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Dreistheit
Dreistheit (auch, etwas schwächer, Dreistigkeit) bedeutet so viel wie frecher Mut.
Die Brüder Grimm beschreiben Dreistigkeit in ihrem Deutschen Wörterbuch einerseits als " muthige entschlossenheit, sicherheit im benehmen" und dann auch als "anmaszung, unverschämtheit, frechheit als übermasz der dreistigkeit".[1]
Verwendung
„Dreist“ zu sein, wird oft im Rang tiefer Stehenden vorgeworfen, die sich das Gleiche herausnehmen, was man selbst selbstverständlich tut. (Wohlwollender wird hier auch „kess“ benutzt.) Dazu: Quod licet Iovi, non licet bovi. (Lateinisch; tr.: „Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt.“) Der Begriff gehört in die gehobene Umgangssprache, wer eine Dreistheit begeht, „erdreistet sich“ (altertümlich: er „entblödet sich nicht“).
Etymologie
Dreist stammt vom niederdeutschen Adjektiv "dristich", was so viel wie beherzt, kühn, frech bedeutet. Es kam im 17. Jahrhundert in die neuhochdeutsche Schriftsprache.[2] Das ganze Wortfeld um „dreist“ („frech“, „keck“, „kühn“, „unverfroren“, „frevelhaft“ usw.) wird sprachlich im Zuge des sozialen Wandels zu mehr Gleichheit weniger differenziert verwendet. Eine Wortwahl, wie sie das Zitat aus dem Osterspaziergang (in Goethes Faust I) vorführt, wird dadurch fast unverständlich: „Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeister.“ „Nun, da er's ist, wird er nur täglich dreister.“
Synonyme
Zu den zahlreichen ähnlichen Charakterisierungen gehören „Frechheit“, „Unverschämtheit“ und „Chuzpe“. Zur Unverschämtheit schreibt die Oeconomische Encyclopädie von Krünitz aus dem Jahr 1858 unter anderem: "Man ist unverschämt, wenn man sich nicht scheut, Dinge zu begehen, welche die Ehrbarkeit und Wohlanständigkeit beleidigen....ein unverschämtes Maul" scheut sich nicht "Dinge zu sagen, die wider die Wohlanständigkeit sind. Man sagt daher auch Jemandem unverschämte Dinge, wenn man ihm Dinge sagt, welche die Achtung und Ehrerbietung verletzen. Man sagt aber auch, Jemand hat ein unverschämtes Maul, wenn er heftig lospoltert, heftig über einen Gegenstand herzieht, ohne dadurch die Sittlichkeit zu verletzen".[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ dreist. auf: woerterbuchnetz.de
- ↑ Duden. Band 7: Etymologie. Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Bibliograph. Institut, Mannheim 1963, DNB 456817085, S. 118.
- ↑ unverschämt. In: J. G. Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie (1773 - 1858).
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