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Quod licet Iovi, non licet bovi
Quod licet Iovi, non licet bovi (Iovi, gesprochen jovi, deutsch: „Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt“) ist eine durch Terenz überlieferte Sentenz. Die tatsächliche Herkunft ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich wurde das nachgewiesene Zitat von Terenz – „Aliis si licet, tibi non licet.“ („Wenn es anderen erlaubt ist, so doch nicht dir.“ – Heauton timorumenos 797) – erst in mittelalterlicher Zeit in die reimende Form gebracht. Der Reim war in der Antike in dieser Form kein übliches Stilmittel.
Das lateinische Zitat wird benutzt, um Ungleichheit in der gesellschaftlichen Stellung und damit verbundene Privilegien zu akzentuieren.
Mögliche Interpretationen:
- „Was dem Jupiter geziemt, geziemt dem Ochsen (noch lange) nicht.“
- „Die Kleinen henkt man, die Großen lässt man laufen.“
- „Was der Meister darf, darf der Lehrling noch lange nicht.“
- „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“
- „Was dem Reichen erlaubt ist, ist nicht auch dem Armen erlaubt.“
- „Was dem Offizier erlaubt ist, kann dem Soldaten verboten sein.“
- „Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.“
Die Sentenz könnte auch auf den Mythos anspielen, in dem Zeus in Gestalt eines Stieres Europa entführt. Doch müsste sie hierfür den umgekehrten Wortlaut haben: "Quod licet bovi, non licet Iovi." Denn dem Stier gelingt in dieser Sage, was Zeus ohne diese Maskierung nicht gelungen wäre.
Auch für diese Umkehrung des Satzes gibt es eine Interpretation: Was dem „kleinen Mann“ nachgesehen wird (z. B. ein Verkehrsdelikt), wird dem Amtsträger (z. B. Polizeipräsident) nicht verziehen.[s. Seibert]
Literatur
- Der Neue Herder, Von A bis Z, Zweiter Halbband: M bis Z, Freiburg im Breisgau 1949 (Herder Verlag), Spalte 3453, dort der Artikel „Quod licet Iovi, non licet bovi“„Quod licet Iovi, non licet bovi“
- Seibert: Ethik in der Wirtschaft und die Rolle der Politik in: Festschrift für Karsten Schmidt Otto Schmidt Köln, 2009, ISBN 978-3-504-06039-8, S. 1455 - ausf. zur Problematik schärferer ethischer Maßstäbe für Politiker und Top-Manager als für Normalbürger.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Quod licet Iovi, non licet bovi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |