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Draviden
Als Draviden oder dravidische Völker werden die Volksgruppen bezeichnet, die eine der dravidischen Sprachen sprechen. Hierzu gehören hauptsächlich die Tamilen, Telugus, Kannadigas und Malayalis, die in den vier südlichsten Bundesstaaten Indiens bzw. (im Fall der Tamilen) auch auf Sri Lanka beheimatet sind, sowie Angehörige kleinerer dravidischsprachiger Ethnien in Zentralindien und Pakistan.
Den Begriff „dravidisch“ prägte Robert Caldwell in seinem Werk Comparative Grammar of the Dravidian or South Indian Family of Languages (1856), durch das die bereits vierzig Jahre zuvor von Francis Whyte Ellis entdeckte Verwandtschaft der Sprachen Südindiens allgemeine Bekanntheit erlangte. Dabei griff Caldwell auf das Sanskrit-Wort drāviḍa zurück, das bereits von klassischen indischen Autoren für die südindischen Völker benutzt wurde. Eine über die bloße Sprachverwandtschaft hinausgehende Identität als „Draviden“ gegenüber den „Ariern“ Nordindiens wurde vor allem im frühen 20. Jahrhundert von der sogenannten Dravidischen Bewegung propagiert, die im südlichsten Bundesstaat Indiens Tamil Nadu sehr stark war, aber kaum auf die anderen dravidischsprachigen Gebiete übergriff.
Literatur
- Michael Bergunder und Rahul Peter Das (Hrsg.): „Arier“ und „Draviden“. Konstruktionen der Vergangenheit als Grundlage für Selbst- und Fremdwahrnehmungen Südasiens. Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen zu Halle, 2002.
- Bhadriraju Krishnamurti: The Dravidian Languages. Cambridge: University Press, 2003.
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