Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
EGELI
Die EGELI (Ente Gestione e Liquidazione Immobiliare) war eine Behörde, die 1939 zur Zeit des Italienischen Faschismus zur Verwaltung und Verwertung jüdischer Immobilien gegründet worden ist. Nach dem Krieg war sie für die Restitution des vormals jüdischen Vermögens zuständig.
Geschichte
Das faschistische Italien übernahm aus Opportunismus eine antisemitische Politik mit der Zielsetzung „nicht verfolgen, sondern diskriminieren“.[1] Mitte November 1938 wurde die antijüdische Charta fertig und anschließend wurden Juden und jüdisches Vermögen definiert und erfasst. Das Gesetz n. 126 vom 9. Februar 1939 verbot es Juden Grundbesitz von mehr als 20.000 Lire sowie landwirtschaftliches Eigentum von mehr als 5.000 Lire zu besitzen.[2] Darüber hinausgehender Grundbesitz musste von den jüdischen Besitzern auf die eigens dafür 1939 gegründete EGELI gegen eine 30-jährige Schuldverschreibung übertragen werden. Die EGELI verwaltete und verwertete die Immobilien für das italienische Finanzministerium.[3]
Nach dem Krieg wurde die EGELI mit der Rückerstattung der beschlagnahmten Immobilien betraut. Dies gelang mit einigem Aufwand und Verzögerungen fast zur Gänze.[4] Am 13. November 1957 wurde die EGELI aufgelöst, die Abwicklung der Restfälle und des Restvermögens durch das Finanzministerium dauerte bis ins Jahr 1997.[5]
Weblink
- Fondo III – EGELI – Gestione beni ebraici e nemici, Archivio Storico Compagnia di San Paolo (ital.)
Einzelnachweise
- ↑ Liliana Picciotto Fargion: Italien – Die Annäherung an die nationalsozialistische Judenpolitik ab 1938. erschienen in Dimension des Völkermords, Hrsg.: Wolfgang Benz, Oldenbourg 1991, ISBN 3-486-54631-7, S. 200
- ↑ Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden. Fischer 1993, ISBN 3-596-24417-X, S. 705
- ↑ Renzo De Felice: The Jews in Fascist Italy. Enigma Books 2001, ISBN 1-929631-01-4, S. 333 f. und S. 352 f.
- ↑ Guri Schwarz: Der Wiederaufbau jüdischen Lebens in Italien. Bundeszentrale für politische Bildung 29. November 2007, abgerufen 2. Januar 2017
- ↑ Abrogation of the Racial Laws: The EGELI and the Restitution of Assets. Consiglio dei Ministri n. 11
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel EGELI aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |