Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins

Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins (EVMB) war eine kommunistische Gewerkschaft in der Weimarer Republik, die nach 1933 auch im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war.

Geschichte

Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins wurde im November 1930 von KPD-nahen Metallarbeitern als erster „roter Verband“ der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition gegründet. Die Gründung ist einerseits in der veränderten KPD-Gewerkschaftspolitik zu suchen, die zunehmend auf Distanz zu den Sozialdemokratischen Gewerkschaften des ADGB ging. Andererseits geht sie auf den Berliner Metallarbeiterstreik desselben Jahres zurück, bei dem es eine große Unzufriedenheit mit der freigewerkschaftlichen Streikführung gab. Die Verbandsgründung basierte damit nicht allein auf taktischen Entscheidungen der Komintern in Moskau, sondern stützte sich ebenso auf den lokalen Arbeiterradikalismus in Berlin.

Diese lokale Verankerung half dem EVMB dabei, nach der Zäsur des Jahres 1933 seine Organisation aufrechtzuerhalten. Der Verband ging zu Beginn des NS-Regimes in die Illegalität und baute eine mehrere Hundert Mitglieder umfassende Widerstandsgruppe auf, die zeitweise eine von der KPD-Führung unabhängige Gewerkschaftspolitik betrieb, sich jedoch von ehemaligen ADGB-Funktionären nachdrücklich abgrenzte.

Mitglieder (Auswahl)

• Ernst Albert Altenkirch
• Hans Fruck
• Wilhelm Hein
• Paul Kohlmann
• Paul Walter
• Fritz Rettmann
• Erich Gentsch

Literatur

• Stefan Heinz: Moskaus Söldner? Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins, VSA-Verlag, Hamburg 2009.
• Stefan Heinz/Siegfried Mielke (Hrsg.): Funktionäre des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS-Staat - Widerstand und Verfolgung, Metropol-Verlag, Berlin 2012.

Kommunistische Organisation oder Vereinigung Kommunistische Partei Deutschlands