Palais.
  • 1944: Februar: Zerstörung des Palais bei einem Bombenangriff der Luftangriffe auf Frankfurt am Main.
  • 1947: Wiedereröffnung der Abteilung für Kirchenmusik im April, der Abteilung für Schulmusik im Herbst.
  • 1950: Walther Davisson wurde „Künstlerischer Leiter“ der Hochschule.
  • 1951: Wiederbeginn der Arbeit des Hoch’schen Konservatoriums in einem Gebäude, das auf dem Trümmergelände Eschenheimer Landstr. 4 (Volksbildungsheim) errichtet wurde. Als Stiftungsvorsitzender fungierte jeweils ein hauptamtlicher Stadtrat.
  • 1954: Die Leitung von Hochschule und Konservatorium wurde einem Direktorium übertragen (Walther Davisson).
  • 1958: Philipp Mohler wird Direktor der Hochschule und – in Personalunion – des Hoch’schen Konservatoriums.
  • 1967: Der Frankfurter Magistrat annullierte den Vertrag von 1937.
  • 1971: Pläne zur Fusion des Konservatoriums mit der Jugendmusikschule stießen auf Ablehnung. Das Konservatorium wurde zu einem Bindeglied zwischen Musikschule und Musikhochschule ausgebaut.
  • 1973: Philipp Mohler legte die Leitung des Hoch’schen Konservatoriums nieder. Klaus Volk wurde Direktor des Konservatoriums und – in Personalunion – der Jugendmusikschule.
  • 1977: Klaus Volk schied aus. Kommissarischer Leiter des Konservatoriums wurde zunächst der Rektor der Musikhochschule, Hans Dieter Resch, dann (1978) Alois Kottmann. In seine Amtszeit fiel die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Instituts. Stadtrat Bernhard Mihm wurde Stiftungsvorsitzender.
  • 1979: Frank Stähle wurde Direktor. Unter seiner Leitung wurde ein neuer Strukturplan realisiert und die Berufsausbildung am Institut wieder ins Leben gerufen.
  • 1981: Das Konservatorium, bisher nur mehr aus einer „ Laienabteilung“ für Instrumentalisten oder Sänger, der Ballett- und Jazzklasse bestehend, wurde um eine Hochschulvorbereitung im Vollstudium, eine Abteilung für Alte Musik und einer Abteilung für Neue Musik erweitert.
  • 1982: Einrichtung eines Seminars für Musikkritik und vergleichende Interpretation. Chor und Orchester des Konservatoriums wurden wieder ins Leben gerufen. Erweiterung des musiktheoretischen Fachbereichs.
  • 1985: Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst erteilte dem Konservatorium den Auftrag zur Ausbildung von Musikerziehern mit dem Abschluss der „Staatlichen Musiklehrerprüfung“.
  • 1986: Umbaumaßnahmen am Gebäude Philanthropin, einer ehemaligen jüdischen Schule, durch die Frankfurter Aufbau AG. Einzug ins Philanthropin: 1986–1989.
  • 1989: Einzug ins Philanthropin vollendet. Einweihungsfeierlichkeiten am 9. Februar. Stadträtin Jutta Ebeling löst Bernhard Mihm als Stiftungsvorsitzende ab.
  • 1995: Ein Vertrag zwischen Musikhochschule und Konservatorium wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst bestätigt. Dieser Kooperationsvertrag eröffnete u. a. den Studierenden des Konservatoriums den Diplomzugang.
  • 2002: Mit Wirkung zum 1. Januar wurde der Studienabteilung der Status einer Musikakademie zuerkannt.
  • 2003: Neuer Vertrag mit der Hochschule, der hessenweit Gültigkeit hat. Das Hoch’sche Konservatorium beging sein 125-jähriges Bestehen mit einem Festakt am 21. September.
  • 2005: Einzug in das neu entstandene Bildungszentrum Ostend (BZO).
  • 2007: Frank Stähle schied aus. Werner Wilde wurde Kommissarischer Direktor für ein Jahr.
  • 2008: Mario Liepe wurde Direktor.

Direktoren

Der erste Direktor: Joachim Raff. Bild ca. 1878

Bekannte Lehrer

Engelbert Humperdinck komponierte Hänsel und Gretel in Frankfurt am Main ca. 1891

Bekannte Schüler

Hans Pfitzner studiert Komposition und Klavier am Konservatorium
Paul Hindemith mit 28 Jahren (1923). Hindemith studierte Violine und Komposition am Konservatorium

Andere Lehrer

Andere Schüler

Hermine Spies (1892) bildete ihre Stimme bei dem Bariton Julius Stockhausen
Oskar Fried, studierte 1891–92 bei Iwan Knorr

Fragwürdig für die Listen: Bekannte Lehrer und Schüler

  • Theodor W. Adorno Privatunterricht bei Bernhard Sekles (Komposition) und Eduard Jung (Klavier)
  • Hans von Bülow Unterrichtete am Raff-Konservatorium in Frankfurt

Literatur

  • Nicolas Slonimsky (Hrsg.): Baker’s Biographical Dictionary of Musicians. 5th edition completely revised. Schirmer, New York NY 1958.
  • Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium. Joseph Hoch zum 100. Todestag. Kramer, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-7829-0152-5.
  • Peter Cahn: Das Hoch’sche Konservatorium in Frankfurt am Main (1878–1978). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-7829-0214-9 (Zugleich: Frankfurt am Main, Univ., Diss., 1980).
Zeittafel bis 1977: mit freundlicher Genehmigung von Peter Cahn, Frankfurt.
  • Werner Wilde (Red.): Festschrift 125 Jahre Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium Frankfurt am Main. Stiftung Dr. Hoch’s Konservatorium, Frankfurt am Main 2003.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einundvierzigster Jahresbericht für 1918/19 (PDF; 14,8 MB) S. 3
  2. Zweiundvierzigster Jahresbericht für 1919/20 (PDF; 12,6 MB) S. 3
  3. Jahresberichte ab 1878 bis 1921, abgerufen am 23. Juli 2012
  4. Achtunddreißigster Jahresbericht für 1915/16 (PDF; 24,1 MB), S. 3
  5. Carl Friedberg in der englischsprachigen Wikipedia (auch: Karl)
  6. Norman O’Neill in der englischsprachigen Wikipedia
  7. Frederick Septimus Kelly in der englischsprachigen Wikipedia
  8. Leonard Borwick in der englischsprachigen Wikipedia
50.1101838.699863
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